US-Banken halten Derivate im Wert von 249 Billionen Dollar

Der Wert der im zweiten Quartal 2011 allein von den US-Großbanken gehaltenen Finanz-Derivate auf den Finanzmärkten betrug 249,3 Billionen Dollar – beziehungsweise im Englischem: 249,3 Trillion Dollars. Der Wert dieser „Wettscheine“ auf Zinsen, Devisen, Gold und andere Asset-Klassen übertrifft dabei die realwirtschaftliche Weltwirtschaftsleistung um das Vierfache. Der Wert ist gegenüber dem Vorquartal um weitere 2,2 Prozent oder 5,3 Billionen Dollar auf ein neues Allzeit-Rekordhoch gestiegen. Diese enorme Summe entfällt dabei zu 94% allein auf die vier Wall-Street-Schwergewichte JP Morgan Chase (78,11 Billionen, 31,33 %), Citibank (56,09 Billionen, 22,49 %), Bank of America (53,15 Billionen, 21,30 %) und Goldman Sachs (47,74 Billionen, 19,15 %).

Laut dem „Goldreporter“ sind dabei die am häufigsten gehandelten Derivat-Typen: Zinspapiere (204,62 Billionen, 82 %), Kreditderivate (15,23 Billionen, 6,11 %), Devisen (26,48 Billionen, 10,62 %), Aktien (1,65 Billionen , 0,66 %) und Rohstoffe (1,35 Billionen, 0,54 %).

Die häufigsten Instrumente sind dabei: Swaps (156,05 Billionen, 62,6 %), Futures & Forwards (41,09 Billionen, 16,5 %), Optionen (36,96 Billionen, 14,8%) und Kreditderivate (15,23 Billionen, 6,11%).

Hintergrundinformationen:
Vor drei Tagen hat ein britischer Börsenmakler einen unverblümten Einblick in die Finanzwelt werfen lassen: Er kümmere sich nicht um Nachhaltigkeit, sein Ziel und das seiner Kollegen ist einzig und allein viel, viel Geld zu verdienen, er träumt von der nächsten Rezession, denn damit lässt sich richtig viel Geld verdienen, wenn man vorbereitet ist, und die Regierungen sind machtlos, denn nicht sie sondern Goldman Sachs regiert die Welt. (Link)

Wenige Tage zuvor hat eine Studie der Universität St. Gallen wissenschaftlich dargelegt, was spätestens seit der Finanzkrise 2008 bereits vielfach angenommen wurde: Der typische Börsenmakler rangiert von seiner Fähigkeit her, ein zuverlässiges Mitglied der Gemeinschaft zu sein, noch hinter ausgewachsenen Psychopathen: Den Händlern sei es vor allem darum gegangen, „mehr zu bekommen als ihr Gegenspieler. (…) Und sie brachten viel Energie auf, um diese zu schädigen.“ Weiter hieß es: Es sei in etwa so gewesen, als hätte der Nachbar das gleiche Auto, „und man geht mit dem Baseballschläger darauf los, um selbst besser dazustehen“.

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