Unterschiede in der Sprache: Deutschland – Österreich

Die Deutschen und die Österreicher haben bekanntlich viele Unterschiede. Doch der größte liegt wohl in ihrer Sprache. Während die Deutschen oft wegen ihrer harten Aussprache falsch verstanden werden, sind es die Österreicher, die aufgrund ihrer weichen Sprache geneckt werden. Welche weiteren Unterschiede es in den beiden Sprachvarianten gibt, zeigtBarbara Blaguszin ihrem heutigen Beitrag zur Themenserie „Erfolgsfaktor Stimme”.

Auch wenn wir auf den ersten Blick die Sprache mit unseren GrenznachbarInnen teilen, so trennt uns doch mehr als ursprünglich angenommen. Deutsch ist eben nicht Deutsch. Besonders zeigt sich der Unterschied im Stimmklang. Soll heißen: Norddeutsche betonen bei einem Befehlston gleich die erste Silbe. Dies wirkt zwar überzeugend und kompetent, lässt ÖsterreicherInnen allerdings oft zusammenzucken.

Studie beweist unterschiedliche Sprechwirkung

Was sich wie ein Klischee anhört, wurde jetzt in einer Studie deutlich. In Österreich spricht man weicher, mit mehr Tonhöhen – was freundlicher klingt, aber auch unverbindlich. Das Problem: Der Inhalt verblasst. In Deutschland – grob nördlich von Kassel – herrscht mehr Klarheit und diese wird mittels Lautstärkenbetonung einzelner Worte erzeugt. Da schwingt kein Zweifel in der Stimme mit und vom Inhalt bleibt mehr hängen. Diese Art der Betonung in der Sprache erzeugt auch mehr Aufmerksamkeit. Doch kein Vorteil ohne Nachteil: Die Klarheit wird mittels härterem Stimmeinsatz erzeugt – man denke nur an Herbert Grönemeyer wenn er singt: „Ich hab dich lieb, so lieb…“. Was bei Grönemeyer zu seinem unverwechselbaren Timbre gehört, distanziert jedoch im Vier-Augengespräch und die kuschelige Nähe will sich dabei nicht so leicht einstellen. Sie sehen also, dass in der Sprache des Alltags keine Monotonie vorliegt. Mit diesen Tipps verdrängen Sie die Monotonie auch aus Ihren Vorträgen.

Laut der sozusagen-Stimmstudie betonen 69% der Befragten Personen aus Österreich beziehungsweise dem süddeutschen Raum überwiegend mit Tonhöhen. Im Norden Deutschlands wird bei der Sprache stärker mit Lautstärken betont, was Verbindlichkeit und Sachlichkeit erzeugt, jedoch weniger als Beziehungsträger wirkt. Diese Lautstärkenbetonung trifft auf 65% der Befragten zu.

„Wäre es eventuell möglich…?” – Typisch für die Sprache in Österreich und Süddeutschland

Der Süden Deutschlands liegt hier sprechtechnisch näher an Österreich. Und auch die dort eher vorherrschende Tonhöhe hat so ihre Tücken. Es lässt die Aussage leichter, aber eben auch weniger verbindlich klingen. Werden zusätzlich zur Tonhöhe noch die für Österreich typischen Konjunktive (wie „hätte”, „würde” oder „wäre”) oder auch Weichmacher (wie „vielleicht” oder „eigentlich”) verwendet, verstärkt dies die Unverbindlichkeit und hilft wenig, den Inhalt klar zu machen. Ein „Wäre es eventuell möglich das Fenster ein bisschen zu öffnen?“ klingt zwar freundlich und höflich, wird im hohen Norden allerdings nie zu hören sein. Hier lesen Sie, wie Sie nicht nur bei der Sprache, sondern auch in Ihren Texten den richtigen Ton treffen.

Dee oder Gaugoh?

Das ist aber noch nicht alles: Auch in der Aussprache finden sich große Unterschiede. So werden im Norden Deutschlands harte Konsonanten definitiv hart ausgesprochen. In Österreich und dabei vor allem im Osten des Landes haben wir einen „Deamin“ (Termin), trinken einen „Dee“ (Tee) oder einen „Gaugoh“ (Kakao) und arbeiten mit voller „Bower“. Innerhalb des Systems funktioniert dieser Duktus jedenfalls – wir mögen eben, was wir kennen. Und das ist auch gut so, denn deutsche PolitikerInnen hätten in Österreich vermutlich keine Chance und sehr wahrscheinlich umgekehrt auch nicht.

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