Arbeitsmarktsituation für Ältere deutlich verbessert, dennoch verbesserungswürdig

Arbeiter und Fachkräfte im fortgeschrittenen Alter haben es oft besonders schwer, eine Arbeitsstelle zu finden. Der derzeitige demographische Wandel und die schrittweise Annäherung an ein Rentenalter von 67 Jahren wird dieses Problem nur noch weiter verschlimmern. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat die Arbeitsmarktsituation für ältere Arbeiter in der Studie "Germany – No Country for Old Workers?" genau unter die Lupe genommen und ist zu dem Schluss gekommen, dass die Beschäftigungsstation älterer Arbeitnehmer zwar immer noch nicht zufriedenstellend ist, auch im Vergleich zu anderen Ländern, sich jedoch in den letzten Jahren deutlich verbessert hat. Die Politik hat sich seit geraumer Zeit dem Problem angenommen und bereits einige entsprechende Maßnahmen ergriffen. So wurde die Beschäftigungssituation von älteren Arbeitskräften durch Arbeitsmarkt- und Rentenreformen, begünstigt durch eine gute Arbeitsmarktlage und einer erhöhten Erwerbsbeteiligung von Frauen, insgesamt verbessert. Seit 2006 steigt deren Beschäftigung stetig an. Jedoch ist die Situation immer noch überaus verbesserungswürdig. Vor allem bei den Übergängen aus der Arbeitslosigkeit heraus hinken die 50- bis 64- Jährigen mit 3,9% weit hinter den 25- bis 49-Jährigen (7,2%) hinterher. Allein 41% der Arbeitslosen bestanden 2010 aus über 50-Jährigen, die bereits länger als ein Jahr arbeitslos waren.

Dabei spielt die fachliche Qualifikation bei der Arbeitslosigkeit von älteren Menschen eine wichtige Rolle. 50- bis 59-jährige Akademiker hatten kaum weniger Chancen Arbeit zu finden als ihre jüngeren Kollegen. Vor allem ältere Menschen mit geringer akademischer Qualifikation haben enorme Probleme, eine Arbeitsstelle zu finden.

Als zusätzliche Lösungen für das Arbeitsmarktproblem gibt die Studie subventionierte Löhne für den Arbeitsübergang sowie verbesserte Trainingsprogramme für ältere Arbeitnehmer an. Dass ältere Arbeitnehmer eine wertvolle Arbeitsquelle sein können, zeigt die MINT-Branche, wo jeder siebte Akademiker bereits zwischen 65 und 69 Jahre alt ist. „Ohne ältere Arbeitnehmer wäre die MINT-Lücke weitaus größer. Die Wertschöpfungsverluste der Unternehmen lägen noch höher.“ so Thomas Sattelberger, Vorsitzender der Initiative „MINT Zukunft schaffen“.

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