VW vor der Rückkehr in das Vermietgeschäft

Vor rund fünf Jahren hatte die Wolfsburger Auto-Schmiede VW ihre Verleihtochter Europcar für gut drei Milliarden Euro an den französischen Finanzinvestor Eurazeo verkauft. Nunu steht erneut ein Strategiewechsel bei der Autovermietung und eine Rückkehr in das Verleihgeschäft an. Erst letzte Woche hat VW sein Carsharingmodell Quicar, allerdings zunächst nur in Hannover, gestartet. Kunden können hier 200 Golf BlueMotion stundenweise oder auch längerfristig mieten. Dafür wurden 50 spezielle Parkplätze eingerichtet, an denen die Fahrzeuge bereitstehen. Die Mindestmietdauer beträgt 30 Minuten für 6,00 Euro, jede weitere Minute kostet 20 Cent. Dabei sind Versicherung und Kraftstoffkosten schon enthalten.

Nun will VW laut Medienberichten offenbar den Autovermieter Euromobil kaufen, um breit aufgestellt in das Vermietgeschäft zurückzukehren. Euromobil besteht seit 20 Jahren und gehört bislang zur Auto Business Group, hinter der wiederum VW- und Audi-Händler stehen. Mit gut 17.000 Fahrzeugen, die an bundesweit an 2.500 Händlerstationen verliehen werden, ist Euromobil im Branchenvergleich ein eher kleines Unternehmen. Allerdings ließe sich mittelfristig Euromobil in Quicar integrieren. VW wollte sich zunächst nicht zu den Plänen äußern. Laut der Financial Times Deutschland soll die Übernahme jedoch Ende des Monats offiziell verkündet werden.

Volkswagen, Europas größter Autobauer und weltweit die Nummer Drei, hatte sich bislang zum Ziel gesetzt, mit seiner Wachstumsstrategie bis 2018 auch weltweit zur Nummer Eins aufzusteigen. Laut aktuellen Prognosen von Marktforschern könnte VW aber bereits im laufenden Jahr 2011 sowohl beim Absatz als auch bei den Produktionszahlen an Toyota und General Motors vorbeiziehen und damit zum weltgrößten Autobauer aufsteigen. Anfang September 2011 hatte VW bekannt gegeben, im Rahmen seiner Wachstumsstrategie innerhalb der nächsten fünf Jahre insgesamt 62,4 Milliarden Euro investieren zu wollen.

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