Pumpspeicherkraftwerke-Ausbau: D/A/CH-Alpenländer starten gemeinsame Energieinitiative

[Bild: Pumpspeicherkraftwerk Geesthacht / Wikimedia Commons]

Mit einer gemeinsamen Verbände-Initiative wollen die Interessenvertretungen der Energiewirtschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz in Zukunft enger im Bereich der Pumpspeicherkraftwerke zusammenarbeiten. Im Fokus der Initiative des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), des Verbandes Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) sowie Oesterreichs Energie sollen dabei vor allem faire regulatorische Rahmenbedingungen sowie eine verbesserte länderübergreifende Koordination des Ausbaus von Energiespeichern in der Alpenregion stehen.

Ausbau der Pumpspeicherkraftwerke gemeinsam vorantreiben

Die Regierungen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz haben sich zum Ziel gesetzt, den Ausbau von Pumpspeicherkraftwerken durch eine verstärkte Zusammenarbeit voranzutreiben. Hierzu wurde am 2. Mai 2012 von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler, dem österreichischen Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner sowie der schweizerischen Bundesrätin für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation, Doris Leuthard, eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Die beteiligten Länder sind sich laut dieser Erklärung einig, dass die verstärkte Nutzung der erneuerbaren Energien für die zukünftige Stromversorgung nicht ohne einen entsprechenden Ausbau von Netz- und Speicherkapazitäten zu realisieren ist, wobei aus gegenwärtiger Sicht Pumpspeicherkraftwerke die einzig verfügbare großtechnische Speichertechnologie darstellen. Um die zwischen den Ministerien vereinbarte Kooperation durch die jeweiligen Verbände energiewirtschaftlich zu flankieren, haben BDEW, Oesterreichs Energie und der VSE die „Energie-Initiative der Alpenländer“ gegründet.

Die wirtschaftlichste Speichertechnologie

Der Bau neuer Pumpspeicherkraftwerke bringt aus Sicht der Energieverbände hohe volkswirtschaftliche und ökologische Vorteile für die Energieversorgung in ganz Europa. Mit Wirkungsgraden von bis zu 85 Prozent sind Pumpspeicherkraftwerke die wirtschaftlichste Speichertechnologie für elektrische Energie. Neue Projekte sind aufgrund der aktuellen Verzerrungen an den Strommärkten akut gefährdet. BDEW, VSE und Oesterreichs Energie rufen daher die europäischen und nationalen Institutionen und Entscheidungsträger auf, rasch Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Betrieb und den Neubau von Pumpspeichern umzusetzen. Kernpunkte des Maßnahmenpakets sollten eine Entlastung von Abgaben und der Verzicht auf regulatorische Eingriffe sein. Bestehende Barrieren müssen abgebaut, Projekte beschleunigt und die Rahmenbedingungen der Märkte angepasst werden.

Bedarf bis 2020 decken

Aktuell sind in Europa 170 Pumpspeicherkraftwerke in Betrieb. Gemeinsam verfügen allein Deutschland, Österreich und die Schweiz mit einer Kapazität von 12.500 Megawatt über einen sehr umfangreichen Anteil an der gesamten Pumpspeicherleistung in Europa. Weitere Projekte mit einer Kapazität von 11.000 Megawatt sind in Vorbereitung oder in Bau. Die damit verfügbare Leistung würde ausreichen, um den Speicher- und Flexibilitätsbedarf der Region Deutschland-Österreich-Schweiz bis 2020 zu decken. Auch nach 2020 sind neue Pumpspeicherkraftwerke erforderlich, um die schwankende Einspeisung aus Erneuerbaren Energien, deren Anteil an der Erzeugung weiter steigen wird, sicher ausgleichen zu können und somit die Stromnetze zu stabilisieren.

(Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.)

Weiterführende Information

Eine neue Broschüre gibt Auskunft über die „Alpen-Initiative“ und stellt die Notwendigkeiten für den Ausbau der Pumpspeicherkraftwerke vor. Die Broschüre steht unter folgendem Link zum Download bereit.

 

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