2013: Internationaler Aktionsplan gegen extreme Sonnenstürme gefordert

Der Sonnenfleckenzyklus zwischen dem Maximum und dem Minimum der Sonnenaktivität dauert rund 11 Jahre. Zwischen 2008 und 2010 herrschte ein ungewöhnlich langes Sonnenminimum. Das nächste Maximum – wiederum eines der stärksten der letzten Zyklen – wird für Anfang 2013 erwartet. Die Sonneneruptionen und Sonnenstürme aus geladenen Teilchen können dabei die satellitengestützte Navigation und Fernmeldeverbindung sowie die Energie- und Stromnetz-Infrastruktur empfindlich schädigen. Aufgrund der zunehmenden Anwendung dieser Technologien im Alltag und der Wirtschaft warnte die Vize-Chefin der US-Agentur für atmosphärische und ozeanische Studien (NOAA) nun vor den Folgen für die irdische Infrastruktur und Wirtschaft. 1994 fielen beispielsweise in Kanada Mobilfunknetze, GPS-Systeme und Stromnetze zeitweilig aus. Bereits 1989 hatte ein Sonnensturm das Stromnetz im kanadischen Quebec lahm gelegt. Der stärkste bislang registrierte Sonnensturm hatte sich im August 1859 ereignet. Augenzeugen aus Rom und Hawaii berichten, dass die Sonne eine volle Minute lang doppelt so hell geleuchtet haben soll wie sonst. In den Telegrafenämtern schlugen Funken aus den Leitungen und einige Stationen gingen sogar in Flammen auf. Ein Sonnensturm dieser Stärke hätte heute katastrophale Folgen für die Kommunikation und die Stromversorgung. 2003 mussten durch Sonnenstürme getroffene Satelliten zeitweise abgeschaltet werden oder wurden sogar kurzzeitig vermisst. Radar- und Sprechfunkanlagen von Flugzeugen wurden beeinträchtigt, mit entsprechenden Sicherheitsrisiken, und es kam zu Flugverspätungen. Aufgrund der stärkeren Vernetzung nehme auch das potentielle Schadensausmaß stetig weiter zu. Daher forderte Sullivan eine enge internationale Kooperation, um die Folgen starker Magnetstürme besser in den Griff zu bekommen. „Ohne einen abgestimmten internationalen Aktionsplan würde der nächste extrem schwere Sonnensturm zu einer globalen Katastrophe führen“, so Sullivan.
 

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