Studie: Kooperieren steigert den Innovationserfolg von mittelständischen Unternehmen

DLR stellt Studie zur Innovationsfähigkeit im Mittelstand vor

Jede Kooperation von kleinen und mittelständischen Unternehmen führt zu einer deutlichen Steigerung des Innovationserfolges. Zu diesem Ergebnis kommt das Technologiemarketing des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in seiner aktuellen Studie „Innovationstreiber Kooperation – Chancen für den Mittelstand“ – in Zusammenarbeit mit der EBS Business School sowie den Innovationsberatern von innoexperts. Bundesweit haben 141 kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in der Zeit von Juli bis Oktober 2012  an der Studie teilgenommen.

Zusammenarbeit meist mit Lieferanten oder Kunden

Etwa 90 Prozent der befragten Unternehmen sind in Kooperationen engagiert, dabei werden Lieferanten oder Kunden am Häufigsten als Kooperationspartner genannt. Rund die Hälfte der befragten KMU kooperiert zudem mit universitären oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Die Gründe für die Zusammenarbeit liegen für die befragten Unternehmen hauptsächlich in der Verbesserung bestehender Produkte und Dienstleistungen sowie in der Neuentwicklung von Produktinnovationen beziehungsweise Produkt- oder Dienstleistungsvarianten.

Die Untersuchung zeigt deutlich, dass jedes Kooperationsengagement den Innovationserfolg steigert. KMU-Kooperationen mit Forschungsinstituten haben einen besonders positiven Effekt auf die Innovationsfähigkeit. Dabei sind Kooperationen dann am erfolgreichsten, wenn die Partner bereits in frühen Phasen des Innovationsprozesses zusammenarbeiten. Die Möglichkeit, außeruniversitäre Kooperationen mit Forschungseinrichtungen einzugehen, wird jedoch von den meisten Unternehmen noch nicht ausreichend genutzt.

Als wesentliche Auslöser für Innovationen geben die befragten Unternehmen hauptsächlich externe Gründe, wie etwa die Steigerung der Kundenzufriedenheit oder die Erschließung neuer Märkte und Nischen an. Gerade KMU haben jedoch häufig begrenzte Ressourcen im Hinblick auf Fachkräfte und Kapital. Es fällt daher den KMU schwerer, beispielsweise die eigenen Kenntnisse über Kundenbedürfnisse, in neue Produkte oder Dienstleistungen umzuwandeln.

Kooperationen können hier wertvolle Unterstützung leisten. Laut Studie führt jedes Kooperationsengagement zu einer zumeist deutlichen Verbesserung der Kompetenz innerhalb der Unternehmen. Durch Kooperationen verbessern  sich unter anderem die Produktivität, die Expansion oder aber die Flexibilität im Ressourceneinsatz. Daneben verbessern sich auch  prozessbezogener Aspekte, zum Beispiel sinken die anteiligen Entwicklungskosten.

Mangelnde Information über mögliche Partner verhindert Kooperationen

17 der 141 befragten Unternehmen entwickeln ihre Innovationen nur in sehr geringem Maße in Kooperation mit externen Partnern. Im Wesentlichen befürchten die Unternehmen hier den möglichen Know-how Abfluss an Wettbewerber. Ebenso häufig wird angeführt, dass zeitliche Ressourcen für eine Kooperation fehlen. Bei den Gründen, die gegen eine Kooperation mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen sprechen, zeigt sich jedoch ein anderes Bild. Hier sind es vorwiegend die vermuteten Kosten sowie mangelnde Informationen bezüglich möglicher Kooperationspartner, die gegen diese Form der Kooperation sprechen.

Die meisten der befragten KMU haben die Bedeutung von Kooperationen erkannt. Häufig mangelt es den Unternehmen jedoch an nötigen Ressourcen, Informationen sowie einem gut ausgebauten Innovations- und Kooperationsmanagement. Hier gilt es für die KMU, geeignete Prozesse und Organisationsstrukturen zu finden und zu gestalten. Kooperationen werden dann erfolgreich, wenn Ziele, Aufgaben und Verantwortlichkeiten im Vorfeld klar definiert und auch kommuniziert werden. Die Studie bestätigt: Ein gut strukturierter Innovationsprozess sowie die Hinzunahme erfahrener externer Projektmanager sind wichtige Erfolgsfaktoren.

Die Ergebnisse der Umfrage werden flankiert von Interviews mit Geschäftsführern namhafter deutscher KMU sowie deren Best Practice, zudem spricht die Studie Handlungsempfehlungen für KMU für das Management von Kooperationen und deren Ausgestaltung aus.

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Quelle: DLR (CC-BY 3.0).

Studiendesign

Die Studie „Innovationstreiber Kooperation – Chancen für den Mittelstand“ wurde durchgeführt vom Technologiemarketing des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Zusammenarbeit mit der EBS Business School und den Innovationsberatern von innoexperts. Im Zeitraum von Juli bis Oktober 2012 haben von einer zufälligen Auswahl von 2.500 kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) 141 online zu ihren Kooperationen sowie zu ihrem Innovationsmanagment geantwortet. Die Sichprobe verteilte sich auf eine Vielzahl an Branchen. Dabei waren die Befragten vornehmlich in Führungspositionen aus verschiedenen Arbeitsbereichen zu finden.

Insgesammt fragten die Wissenschaftler 20 Themenbereiche ab. Kernthemen waren dabei: Mit welchen Partnern sind Kopperationen besonders effektiv hinsichtlich der Zielerreichung? Innerhalb welcher Phasen des innovationsprozesses lohnen sich Kooperationen besonders? Wie wird diese Zusammenarbeit erfolgreich gestaltet?

(DLR)

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