Anders denken – Denken Sie Ihre Gedanken um!

… aus der Kolumne „Anders denken“ von und mit Nicola Fritze.

Wie oft denken Sie eigentlich darüber nach, was Sie gerade denken? Haben Sie sich schon mal gefragt, was Sie eigentlich denken, um zu fühlen, was Sie gerade fühlen? Kontrollieren Sie Ihre Gedanken, oder kontrollieren die Gedanken Sie?

Tatsächlich denken die wenigsten Menschen darüber nach, wie sie denken. Leider! Denn unsere Gedanken bestimmen unsere Gefühle und unsere Lebensqualität – und mit Sicherheit auch unsere Motivation.

Es gibt ein indisches Sprichwort das sagt: Die Menschen bringen täglich ihre Haare in Ordnung, aber nicht ihre Gedanken. Na, dann fangen wir doch mal an, auch unsere Gedanken in Ordnung zu bringen. Und das geht in drei Schritten.

1. Nehmen Sie Ihre Gedanken wahr: Fragen Sie sich: was denke ich eigentlich gerade? Das macht ganz besonders in den Situationen Sinn, in denen Sie sich unmotiviert und frustriert fühlen. Stellen Sie sich einfach vor, Sie würden einen Film anhalten und sich fragen, was sie in der letzten Szene alles gesehen haben. So kriegen Sie Ihren Gedankenfluss unter Kontrolle.

2. Hinterfragen Sie Ihre Gedanken: Tut mir der Gedanke, den ich gerade gedacht habe, gut? Die Frage können Sie ganz leicht beantworten. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihnen Ihre Gedanken gerade gut tun, dass sie Sie aufbauen, dass sie positiv, hilfreich oder zieldienlich sind, dann können Sie sich freuen und weiterdenken – den Film in Ihrem Kopf also einfach weiter abspielen lassen. Sollten es aber Gedanken sein, die Ihnen das Leben gerade schwer machen, Sie nach unten ziehen und Sie belasten, dann stellen Sie sich die folgende Frage:

3. Welcher Gedanken könnte mir jetzt gerade besser nützen? Entwickeln Sie einen inneren Dialog – und zwar mit dem Ziel, einen Gedanken zu formulieren, der Ihnen Kraft gibt.

Beispiel: Sie sind in einer Entscheidungssituation schrecklich unmotiviert und haben den Gedanken „Hoffentlich geht das nicht wieder schief“. Sie merken, dass Ihnen das nicht gut tut. Also nehmen diesen Gedanken wahr und sagen innerlich: STOPP! „Tut mir das gut, wenn ich denke?Mmmmhhh… eher nicht, weil ich gleich daran denke, was letztes Mal schief ging – und das programmiert mich auf den nächsten Misserfolg. Welcher Gedanke würde mir also mehr Kraft geben? Vielleicht: Heute habe ich von meinen damaligen Fehlern gelernt. Ich achte jetzt besonders auf XY und gebe einfach mein Bestes.“ Hilft Ihnen dieser Gedanke mehr? Gibt er Ihnen mehr Kraft und Mut? Ja? Na, dann denken Sie los!

Tauschen Sie also Ihre negativen Gedanken einfach aus. Doch Vorsicht! Verurteilen Sie sie nicht. Schimpfen Sie nicht auf unerwünschte Gedanken, denn Sie sind ein Teil von Ihnen und haben tatsächlich auch eine gute Seite. Würdigen Sie diese gute Seite, bedanken Sie sich für den Hinweis und verabschieden Sie diesen Gedanken dann freundlich.

Auf unser Beispiel bezogen heißt das: Sie nehmen den Gedanken „Hoffentlich geht das nicht wieder schief“ wahr und erkennen, dass er in der aktuellen Situation wohl nicht hilfreich sein wird. Die gute Seite an diesem Gedanken ist, dass er Sie antreibt, sich gut vorzubereiten, damit es besser wird als beim letzten Mal. Das ist durchaus nützlich! Nehmen Sie diesen Hinweis an, verabschieden Sie ihn freundlich und suchen Sie nach einem unterstützenden Gedanken wie z.B. „Ich habe dazugelernt und gebe mein Bestes.“

Wenn Sie diese Übung einige Wochen konsequent durchhalten, wird es – wie das tägliche Haareordnen – für Sie zur Gewohnheit. Nach einer Weile fühlen Sie sich immer besser und motivierter. Denn jetzt sind Sie der Chef in Ihrem Kopf. Genießen Sie es!

Der nächste Beitrag erscheint am Freitag, 05. August 2011.

Zur Autorin:

Nicola Fritze ist Deutschlands Motivationsfrau. Mit ihrem Motto „Anders denken – anders handeln“ begeistert die Trainerin und Rednerin jährlich tausende von Menschen.

Ihre zwei Podcasts „Das Abenteuer Motivation“ und „Der Fritze-Blitz“ zählen zu den erfolgreichsten Podcasts zum Thema Motivation und Persönlichkeitsbildung. Ihre Hörsendungen erreichen mehr als 30000 Hörerinnen und Hörer.

Anfang 2011 erschien ihr neues Buch „Raus aus der Grübelfalle Wie Sie Ihre Denkgewohnheiten ändern und Ihre Persönlichkeit gezielt weiter entwickeln“. Hierin zeigt Nicola Fritze augenzwinkernd auf, wie wir mit Hilfe des Konzepts der inneren Stimmen handeln, statt immer nur zu grübeln.

Mehr über die Motivationsfrau erfahren Sie unter www.nicolafritze.de.

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