Tagträume müssen sein!

… aus der wöchentlichen Kolumne „Ganzheitliches Coaching auf Ihrem Weg zu sich selbst – Wie kann ich Blockaden lösen, um meine Lebensqualität zu verbessern und meine Leistungsfähigkeit zu steigern?“ von Dr. Helga Rolletschek.

Hypnose klingt für viele stark nach Magie und Aberglauben. Ist aber in der Tat eines der am besten erprobten und erforschten Methoden der modernen Psychotherapie. Die Angst vieler Menschen, dass man durch Hypnose zu Dingen verleitet wird, die man gar nicht tun möchte, ist unbegründet. Auch wenn Menschen unter Hypnose sehr intensive Erlebnisse haben können, an ihren Wertevorstellungen wird nichts verändert. Die klinische Hypnose braucht auch keine effektvolle Show, um wirken zu können.

Doch was hat das mit meinem Alltag zu tun? Jeder von uns ist jeden Tag ein paar Mal hypnotisiert, auch wenn wir diesen natürlichen Hypnosezustand anders benennen: Tagträumen, mit den Gedanken woanders ein, weggetreten oder abwesend sein… Man spricht von den „Alltagstrancen“, in die Menschen zu den verschiedensten Anlässen verfallen: beobachten Sie mal ihre Mitreisenden im Zug- die meisten sind weggetreten, man hat alles um einen herum vergessen.

Wir benötigen diese spontanen Tagestrancen wie Essen und Trinken. Sie ermöglichen uns, mit den vielen Erlebnissen und Eindrücken zurechtzukommen, die minütlich auf uns einstürmen. Man kann die tägliche Informationsflut mit einem Großeinkauf vergleichen. Man kommt nach Hause und stellt erst einmal die Tüten und Kisten ab. Nun folgt noch das Einsortieren in die Schränke und Vorratskammern. Dieses innere Aufräumen geschieht mehrmals täglich beim Tagträumen- oder intensiv in der Nacht beim Träumen! Deshalb sind Menschen auch vermehrt „abwesend“, wenn sie eine unerledigte Aufgabe mit sich herumtragen.

Leider ist es in unserer Kultur Sitte, den Träumer aus seinem Zustand möglichst schnell herauszuholen. Man meint wohl, dass sich dieser Mensch unnütz verhält, da er äußerlich nichts Sinnvolles tut. Dabei ist sein Gehirn in diesem Zustand hochaktiv und sorgt für neue „Speicherkapazität“. Versuchen Sie also, diese Tagträume zu akzeptieren und nicht zu bekämpfen. Trancen helfen beim Erinnern, beim bewussten Vergessen, beim Einprägen von Lernmaterial, bei der Suche nach kreativen Lösungen, zur Schmerzlinderung, für die Entspannung, für den Abbau von Ängsten, für die innere Motivation u.v.m.

Folgende Übung hilft beim Tagträumen: Bequem hinsetzen, Muskeln lockern. Den Blick umherschweifen lassen und die Augen schließen: Was haben Sie gesehen? Zu dem Gesehenen einige Ideen assoziieren, lauschen Sie auf alles, was Sie in dieser Umgebung hören können, machen Sie aus allen Wahrnehmungen, die Sie fühlen können „Fühlgeschichten“- fühlen Sie die Luft einatmen, sie fühlt sich beim Einatmen kalt an, beim Ausatmen warm, sie fühlen, wie der Sauerstoff über das Blut in die Körperzellen gelangt… Spüren Sie, wie der Körper entspannt, wenn die Gedanken ins Schweifen kommen. Das geschieht, weil man die Außenreize nicht abblockt, sondern in die Gedankenwanderung integriert. Legen Sie die Fingerspitzen aneinander und gehen in Gedanken an einen besonders schönen Ort, an dem Sie sich sehr wohl fühlen und stellen sich diesen mit allen Sinnen vor. Gute Erholung bei diesen gezielten Tagträumen, wünscht Ihnen

Ihre Helga Rolletschek

Zur Autorin:

Als Seminarrektorin ist sie zuständig für die Ausbildung von Referendaren. Als promovierte Biologin, Emotionscoach und Ernährungsberaterin gibt sie ihr Wissen seit vielen Jahren in einem bundesweit in hoher Auflage erscheinenden Elternratgeber über aktuelle Themen aus Gesundheit und Ernährung, Pädagogik und Psychologie weiter, hat über Verhaltensauffälligkeiten und Lernen publiziert und behandelt Klienten mit diversen Emotionsblockaden, wie u.a. Prüfungs-, und Auftrittsängsten, Zahnarztphobien, Flugängsten …

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