Unternehmen wollen auch 2012 weiter investieren – jedoch mit gedämpften Erwartungen

Die deutsche Wirtschaft wird 2012 ihre Kapazitäten weiter ausbauen, wenn auch nicht so stark wie im laufenden Jahr. Nach der Konjunkturumfrage für den Herbst 2011 des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), bewerten die deutschen Unternehmen die Wirtschaftslage weiterhin gut, jedoch stufen sie ihre Geschäftserwartungen zunehmend ab. Diese Bewertung fällt jedoch in das gängige Konjunkturmuster, in dem das Wirtschaftswachstum nach einer starken Periode langsam an Kraft verliert und zurück geht. Für dieses Jahr erwartet der DIHK mit einem Wachstum von 3% einen unverändert starken Anstieg der deutschen Wirtschaftsleistung. 2012 erwartet die Organisation ein erschlaffen der Wirtschaft, aber immer noch ein Plus von einem Prozent. Des Weiteren soll nächstes Jahr die Arbeitslosigkeit weiter um 150.000 auf 2,8 Millionen sinken, die niedrigste Arbeitslosenzahl seit der Wiedervereinigung. "Inzwischen ist mehr als jeder zweite Deutsche erwerbstätig – das gab es bislang noch nie", so DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben.

Obwohl keine Rezession in Sicht ist und der Mittelstand so Krisenresistent wie noch nie auftritt, zeigten die 28.000 befragten Firmen eine zunehmende Unsicherheit wegen der Schuldenkrise und der volatilen Lage der Finanzmärkte. „Immun gegen eine weltweite Vertrauenskrise ist die deutsche Wirtschaft nicht“, so Wansleben. Die Geschäftsführer befürchten vor allem sinkende Investitionen und eine abnehmende Kaufkraft in den Binnenmärkten und dem Ausland. Fast die Hälfte aller Befragten sieht die Wirtschaftspolitik als wachsenden konjunkturellen Risikofaktor, ein deutlicher Anstieg gegenüber früheren Umfragen. Wansleben verdeutlicht: "Wie selten zuvor kommt es, so die Beurteilung der Unternehmen, in den nächsten Monaten auf die richtigen politischen Weichenstellungen an. Andernfalls geraten wir schnell in die Gefahr einer Rezession. Umso größer ist jetzt die Verantwortung der Politik." Wachstumsimpulse müssten jedoch weiterhin von der Privatwirtschaft ausgehen.

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