„Zur strategischen Stabilität und gleichberechtigten Partnerschaft in der Arktis“

Auf Initiative Russlands findet derzeit eine viertägige internationale Konferenz zum Thema „Auf dem Nördlichen Seeweg zur strategischen Stabilität und gleichberechtigten Partnerschaft in der Arktis“ statt. Aufgrund der enormen Bodenschätze (v.a. Energierohstoffe) ist die Region von zentraler Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der Anrainer. Allerdings sind besonders die Verläufe der Festlandsockel, auf denen die an die Arktis grenzenden Staaten fördern dürfen, in ihren Verläufen noch umstritten. Im Fokus dieser Konferenz steht jedoch die West-Ost-Passage, der „Nördliche Seeweg“, der sich von Skandinavien bis zur Beringsee an der russischen Ostküste erstreckt. Aufgrund der kontinuierlich zurückweichenden Eismassen der Arktis eröffnet sich hier für die kommerzielle Schifffahrt eine zunehmend lukrative Seehandelsroute. Gleiches passiert auf der berüchtigten Nordwestpassage zur Umgehung des amerikanischen Kontinents auf der nördlichen Route.

Die Konferenz findet auf dem atomgetriebenen Eisbrecher Jamal statt, mit an Bord sind Vertreter der USA, Kanadas, Russlands, Dänemarks, Islands, Norwegens, Schwedens und Finnlands.

Der Umfang des Gütertransports auf dem Nördlichen Seeweg betrug 2010 rund drei Millionen Tonnen, wird 2012 vermutlich fünf Millionen Tonnen erreichen und sich in den nächsten Jahren dann auf 50 Millionen Tonnen verzehnfachen. Die Strecke Rotterdam bis zum japanischen Yokohama verkürzt sich gegenüber dem bisherigen Weg durch den indischen Ozean um 34%, beziehungsweise von durchschnittlich 34 auf 20 Tage – mit entsprechenden Einsparungen beim Treibstoff.
 

Der schwedische Arktis-Botschafter Gustaf Lind betonte in Bezug auf das Rohstoffthema, dass es zwischen den Arktis-Anrainern keine Konflikte gebe, sondern nur eine Konkurrenz. „Es wäre falsch, die Situation in der Arktis wie einen neuen Kalten Krieg oder eine Goldfieber-Stimmung zu beschreiben. Es gibt eine Konkurrenz, und das ist normal. Dies ist ein Kampf um Ressourcen, und das ist Realität.“

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