Veröffentlichung des Notfallplans Gas für die Bundesrepublik Deutschland

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie veröffentlicht heute in Umsetzung europäischer Vorgaben den Notfallplan Gas (PDF: 276,7 KB) für die Bundesrepublik Deutschland.

Um im Engpassfall ein koordiniertes Vorgehen der betroffenen Akteure sicherzustellen, sind alle EU-Mitgliedstaaten aufgrund entsprechender europäischer Vorgaben verpflichtet, nach gemeinsamen Kriterien einen solchen Notfallplan Gas zu erstellen. Der deutsche Plan wurde mit Unterstützung der Bundesnetzagentur und der Gasbranche erarbeitet und auf europäischer Ebene konsultiert.

Die Erdgasversorgungslage in Deutschland ist in hohem Maße sicher und zuverlässig, allerdings können Engpasssituationen nie ganz ausgeschlossen werden. Im Notfallplan sind Instrumente zum Umgang mit möglichen Versorgungsstörungen festgelegt. Primäres Ziel ist es, alle Kunden so lange wie möglich durch marktbasierte Maßnahmen diskriminierungsfrei mit Gas zu versorgen.

(BMWi 2012)

Hintergrundinformationen:

Deutschland hat seinen Gasbedarf 2010 zu 29% aus Norwegen gedeckt, 22% wurden von den Niederlanden geliefert, 11% stammten aus eigenen Quellen und 5% aus Dänemark, Großbritannien sowie weiteren westeuropäischen Ländern. Somit deckte Deutschland 67% seines Gasverbrauchs aus westeuropäischen Quellen. Größter Gaslieferant war aber auch 2010 mit rund 32% Russland, das über rund 30,54% der weltweit nachgewiesenen Gasreserven verfügt und auch zu rund 25% den europäischen Gasbedarf deckt.

Die Gasversorgung in Deutschland erfolgt derzeit ausschließlich durch Pipelinegas, ein Terminal für hochverdichtete Flüssiggasimporte per Schiff existiert noch nicht. Aus Norwegen werden 54 Milliarden Kubikmeter Gas über drei Pipelines nach Emden/-Bunde gebracht. Russisches Gas wird durch die Jamal Europa (Kapazität 33 Milliarden Kubikmeter, Grenzübergangspunkt Malnow) über Weißrussland und Polen sowie zu 80% durch das Ukraine-Leitungssystem (Kapazität 120 Milliarden Kubikmeter, Grenzübergangspunkte Waidhaus, Olbernhau) nach Deutschland und Europa geleitet. Am 9. November 2011 wurde die Ostseepipeline Nord Stream offiziell eingeweiht. Die 1.224 Kilometer lange Leitung verläuft von der russischen Portowaja-Bucht nahe Wyborg an der Grenze zu Finnland bis nach Greifswald an der deutschen Ostseeküste – quer durch die Hoheitssgewässer von Finnland, Schweden und Dänemark. Der Durchsatz beträgt 27,5 Milliarden Kubikmeter pro Jahr und Strang: Zum Vergleich: der deutsche Verbrauch liegt derzeit bei rund 95 Milliarden Kubikmetern im Jahr. Ein zweiter Strang mit einer gleichen Leistung soll Ende 2012 in Betrieb genommen werden.

Gazprom war das profitabelste Unternehmen 2011

Laut dem US-Magazin Forbes war der russische Gasmonopolist Gazprom mit einem Reingewinn in Höhe von 44,46 Mrd. Dollar (+35%) das profitabelste Unternehmen des Jahres 2011. Auf Platz zwei folgt der Vorjahressieger ExxonMobil (Erdöl) mit einem Gewinn von 41,6 Mrd. Dollar und dann die chinesische Industrial and Commercial Bank of China mit 32,2 Mrd. Dollar.

(mb)

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