Themenserie Alexa.com: Die Alexa-Toolbar und der Alexa-Rank

Gestern begannen wir mit unserer Themenreihe zu alexa.com. Wir haben die Geschichte und die Entstehung des Unternehmens hier bereits durchleuchtet. Heute wollen wir uns näher mit dem Alexa-Ranking und der damit zusammenhängenden Toolbar beschäftigen.

Mit dem Alexa-Ranking gibt es momentan eine der bedeutendsten Web-Statistika. Dieses Ranking wird primär von Daten generiert, die durch die Alexa-Toolbar bereitgestellt werden. Die Toolbar war zunächst nur für den Internet Explorer verfügbar, mittlerweile wurden aber auch Plugins für Mozilla Firefox und Google Chrome veröffentlicht, um die Reichweite zu erhöhen. Mit ihrer Hilfe werden die Surfgewohnheiten der Anwender im Drei-Monats-Takt ausgewertet und auf alexa.com grafisch und textlich aufgearbeitet. Der User kann auf die Statistiken zugreifen. Alexa bietet dabei mehrere Kategorien an, auf die der Anwender zugreifen kann. Allerdings ist dies nur bei Webseiten möglich, die die Ränge 1 bis 100.000 belegen. Darüber liegende Angebote werden grafisch nicht aufbereitet. Zu den darstellbaren Kategorien gehören bspw. verschiedene Traffic-Stats, Analysetools, Rankings, die demografische Zusammensetzung der Besucher einer Homepage oder auch Reviews und Bewertungen zu der entsprechenden Seite.

Oftmals kommt bei Homepage-Betreibern im Zusammenhang mit Alexa eine konkrete Frage auf: Wieso ist mein Alexa-Ranking so niedrig, obwohl ich deutlich höhere Klickzahlen habe? Darauf gibt es eine simple Antwort: das wird bedingt durch die Toolbar. Der Alexa-Rank generiert sich über die Daten, die er von den Millionen installierten Toolbars zur Verfügung gestellt bekommt. Das bedeutet: Nutzt ein Besucher der Webseite die Alexa-Toolbar generiert er damit verwertbare Daten für den Alexa-Rank. Man bekommt sozusagen einen Punkt. Besuchen nun 100 Surfer ohne installierte Toolbar die Seite, hat das keinerlei Einfluss auf den entsprechenden Rang. Da die Toolbar überwiegend im englischsprachigen, asiatischen und russischen Raum verbreitet ist, haben es rein deutschsprachig-orientierte Seiten traditionell schwerer im Alexa-Ranking zu steigen. Dazu kommt der Umstand, dass das Alexa-Tool von vielen Antivirenprogrammen und auch von Windows-Sicherheitssoftware als Sypware erkannt und an der Installation derselben gehindert wird. Auch von Datenschutzbehörden wird die Software offiziell als Spyware ausgewiesen und von deren Benutzung abgeraten. Auf diese Vorwürfe reagierend, garantierte aber Amazon, als Muttergesellschaft von Alexa, dass die Daten nicht zur Profilierung oder gar für zielgerichtete Werbung verwendet werden würden. Ein ähnliches Verhalten wird jedoch auch der Toolbar von Google zugeschrieben.

Nun wurden alle Daten generiert und die Alexa-Rankings aufgestellt. Worin liegt nun die genaue Bedeutung dieser Charts? Grundsätzlich sind die Listen von alexa.com vor allem für gewerbliche Internetseiten und SEOs sehr interessant, da ein hohes Ranking auf eine hohe Popularität der Seite schließen lässt. Das dies nicht zwangsläufig so sein muss, haben wir bereits erwähnt. Dies wird aber durch ein durchaus prominentes Beispiel noch ergänzt: So wurde im August 2007 durch alexa-rankings bekannt, dass youtube.com den Suchmaschinenanbieter google.com überholt habe. Was sich natürlich als Ente herausstellte und nur mit den bereits beschriebenen Messumständen zusammenhing.
Die Repräsentativität des Rankings sollte demnach angezweifelt werden und ist vor allem im deutschsprachigen Raum mehr als umstritten. Trotzdem orientieren sich vor allem wirtschaftliche Seiten immer noch an den Charts von alexa.com.

(sm)

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