2,9% der Arbeitnehmer planen im Winter blau zu machen

Laut dem Börsenportal www.boersennews.de planen über eine Millionen Deutsche (2,9% der Angestellten) bereits, im Herbst oder im Winter „krank zu feiern“ um sich einen kurzen „Sonderurlaub“ zu genehmigen. Statistisch hochgerechnete 713.301 Angestellte planen dabei mindestens drei Tage, 286.010 sogar eine gute Woche. Der volkswirtschaftliche Schaden belaufe sich dadurch auf bis zu 1,24 Milliarden Euro. Dabei „kränkeln“ die Ostdeutschen mit 4,4% durchschnittlich stärker als die Westdeutschen mit 2,5%. Weitere 686.505 Arbeitnehmer (1,9%) ringen der Umfrage zufolge noch mit der Überlegung.

Bei der Erhebung konnten die Befragten zwischen vier Motivationsgründen wählen: Mit 320.469 Zustimmungen wollen sich die meisten Krankschreiber damit einem Konflikt in der Firma entziehen. 292.902 gaben an, mit einem kurzen Sonderurlaub Depressionen zu entfliehen. 213.646 wollen die kalte Jahreszeit „nutzen“, da Krankschreibungen hier weniger auffallen. 93.039 der Befragten sind offenbar mit dem Unternehmensklima unzufrieden und freuen sich darauf, mit der Krankschreibung dem Chef eins „auszuwischen“.

Das Gegenteil ist jedoch laut der Felix-Burda-Stiftung genauso kontraproduktiv: Kranke Arbeitnehmer, die sich dennoch zur Arbeit schleppen, verursachen den Unternehmen weitaus höhere Kosten, als wenn sie sich zuhause auskurieren. Demnach verursachen kranke Mitarbeiter, die dennoch in die Arbeit gehen (so genannter "Präsentismus"), rund doppelt so hohe Kosten wie diejenigen, die daheim das Bett hüten. Die höheren Kosten ergeben sich dadurch, dass Kranke am Arbeitsplatz weniger leisten, deutlich mehr Fehler machen und auch häufiger Opfer eines Unfalls werden, außerdem werden chronische Krankheiten begünstigt und häufig die Kollegen angesteckt. Dies bedeutet im Ergebnis weitaus größere Kosten für die Arbeitgeber und die Wirtschaft. Die Kosten für die reinen Fehlzeiten von Erkrankten summieren sich im Durchschnitt pro Jahr auf 1.197 Euro pro Mitarbeiter. Der Präsentismus hingegen hat Kosten im Volumen von 2.394 Euro pro Kopf und Jahr zur Folge. Zusammengenommen schmälern die krankheitsbedingten Kosten das BIP jährlich um 9%, beziehungsweise 225 Milliarden Euro.

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