Thomas Sattelberger: Technische und naturwissenschaftliche Chancen besonders für Mädchen mit Migrationshintergrund

Im Rahmen ihrer Ausbildungs- und Studienwahl entscheiden sich Mädchen noch immer überproportional häufig für »typisch weibliche« Berufs- und Studienfelder. Beim Girls’Day am 26. April 2012 sollen Mädchen daher vornehmlich in die Bereiche Technik, Naturwissenschaft, Handwerk und IT sowie in Führungsetagen hineinschnuppern.

Mehr als die Hälfte aller Mädchen wählt aus nur zehn verschiedenen Ausbildungsberufen im dualen System – naturwissenschaftlich-technische Berufe sind nicht darunter. Ein kaum besseres Bild zeigt sich bei den Studienanfängerinnen: Biologie rangiert auf Platz 7 und Mathematik auf Platz 9 der meist gewählten Studienfächer. Das Berufswahlspektrum von jungen Frauen, die eine ausländische Staatsbürgerschaft oder einen Migrationshintergrund besitzen, ist dazu noch deutlich eingeschränkter. Die meisten dieser Mädchen entscheiden sich für einen der fünf sogenannten weiblichen Ausbildungsberufe: Friseurin, Zahnmedizinische und Medizinische Fachangestellte, Verkäuferin und Kauffrau im Einzelhandel.

Der Girls’Day bietet Mädchen die Gelegenheit, eine Vielzahl von Berufen gezielt und praxisnah kennen zu lernen und Vorbehalte gegenüber technischen und naturwissenschaftlichen Berufen abzubauen. Die Angebote des Girls’Day richten sich direkt an Mädchen mit allen kulturellen Hintergründen und ermöglichen ihnen dadurch, sich besser in den geeigneten Umfeldern mit diesen Themen zu befassen.

Dazu erklärt Thomas Sattelberger, Vorstandsvorsitzender der Initiative »MINT Zukunft schaffen« und Personalvorstand der Deutsche Telekom AG: »Nach wie vor sind die Frauen mit Zuwanderungsbiographie diejenigen mit den schlechtesten Berufsaussichten in Deutschland. Denn häufig fehlt es den Mädchen und jungen Frauen nicht nur an weiblichen Vorbildern bei ihrer Berufsentscheidung, sondern auch an einer grundlegenden Information über das gesamte Berufsspektrum. Auch in Führungspositionen fehlen ›anfassbare‹ weibliche Rollenvorbilder und Ansprechpartnerinnen. Mädchen und generell junge Frauen sehen daher auch keine Berufsperspektiven und Karrierechancen im MINT-Berufsfeld. Die Unternehmen müssen sich daher in Ihren Veranstaltungen zu Girls’Day, aber auch weit darüber hinaus authentisch als Arbeitgeber präsentieren, denen Vielfalt und Entwicklungsperspektiven für
weibliche Talente wichtig sind.«

Der Girls’Day als Mädchen-Zukunftstag und mittlerweile bekanntes und nachhaltiges Berufsorientierungsprojekt zeigt Wirkung: Bereits rund zehn Prozent aller Unternehmen haben durch ihre Girls’Day-Aktivitäten weiblichen Nachwuchs gefunden, und mehr als 90 Prozent der jungen Teilnehmerinnen beurteilen den Girls’Day als gut oder sehr gut. Seit dem ersten Girls’Day im Jahr 2001 haben rund 70.000 Veranstaltungen in deutschen Unternehmen stattgefunden, an denen weit über 1,1 Millionen junge Mädchen teilgenommen haben.

Andrea Kunwald
Presseverantwortliche »MINT Zukunft schaffen«
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