Warum hört sich die eigene Stimme auf dem Tonband anders an?

Wissen Sie, wie Ihre Stimme wirklich klingt und auf Ihre Mitmenschen wirkt? Wenn Sie sich schon einmal auf einem Video haben sprechen hören, kennen Sie dieses Phänomen ganz bestimmt. Stimmexpertin Barbara Blagusz erklärt in ihrem heutigen Beitrag zu „Erfolgsfaktor Stimme” das Phänomen der „zwei Stimmen”. Lernen Sie also Ihre „soziale Stimme” kennen und erfahren Sie, wie Sie auf andere wirken.

Fast jeder kennt dieses Phänomen: Sobald wir uns selbst auf Band hören, sind wir irritiert. Denn was wir da auf Band hören, klingt vollkommen fremd.

Als ob ein Fremder spricht

Hören wir unsere Stimme auf dem Tonband oder durch ein Mikrofon, dann erscheint sie uns fremd, weil nur ein Teil der Schallinformation unser Gehirn erreicht.

Viele können sich noch gut an ihr erstes Mal erinnern. Das erste Mal, als Sie das auf Band gesprochene gehört haben. Schnell sind wir dabei überrascht, irritiert, oft sogar erschrocken, denn unsere Stimme klingt anders. Die meisten empfinden sie als fremd, oft sogar als negativ, jedenfalls so als würde diese Stimme nichts mit einem selbst zu tun haben.

Wir hören uns doppelt

Thomas Alva Edison hat uns neben der Glühbirne auch das erste Aufnahmegerät geschenkt – den so genannten Fonograf. Er selbst stellte dabei bereits fest, dass seine Stimme fremd und verändert klang.

Die Erklärung für diesen Effekt liegt tatsächlich in unserem Kopf. Denn die Schallwellen, die wir beim Sprechen in unserem Kehlkopf erzeugen, kommen auf zwei unterschiedlichen Wegen zu unserem Gehör.

  1. Knochenleitung: Der Weg des Schalls verläuft durch die Knochen unseres Kopfes, die durch die Wellen in Vibration versetzt werden. Dieser Schall über die Knochenleitung gelangt direkt über den Kiefer ins Innere der Ohren, wo die Informationen an das Gehirn weitergeleitet werden.
  2. Der so genannte Luftschall gelangt aus unserem Mund durch die Luft außen zu unserem Ohr. Diese Luftleitung ist auch jener Klang, den unsere Gesprächspartner als unsere Stimme kennen.

Machen Sie den Test

Verschließen Sie die Luftleitung, indem Sie sich beide Ohren zuhalten. Zählen Sie dann auf Zimmerlautstärke bis fünf oder sagen Sie ein paar Worte. Sie können sich über den Knochenschall hören. Obwohl wir keinen Luftschall wahrnehmen können – die Ohren sind ja verschlossen – erfahren wir trotzdem über den Knochenschall das Gesagte. Für uns selbst besteht somit die eigene Stimmlage aus zwei Schallkomponenten.

Benutzen wir ein Aufnahmegerät, wird nur der Luftschall aufgenommen und auf Band gespeichert, nicht aber der Knochenschall. Beim Anhören fehlt unserem Gehirn diese Information und unser Gesagtes erscheint uns fremd und verändert.

Die gute oder die schlechte Nachricht?

So wie Sie sich auf Band hören, so hören uns alle Menschen. So wie Sie sich selbst hören, ist das eine Stimme, die nur Sie selbst kennen und hören können. Eine schlechte Nachricht? Ich hoffe nicht.

Lernen Sie Ihre Stimme kennen!

Nehmen Sie sich auf Band auf und gewöhnen Sie sich an Ihre „soziale“ Stimme. Denn auf Band hören Sie im Prinzip nur, was alle anderen als unseren charakteristischen Klang der Sprache kennen. Je öfter Sie sich selbst hören, umso schneller gewöhnen Sie sich an Ihren persönlichen Klang. Und so können sie in kürzester Zeit auch Veränderungen in Ihrer Stimme hören.

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