Teil 10 – Dauerhaft profitieren!

… aus der Themenserie „Ein gutes Gedächtnis ist erlernbar!“ des Gedächtnisweltrekordhalters und Gedächtnistrainers Boris Nikolai Konrad.

In den letzten Monaten habe ich Ihnen viele Tipps und Tricks rund um Ihr Gedächtnis verraten. Mit dem heutigen zehnten Teil findet diese Themenreihe Ihren Abschluss.

An dieser Stelle nutze ich die Gelegenheit, Sie zu motivieren, sich weiter mit Ihrem Gedächtnis zu beschäftigen. Dazu verrate ich Ihnen, wie ich selbst mit dem Gedächtnistraining begonnen habe. Im Januar 2002 lief auf RTL eine Sendung namens „Die Grips-Show“. Hier traten Gedächtniskünstler auf und es wurde ein wenig über Gedächtnistechniken berichtet. Etwas mehr als ein Jahr vor meinem Abitur fand ich das sehr spannend und bestellte mir ein Buch und las im Internet die wenigen damals verfügbaren Artikel zum Thema. Darin lernte ich das bildhafte Denken kennen und erfuhr von der Routenmethode, die ich Ihnen in den Teilen 6 bis 8 vorgestellt habe. Hiermit gelang es mir bald, mir eine ganze Reihe von Begriffen in der richtigen Reihenfolge einzuprägen. Auch mit dem einfachen Zahlensystem experimentierte ich ein wenig und hatte erste Erfolge.

Trotzdem habe ich die Methoden zunächst nur sehr sporadisch benutzt. Erst im Jahr darauf sah ich wieder einmal Fernsehen – aber nicht das Sie jetzt denken, ich würde in meiner Freizeit nichts anderes tun – und in einer neuen Ausgabe der gleichen Sendung traten andere Gedächtniskünstler auf. Einer erzählte, dass er durch die Sendung im Vorjahr dazu gekommen war. Da fragte ich mich natürlich schon, was ich falsch gemacht habe? Wie konnte er in dem Jahr soviel erreicht haben, ich aber nicht? Ich nahm Kontakt zu ihm auf und gewann dadurch eine neue Motivation mich weiter damit zu beschäftigen. Und noch mal 12 Monate später war ich es dann, der im Fernsehen bei Wetten Dass die Zuschauer verblüffte.

Dabei war das gar nicht mein Ziel. Ich wollte für Abitur und Studium besser und schneller lernen können. Was hatte sich beim „zweiten Anlauf“ geändert? Durch die Gespräche mit anderen, die schon größere Erfolge erzielt hatten, war ich überzeugt es selbst erreichen zu können. Es fehlte nur noch ein wenig Übung bis ich die Schwelle erreicht hatte, dass ich tatsächlich und regelmäßig im Studium, Beruf und Alltag enorm vom Gedächtnistraining profitiere.

Meine Bitte an Sie: Überwinden Sie sich, sich Bilder einfallen zu lassen. Auch wenn es noch so komisch sein mag. Und: Tauschen Sie sich mit anderen aus. Am besten Lernen Sie mit Freunden oder Kollegen, oder Ihren Kindern. Aber auch im Internet finden Sie Anwender jeder Erfahrungsstufe, zum Beispiel im Forum Brainboard.eu. Üben Sie auch mal bewusst, ohne direkt etwas Lernen zu wollen. Das kann ja leicht nebenbei passieren: Merken Sie sich beim Autofahren die Ziffern auf den Kennzeichen der passierenden Autos – nur bitte mit geöffneten Augen. Üben Sie Namen merken – beim Fernsehen, auf Messen, in Facebook. Wenn Sie gerne Computerspiele spielen ist vielleicht der MemoryXL-Gedächtnistrainer (memoryxl.de, kostenlos) oder das Angebot Memocamp (memocamp.de, kostenpflichtig) etwas für Sie.

Zur Auffrischung lesen Sie gelegentlich noch mal einen der Artikel aus dieser Themenreihe. Oder meine Beiträge in meinem Blog auf www.namenmerken.de. Wenn Sie das Training noch intensivieren wollen, interessiert Sie vielleicht mein Hörbuch „Das perfekte Namensgedächtnis“, das Sie praktisch zum Üben und Finden von Bildern zu Namen „zwingt“.

Keine Sorge: Sie müssen nicht stundenlang üben. Aber regelmäßig. Merken Sie sich immer wieder etwas mit Gedächtnistechniken, am besten jeden Tag. Und wenn es nur ein Name, ein Witz, ein paar Vokabeln oder eine interessante Information ist. Dann erreichen Sie schnell den Punkt, dass Sie wissen, dass Ihnen passende Bilder einfallen werden, dass die Routenmethode funktioniert und sich Namen über Bilder ganz leicht einprägen lassen. Und dann haben Sie gewonnen, weil Sie bei Lern- und Gedächtnisherausforderungen automatisch an die Gedächtnistechniken denken und diese einsetzen werden. Dabei wünsche ich Ihnen viel Spaß und viel Erfolg!

Ihr  Boris Nikolai Konrad

 

Über den Autor:

Der Experte für Lernstrategien studierte erfolgreich Physik und angewandte Informatik mit den Nebenfächern Mathematik und Betriebswirtschaftslehre.

Boris Nikolai Konrad im Vortrag

Bei der Gedächtnis-Weltmeisterschaft 2008 in Bahrain zeigte er sein Können und wurde Weltmeister mit der Mannschaft und Einzelweltmeister im Wörter und Namen merken. Zwei neue Weltrekorde hat er bei den Deutschen Gedächtnismeisterschaften im Jahre 2009 aufgestellt: 280 Wörter sowie 195 Namen und Gesichter in jeweils 15 Minuten merken – Weltbestleistung! Diese unglaubliche Leistung toppte er bei den Deutschen Meisterschaften 2010 wieder 201 Namen und Gesichter, neuer Weltrekord!

Boris Konrad ist 5-Sterne-Redner und Präsident von „MemoryXL“, der europäischen Gesellschaft zur Förderung des Gedächtnisses und des größten Gedächtnissportvereins der Welt.

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