Zwölf deutsche Konzerne wollen schlagkräftiges Rohstoffunternehmen gründen

Die Versorgung mit Rohstoffen gestaltet sich zunehmend schwieriger: Die Nachfrage durch Hightech-Produkte steigt, Förderengpässe begrenzen die verfügbare Menge und Rohstoffspekulationen erhöhen die Preise (allein die Rohstoffspekulation hat für die deutsche Wirtschaft laut der DIHK 2010 Mehrkosten von 30 Milliarden Euro bedeutet).

Unter Federführung des BDI wollen zwölf deutsche Unternehmen eine „Allianz zur Rohstoffsicherung“ gründen. Damit soll ein „schlagkräftigen Unternehmen“ entstehen, das der deutschen Industrie über Erkundung und Erschließung von Rohstoffen den Zugang zu wichtigen Ressourcen im Ausland direkt ermöglicht. Vorrangig seien dabei Wolfram, seltene Erden und Kokskohle. Aus der Mitteilung des BDI: „Die Allianz hat den Aufbau von Beteiligungen an Rohstoffprojekten zum Ziel, um die Versorgung der Industrie mit Rohstoffen zu verbessern.“ BDI-Vizepräsident Ulrich Grillo kommentiert: „Die Rohstoffallianz wird Rohstoffprojekte in einer frühen Projektphase aufgreifen und die Explorationen durchführen, also die Vorkommen erkunden und bewerten, um so Bezugs- und Beteiligungsoptionen für deutsche Unternehmen zu schaffen.“

An dem Projekt beteiligen sich derzeit Aurubis, BASF, Bayer, BMW, Chemetall, Daimler, Evonik Industries, Georgsmarienhütte Holding, Bosch, Stahl-Holding-Saar, ThyssenKrupp und Wacker Chemie. Geschäftsführer der Allianz soll der ehemalige Eon-Manager Dierk Paskert werden. Die Gründungsphase wird dabei laut dem BDI unentgeltlich von der Boston Consulting Group, Egon Zehnder, Hogan Lovells und PricewaterhouseCoopers unterstützt.

Bereits am 4. Oktober 2010 war die deutsche Rohstoffagentur gegründet worden. Damit sollen Großkonzerne wie auch KMUs in vielfältiger Weise unterstützt werden, ihre Rohstoffbezugsquellen zu diversifizieren. Parallel hierzu findet eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Auswärtigem Amt und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung statt, um bilaterale Rohstoffpartnerschaften mit rohstoffreichen Partnerländern zu fördern. Zudem sollen auch die Rohstoffeffizienz und das Recycling gefördert und optimiert werden.
(mb)

 

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