Wie man mit Erdöl den Markt täuschen und extra Geld verdienen kann

Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) hatte am Mittwoch eine Erhöhung der Förderquote des Schwarzen Goldes abgelehnt. Dies war international gefordert worden, um ein drohendes Abschwächen der weltwirtschaftlichen Dynamik entgegenzuwirken. Hintergrund: Je teurer das Öl, desto mehr Geld fließt aus den Verbraucherländern ab, desto geringer dann deren Wachstum, desto geringer dann in der Folge auch deren Nachfrage nach Öl und desto geringer somit dann auch die Erlöse der Produzenten. Die Ölförderer versuchen daher, den Preis weder zu hoch noch zu niedrig zu halten. Die Stellschraube ist dabei die Fördermenge – und diese ist seit Ende 2008 auf dem tiefsten Niveau seit 2004. Denn während der Krise war die Nachfrage gering und während des gegenwärtigen Booms freuen sich die OPEC-Staaten über den Höhenflug des Ölpreises und das Klingeln im Staatssäckchen. Pikant ist allerdings, dass die Fördermenge offiziell auf dem niedrigen Stand verharrt, um den Ölpreis und damit die Einnahmen hoch zu halten. Allerdings wird von den Produzenten nebenher soviel Öl an den Markt geschleust wie lange nicht mehr. Ziel: Offiziell wenig angeben, Preis hochhalten und dann nebenher den Markt zu dem teuren Preis bedienen. Der von diversen Quellen gemessene reale Output übersteigt die erlaubte Fördermenge so stark wie schon lange nicht mehr. Der größte Produzent Saudi-Arabien beispielsweise fördert rund 9 Millionen Barrel pro Tag, das sind eine Millionen Barrel (!) mehr als seine OPEC-Vorgabe (ein Fass Öl hat einen Gegenwert von derzeit fast 120 Dollar, die Differenz allein für Saudi-Arabien beträgt also 120 Millionen Dollar pro Tag, das macht 43,8 Milliarden Dollar aufs Jahr gerechnet). Iran fördert rund 300.000 Barrel mehr als vorgesehen – pro Tag. Laut der Neuen Züricher Zeitung trifft das auf alle OPEC-Mitglieder bis auf Libyen zu.
 

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