Aufschieberitis bringt nichts

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… aus der wöchentlichen Kolumne „Ganzheitliches Coaching auf Ihrem Weg zu sich selbst – Wie kann ich Blockaden lösen, um meine Lebensqualität zu verbessern und meine Leistungsfähigkeit zu steigern?“ von Dr. Helga Rolletschek.

Der Volksmund weiß: „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.“ Doch viele Leute handeln eher nach dem Spruch „morgen, morgen, nur nicht heute“. Unangenehme Tätigkeiten, wie das Lernen vor Prüfungen, das Erledigen der Steuererklärung, das Schreiben von Berichten wird lieber aufgeschoben, anstatt sofort erledigt.

Bei manchen Personen nimmt das Aufschieben jedoch ein solches Ausmaß an, dass die Betroffenen erheblich darunter leiden. Nach Schätzungen von Psychologen sind möglicherweise etwa 20 Prozent der Bevölkerung betroffen, also jeder Fünfte, bei Studenten eventuell sogar mehr. Es gibt auch einen schönen Fachbegriff für dieses chronische Verhalten „Prokrastination“. Ständiges Aufschieben wird von den Betroffenen und der Umwelt oft für persönliche Willensschwäche gehalten oder als Faulheit angesehen. Prokrastination hat jedoch nichts mit Faulheit zu tun und mit solchen Konzepten lässt es sich auch nicht verändern. Vielmehr handelt es sich dabei um ein ernsthaftes Problem der Selbststeuerung, für das es professionelle, psychologische Hilfe gibt.

Doch auch wenn es nicht krankhaft ist, häufiges Aufschieben nerviger Dinge kann man leider oft nicht dadurch lösen, dass man sich mit mentalem Coaching die Sache schön redet, Zielbilder festlegt, Positivenergien freisetzt etc. Nein, die Steuererklärung ist und bleibt nervig! Doch die unangenehme Tätigkeit immer wieder zu verschieben, macht ständig ein unangenehmes Gefühl, dass man irgend wann nicht mehr aushält, und dann wird die Aufgabe doch noch erledigt.

Also? Lästige Pflichten einfach hinter sich bringen. Eine gute Selbst-Coaching-Strategie wäre in diesem Fall, dass man sich die Tätigkeit wie in einem Film vorstellt und damit geistig vorwegnimmt. Wunderschön ist in diesem Fall der befreiende Gedanke an das „Danach“. Das Gefühl von Leichtigkeit und Freiheit und der Gedanke daran, was man jetzt alles Schönes tun kann: Essen gehen, Film ansehen, einfach frei haben. Geht man die unangenehme Tätigkeit im Kopf durch, erfolgt das so blitzschnell, dass man gar keine Zeit hat, in Stress zu geraten. Der Moment des „Hinter sich Bringens“ wird jedoch zeitlich ausgeweitet und in der Phantasie gefeiert.

Probieren Sie die Strategie einmal aus. Ihr Leben könnte dadurch an Qualität gewinnen. Das wünsche ich Ihnen von Herzen!

Ihre Helga Rolletschek

Zur Autorin:

Als Seminarrektorin ist sie zuständig für die Ausbildung von Referendaren. Als promovierte Biologin, Emotionscoach und Ernährungsberaterin gibt sie ihr Wissen seit vielen Jahren in einem bundesweit in hoher Auflage erscheinenden Elternratgeber über aktuelle Themen aus Gesundheit und Ernährung, Pädagogik und Psychologie weiter, hat über Verhaltensauffälligkeiten und Lernen publiziert und behandelt Klienten mit diversen Emotionsblockaden, wie u.a. Prüfungs-, und Auftrittsängsten, Zahnarztphobien, Flugängsten …

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