Baden-Württemberg: Immer höhere Lebenserwartung und mehr 100-jährige

In Baden-Württemberg leben derzeit rund 255.000 Personen, die 85 Jahre oder älter sind. Diese Altersgruppe setzt sich zu knapp drei Viertel aus Frauen (183.000) und lediglich zu gut einem Viertel aus Männern (72.000) zusammen. Die Zahl der Hochbetagten hat sich damit seit Anfang der 70er-Jahre mehr als verfünffacht; bis zum Jahr 2060 könnte sich deren Zahl nochmals annähernd verdreifachen, so das Statistische Landesamt.

Die Gründe für diese Entwicklung sind auf die Altersstruktur der Bevölkerung, aber auch auf die stetig steigende Lebenserwartung zurückzuführen: Ein neugeborener Junge kann heute in Baden-Württemberg auf eine durchschnittliche Lebenserwartung von 78,9 Jahren hoffen, ein neugeborenes Mädchen sogar auf 83,5 Jahre. Damit liegt die Lebenserwartung Neugeborener nach Angaben des Statistischen Landesamtes um neun bzw. zehn Jahre höher als zu Beginn der 70er-Jahre. Seinerzeit betrug die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt 68,5 Jahre für Jungen und 74,5 Jahre für Mädchen.

Die steigende Lebenserwartung in Verbindung mit der Altersstruktur der Bevölkerung hat auch dazu geführt, dass immer mehr Baden-Württemberger ein sehr hohes Alter erreichen: Im Jahr 2010 sind immerhin 809 Personen erst im Alter von 100 oder mehr Jahren verstorben, 10 Jahre zuvor lag die Zahl der Personen, die dieses hohe Alter erreicht hatten, nicht einmal halb so hoch (Schaubild 2).1) Kaum verändert hat sich allerdings der Anteil der Männer: Nur knapp jede sechste Person, die hundertjährig oder in einem sogar noch höheren Alter verstorben ist, war männlich – und zwar nicht nur wegen der geringeren Lebenserwartung der Männer, sondern auch aufgrund der einschneidenden Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs, als erheblich mehr Männer als Frauen infolge des Krieges ums Leben kamen.

Der stetige Anstieg der Bevölkerungszahl im hohen Alter hat vor allem für den Bereich der Pflegebedürftigkeit und die Sicherung der Pflegemöglichkeiten tiefgreifende Konsequenzen. Wenn, wie zurzeit, auch künftig über ein Drittel der 85jährigen und Älteren pflegebedürftig sein wird, so zeichnen sich für die Zukunft erhebliche Anforderungen an die Pflegeleistungen der Familien und an die gesellschaftlichen Netzwerke der Altenhilfe und –betreuung ab.

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