Was gute Körpersprache ausmacht – Bettina Stark im Interview

Wir alle wissen, dass es für einen gelungenen Vortrag auch wichtig ist, seine Körpersprache gekonnt einzusetzen. Das ist gar nicht immer so einfach. Denn dazu braucht es nicht nur Selbstbewusstsein, sondern auch Körperbewusstsein. Bettina Stark weiß worauf es dabei ankommt. Es ist die innere Klarheit über sich selbst und über die eigenen Bedürfnisse, über unsere Werte und unser persönliches Leitbild, die uns auch unsere unbewusste Körpersprache steuern lässt. Auf dem Presentation Bootcamp 2015 leitet sie den Workshop: „Ausdrucksstark mit Stimme und Körpersprache

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Auf die Körpersprache kommt es an – Bettina Stark im Interview

Hallo Frau Stark, bei vielen Rednern sieht es so locker aus, vor Zuhörern zu stehen und zu sprechen. Wie schafft man trotz Nervosität diese Wirkung?

Durch eine gezielte und gute Vorbereitung. Und damit sind nicht nur der rote Faden, Ihre Präsentation und Ihre Textsicherheit gemeint. Vielmehr auch Ihre körperlichen Vorbereitungen und Übungen und Ihre innere Haltung. Man kann Nervosität nämlich mit sehr guten Methoden in den Griff bekommen.

Wie kann ich mich denn körperlich richtig auf eine Präsentation vorbereiten?

Schaffen Sie innere Stabilität und Selbstsicherheit, in dem Sie frühzeitig mit Übungen anfangen. Beispielsweise können Sie Handbewegungen üben, Handstellungen ausprobieren. Testen Sie es selbst mit dem Wort „Geben“. Schon sind Sie mittendrin und werden sich ihrer Persönlichkeit, Ihrer Wirkungsweise, Ihrer eigenen Gestik-Abläufe bewusst. Denken Sie daran, dass wir beim Zuhören nicht nur den visuellen Präsentationsmedien folgen und der Stimme des Redners, sondern auch beispielswiese der Hand bzw. der Gestiken.

Unsere Körpersprache ist uns meistens ja gar nicht bewusst. Wie können wir sie dann steuern?

Aus dem Bewusstsein und der inneren Klarheit über sich selbst heraus sowie über Ihre eigenen Bedürfnisse, Werte und Ihr persönliches Leitbild. Mit diesem steuern wir unser Leben und Handeln entsprechend. So senden wir Signale unserer inneren und äußeren Haltung, reagieren instinktive und sind authentisch.
Mit unserer Stimme und Körpersprache senden wir unsere Botschaften. Deshalb ist es in stressigen Vortragssituationen wichtig, mit einem positiven Selbstkonzept anzutreten, zu entschleunigen und gelassen zu bleiben. Ihre Körpersprache kommt automatisch richtig zur Geltung, wenn Sie locker bleiben können und das macht die frühzeitige Übung.

Was ist die Ursache, dass vor einem Auditorium meine Körpersprache plötzlich nicht gelingt, Gestiken nicht kommen und wirken, wie sie sollen?

Eine häufige Ursache ist natürlich Aufregung, die Sie mit bestimmten Methoden gut in den Griff bekommen. Nehmen wir beispielswiese unsere Atmung. Sie beeinflusst maßgeblich unsere gesamte Körpersprache.
Unsere Atmung reagiert auf ein komplexes Zusammenspiel von persönlicher Wahrnehmung, erfahrenen Emotionen, Berührungen, Ergebnissen. Daher ist es wichtig, dass Sie Ihre Aufmerksamkeit auf alle Atemveränderungen richten. Denn jede Atemveränderung hat Auswirkung auf Ihre psychische Befindlichkeit, Ihren Körperausdruck und Ihre Stimme.

Wir sprechen nur dann richtig gut und überzeugend, wenn wir ganz bei uns selbst sind (innere Haltung), uns unserer Rolle bewusst sind und richtig Atmen. Und das gelingt rein im Ausatmen. Haben Sie schon einmal das Wort „Hallo“ versucht, beim Einatmen zu sprechen? Probieren Sie es selbst, was geschieht, wenn Sie es im Ausatmen laut aussprechen. Ist unsere Atmung im richtigen Fluss, sprechen und präsentieren wir souverän. Ganzheitlich wirken Körper, Atmung und Stimme auf Ihr Auditorium.

Wie sollte meine Körpersprache aussehen, wenn ich ein skeptisches Gegenüber von einer Idee überzeugen möchte?

Offen, selbstbewusst, wertschätzend.

Und wie erreichen wir dieses?

In erster Linie geht es über unsere innere Wahrnehmung und Haltung. Wir schätzen die Situation ein und handeln entsprechend. Dabei wird jede Handlung begleitet durch eine „Innere Kommunikation“. Wir nehmen wahr, bewerten, entscheiden, handeln. Prozesse werden eingeleitet und die Empfindungsfähigkeit gefördert.
Ihre skeptischen Gesprächspartner, Kunden, Mitarbeiter, Familienmitglieder, Freunde überzeugen Sie durch Ihr Bewusstsein über Ihre eigene Person, Ihre Rolle. Sie begeistern durch das Zusammenspiel von Wissen, dem Einsatz von Gesprächstechniken, dem Wissen über Ihre (Führungs-)Kompetenzen und Ihre Körpersprache.

