Zweitgrößter Arbeitgeber US-Post fürchtet Pleite bis zum Winter

Die US-Wirtschaft kommt nicht zur Ruhe. Nun hat der zweitgrößte US-Arbeitgeber, das Staatsunternehmen US-Post (US Postal), eindringlich nach finanzieller Unterstützung des Staates gerufen: „Unsere Situation ist extrem ernst. Falls der Kongress nicht handelt, gehen wir pleite“, und das wohl möglich schon im kommenden Winter. Auf die Konzernzahlen drückt vor allem der Vormarsch der elektronischen Kommunikation, das Briefvolumen fiel im vergangenen Jahrzehnt um 19%, bis 2020 werden weitere 37% prognostiziert. Zudem ging aufgrund der US-Wirtschaftskrise die Zahl von Werbebriefen deutlich zurück. Dadurch fiel zusammengenommen allein im ersten Halbjahr 2011 ein Verlust von 2,6 Milliarden Dollar an. Die Situation sei inzwischen so ernst, dass sogar eine im September fällige Überweisung an die Pensionskasse über 5,5 Milliarden Dollar nicht mehr geleistet werden kann. Das Postunternehmen will nun bis zu 120.000 Stellen streichen und die Briefbeförderung an den Samstagen einstellen, um Geld zu sparen. Zudem fordert das Unternehmen bis zu 75 Milliarden Dollar zurück, die nach eigenen Angaben seit den 1970ern zu viel in den staatlichen Rentenfonds gezahlt worden seien. Vor allem die Republikaner weigern sich, der Post zu helfen. Eine nicht zu rechtfertigende Rettung würde die grundsätzlichen Probleme der Post nicht lösen. US Postal beschäftigt 650.000 Angestellte und steht für 40% der weltweit ausgelieferten Postsendungen. Lediglich die Handelskette Wal-Mart beschäftigt in den USA, nach dem Militär, noch mehr Menschen.

Der US-Senator Thomas Carper, Chef eines für die Post zuständigen Ausschusses: "Die Situation ist schrecklich. Wenn wir nicht klug und angemessen reagieren, könnte die Post noch dieses Jahr schließen müssen. Und das ist keine Entwicklung, die wir angesichts der schwachen und unsicheren wirtschaftlichen Lage brauchen können."

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