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Studie: Getting a Better Return on Your Innovation Investment

Industrie 4.0, Innovation,

(Quelle Coverbild: Screenshot / Arthur D. Little)

Das diesjährige Leitthema der Hannover Messe „Integrated Industry“ stellt die zunehmende digitale Vernetzung der Industrie in den Mittelpunkt. In diesem Zusammenhang fallen oft Begriffe wie digitale Fabrik, Internet der Dinge, Industrie 4.0, Digitalisierung, Maschine-zu-Maschine-Kommunikation etc. Neben den vielen neuen technischen Möglichkeiten stellt sich die Frage nach deren strategischer Relevanz.

Sowohl auf der Unternehmensebene als auch auf volkswirtschaftlicher Ebene gibt es hier Aspekte, die Beachtung verdienen – abseits der technischen Faszination.

  • Ist „Integrated Industry“ eine Modeerscheinung, unrealistische Zukunftsmusik oder doch substanziell?
  • Wie ist die deutsche Industrie für „Integrated Industry“ aufgestellt, kann das Thema dazu dienen, sich vom internationalen Wettbewerb wieder etwas weiter abzusetzen?
  • Was sind die Herausforderungen für die Unternehmen und die Volkswirtschaft?

Smartization – Digitalisierung, diesmal aber richtig!

Während frühere Ansätze von einer zentralen, hierarchischen  Steuerungsinstanz ausgingen, werden im „Internet der Dinge“ Maschinen, Bauteile, Werkstücke etc. selbst schlau oder smart, denn sie können sich selbst organisieren. „Smartization“ bezeichnet dabei die Verschmelzung konventioneller physischer Produkte mit Informationstechnologien. Den Mehrwert für den Nutzer liefert an dieser Stelle die IT, da sie Produkte in Anwendungen verwandelt, wodurch diese völlig neue und intelligente Funktionen erhalten. Oder aber die IT substituiert Teile oder Produktfunktionen, die früher analog mechanisch oder elektrisch gelöst wurden.

Wenn die Dinge selbst „smart“ werden, eröffnet das weitreichende Möglichkeiten:

  • Vernetzung und Maschine-zu-Maschine-Kommunikation
  • Autonome, dezentrale Steuerungsmechanismen ohne zentrale Steuerungsinstanz
  • Nutzung der entstehenden Datenströme (Big Data) insbesondere im B2B-Umfeld
  • Zusätzliche Dienstleistungen, die um das bisherige Produkt angesiedelt sein können und das bisherige Portfolio erweitern

In der Folge ändern sich dadurch der Mehrwert für den Nutzer, das Produktportfolio des Herstellers, Geschäftsmodelle und langfristig der Wettbewerb.

Welche Innovationen sind tatsächlich sinnvoll?

Nicht alles was technisch möglich ist, wird sich dabei als ökonomisch sinnvoll erweisen. Nachdem die Euphorie über das technisch Mögliche verflogen ist, müssen sich mit sog. „Killer-Applikationen“ signifikante Mehrwerte erzielen lassen. Oder aber es lassen sich Dilemmata auflösen (z.B. individuelle Mobilität ohne eigenes Auto). Insbesondere in sieben Bereichen lässt sich derzeit viel Potenzial erkennen und in den nächsten Jahren sind hier große Wachstumsschübe zu erwarten:

  • Automatisierte Prozesse in der verarbeitenden Industrie und der Logistik
  • Medizintechnik mit dem Bereich der Gesundheitsüberwachung per Internet (z.B. mobile Health)
  • Intelligente Gebäudetechnik insb. für mehr Energieeffizienz und Sicherheit
  • Mobilfunk mit smarten Anwendungen wie elektronischem Geldbeutel etc.
  • Die Auto-zu-Auto-Kommunikation und intelligente Mobilitätskonzepte im Verkehrswesen
  • Anwendungen im Energiebereich (Smart Metering, Smart Grid etc.) und zur Ressourcenschonung
  • Schlaue Point of Sale (PoS)-Systeme im Einzelhandel

Das Rückgrat all dieser Anwendungen bilden IP-Netzwerke, die in den letzten beiden Jahrzehnten sprunghaft gewachsen sind und die Anwendungen und Nutzer einfach und standardisiert an verschiedenen Orten miteinander verknüpfen. Das Grundgerüst der Netzwerke steht, doch in den nächsten Jahren ist insbesondere im mobilen Sektor noch mit einem starken Anstieg der Übertragungsbandbreite zu rechnen, was die möglichen Anwendungsszenarien erneut weiter beflügeln wird.

Volkswirtschaftlich betrachtet kann Wertschöpfung unter diesen Voraussetzungen zukünftig nur branchenübergreifend in nationalen und internationalen Netzwerken und über Schnittstellen hinweg erfolgen.

(Arthur D. Little)

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Jahr: 2013

Format: PDF

Art: Studie

Größe: 2,7 MB

Sprache: Englisch

Herausgeber: Arthur D. Little