Sollte ich im kleinen Kreis eine andere Körpersprache sprechen als bei einem Vortrag vor Hunderten von Leuten?

Eine Differenzierung ist in jedem Fall sinnvoll. Ich mache es an zwei Beispielen fest: Stellen Sie sich vor, Sie stehen auf der Bühne und vor Ihnen sitzen 300 Menschen in zwei langen Blöcken verteilt. Sie möchten in jedem Fall allen Zuhörern Ihre Botschaft übermitteln, selbst der Zuhörerin in der letzten Reihe. Hier benötigen Sie eine ausdrucksvolle Gestik, eine größer ausgelegte Körpersprache, eine ausdrucksstarke Artikulation, effektive Pausen um Ihre Aussagen ein mehr an Ausdruck und Verständlichkeit zu geben.
Ein anderes Beispiel: Sie halten eine Präsentation innerhalb eines Meetings vor 10 Personen, die an Tischen in einem beengten Sitzungsraum sitzen. Hier ist es sinnvoll, Gestik und Körpersprache dosiert einzusetzen.

Für beide Beispiele gilt: setzen Sie die Hände unterhalb der Brusthöhe ein und achten Sie darauf, dass die Hände nicht zu weit vom Körper entfernt gestikulieren.

In jedem Fall kommt es darauf an, was Sie bewirken wollen:
Werden Sie sich Ihrer Verhaltensweisen und Rollen in jeder Situation bewusst. Fühlen Sie sich selbst, fühlen Sie in den Raum, in dem Sie sich bewegen, sei es im Büro, auf der Bühne, während einem Meeting, in Verhandlungen oder im Interview.
Jede Situation, jeder Raum hat eine Wirkung auf unser Handeln und Fühlen und somit auf unsere Körpersprache.

Ausladende Gesten, die das Gesagte unterstreichen, sind nicht jedermanns Sache. Was, wenn ich mir blöd dabei vorkomme, wenn ich an der Körpersprache arbeite?

Ich bin überzeugt, dass eine authentische Gestik und Körpersprache sich automatisch einstellt, wenn Körper, Psyche, Atmung und Stimme in Einklang sind und Sie sich Ihrer jeweiligen Rolle in der Situation bewusst sind. Ein Tipp: Richten Sie Ihre Wahrnehmung auf innere Glaubenssätze, wie „das schaffe ich nicht“, „ich habe noch nie gut vor Menschen sprechen können“ und geben Sie diesen eine positive Selbstwirkung: „ich bin gut vorbereitet und schaffe mein Ziel“.

Was wollen Sie den Teilnehmern beim Presentation Bootcamp 2015 mit auf den Weg geben?

An sich ständig zu arbeiten, denn der Weg zu einer erfolgreiche Präsentation ist der Weg zu sich selbst. Wer es versteht, die Signale des Körpers zu deuten und zu achten sowie verantwortungsbewusst seinen Körper zu managen, bleibt gesund, ist erfolgreich und wirkt in seinem Verhalten authentisch. Haben Sie Freude daran, sich selbst zu erkennen.
Und ich lade Sie ein, sich in meinen Workshops viele kleine, praxistaugliche Tipps zu holen, die Ihnen für alle Gesprächs- und Vortragssituationen wertvolle Begleiter sein werden.

Liebe Frau Stark, vielen Dank für das Gespräch. Ich wünsche Ihnen viel Spaß und interessante Präsentationen beim Presentation Bootcamp 2015.

 

Das Interview führte Katja Heumader, Redakteurin AGITANO.

Hinweis der Redaktion: Für AGITANO-Leser haben wir vergünstigte Karten! Melden Sie sich unter http://www.presentation-bootcamp.com/anmeldung_frankfurt/ an und geben Sie den Aktionscode FOMPB2015 in das entsprechende Feld ein!

 

Über Bettina Stark

Körpersprache, Bettina Stark, Presentation Bootcamp 2015
Gute Körpersprache signalisiert Offenheit und Freundlichkeit. (Bild: © Werner Ritter / Bettina Stark)

Bettina Stark ist Spezialistin für Ihren starken und authentischen Auftritt. Ihre Stärke ist: die Feinabstimmung von Stimme, Körpersprache, Emotion und Persönlichkeit für einen souveränen Präsentationsstil. Mit viel Einfühlungsvermögen, Fachkenntnis und praktischen Erfahrungen aus zahlreichen Coaching- und Trainingssituationen berät und unterstützt sie Manager, Führungskräfte, Politiker und Persönlichkeiten bei Vorträgen, Präsentationen und Verhandlungssituationen.
Die selbstständige Unternehmerin ist Gründerin von starkundauthentisch und als Management-Trainerin, Coach und Speakerin tätig. Die gelernte Bankkauffrau, studierte EMP-Pädagogin und Ganzheitlich-Integrative Dipl.-Atemtherapeutin bietet neben Coaching für Einzelpersonen ebenso individuelle Konzeptionen von Seminaren und Coaching für Unternehmen, Seminarhäuser in Deutschland und der Schweiz.

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