„Die hohe Qualität der beim internationalen Weinwettbewerb heute ausgezeichneten Weine ist auch ein Beleg für den Erfolg der neuen Freiburger pilzwiderstandsfähigen Rebsorten und des Staatlichen Weinbauinstituts Freiburg. Die Freiburger Rebsorten werden in immer mehr Anbaugebieten in ganz Europa angebaut, die Qualität der Weine spricht dafür, dass sich der Siegeszug fortsetzen wird“, sagte Verbraucherminister Alexander Bonde in Stuttgart. Der internationale Wettbewerb „Best of Freiburger PiWis “ des Staatlichen Weinbauinstituts Freiburg mit Weinen, Sekten und Seccos aus den Freiburger pilzwiderstandsfähigen Sorten wurde in diesem Jahr zum dritten Mal durchgeführt.
134 Weine aus verschiedenen europäischen Staaten, darunter Dänemark, Österreich, Schweiz, Italien und die Niederlande, waren von 60 Weinbaubetrieben ins Rennen um die Bestplatzierungen geschickt worden. In 19 Kategorien hat eine international besetzte Jury mit 36 Mitgliedern die Reihenfolge der Bestplatzierungen ermittelt. „Der hohe Anteil der Preisträger aus unseren Anbaugebieten ist ein deutliches Zeichen für die Qualität baden-württembergischer Weine“, so der Minister.
„Die Nutzung von pilzwiderstandsfähigen Rebsorten stellt eine Innovation im Weinbau dar und spielt auch bei der Ökologisierung des Weinbaus eine zentrale Rolle“, sagte Minister Bonde. Durch den Anbau von pilzwiderstandsfähigen Rebsorten werde Häufigkeit und Intensität des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln erheblich reduziert. Standort- und jahrgangsabhängig könne je nach Witterung auch vollständig auf die Bekämpfung der Pilzkrankheiten Falscher und Echter Mehltau verzichtet werden, so der Minister. „Das Staatliche Weinbauinstitut Freiburg liefert mit seinen Ergebnissen der Resistenzzüchtung einen wesentlichen Beitrag zum Schutz des Naturhaushaltes wie auch der Anwender“, betonte Bonde.
Dabei sei der Nutzen der neuen Sorten auch für die Praxis enorm: „Nicht nur ökologisch wirtschaftende Weinbaubetriebe haben wirtschaftliche Vorteile durch geringere Kosten für Pflanzenschutz und einen geringeren Arbeitsaufwand, da die Reben weniger behandlungsbedürftig sind. Auch konventionell arbeitende Weinbaubetriebe nutzen die entsprechenden Sorten für sensible Weinbaulagen oder zum Erhalt des Weinbaus in sehr schwierig zu bewirtschaftendem Rebgelände .“ Einzelne Betriebe hätten zwischenzeitlich sogar ihre Gesamtrebfläche nahezu komplett auf den Anbau mit pilzwiderstandsfähigen Rebsorten umgestellt. „Dies ist auch ein großer Schritt im Sinne der Nachhaltigkeit“, betonte Bonde abschließend.
(Die Preisträger finden Sie auf Seite 2)
Hintergrund und Preisträger
Das Staatliche Weinbauinstitut Freiburg widmet sich seit rund 80 Jahren mit hoher Intensität der Züchtung von pilzwiderstandsfähigen Rebsorten und ist mit 14 Keltertraubensorten und vier Tafeltraubensorten, die an vielen Orten angebaut werden, derzeit weltweit führend. Die erreichte Vielfalt und Qualität der Sorten sowie die daraus erzeugbare Weinqualität haben zwischenzeitlich zum Anbau der pilzwiderstandsfähigen Sorten in über 30 Staaten geführt.
Während die Freiburger pilzwiderstandsfähigen Sorten in Baden-Württemberg auf einigen Hundert Hektar und in Deutschland auf knapp 1.000 Hektar angebaut werden, beträgt die gesamte Anbaufläche der Freiburger PiWis in Europa rund 3.000 Hektar.
Folgende Produkte und Betriebe haben in den Kategorien der einzelnen Sorten, der Weißwein- und Rotwein- Cuvées sowie bei Perlschaumwein, Sekt und Edelsüße Weine Bestplatzierungen erreicht:
Johanniter: 2011er Johanniter, Weingut Betuws Wyndomein, Niederlande
Helios: 2011er Heitersheimer, Helios Kabinett trocken, Weingut Feuerstein, Heitersheim / Baden
Bronner: 2011er Grunerner Altenberg, Bronner Kabinett trocken, Weingut Köpfer, Staufen- Grunern / Baden
Souvignier gris: 2011er Nonnenhorner Seehalde, Souvignier gris Qualitätswein trocken, Weingut Rebhof, Nonnenhorn / Württemberg
Solaris: 2011er Bugginger, Solaris Spätlese trocken, Weingut Ruesch, Buggingen / Markgräflerland
Muscaris: 2011er Reichenauer, Muscaris Spätlese, Winzerverein Reichenau, Reichenau / Baden
Weißwein – Cuvée: 2010er Weißwein – Cuvée, Weingut Wijnboerterij´t Heek, Niederlande
Perlschaumwein: 2010er Ettenheimer, Muscaris Secco, Winzergenossenschaft Ettenheim, Ettenheim / Baden
Sekte: 2010er Bugginger, Johanniter Sekt brut, Weingut Ruesch, Buggingen / Baden
Rosé: 2011er Jechtinger Vulkanfelsen, Rosé Qualitätswein trocken, Winzergenossenschaft Jechtingen, Sasbach-Jechtingen / Baden
Prior: 2009er Achkarrer Schlossberg, Prior Spätlese trocken, Winzergenossenschaft Achkarren, Vogtsburg – Achkarren / Baden
Baron: 2011er Ettenheimer Kaiserberg, Baron Qualitätswein trocken, Winzergenossenschaft Ettenheim, Ettenheim / Baden
Monarch: 2010er Ebringer, Monarch Qualitätswein trocken, im Barrique gereift, Staatsweingut Freiburg, Freiburg / Baden
Cabernet Cortis: 2009er Bahlinger, Cabernet Cortis Spätlese trocken, im Barrique gereift, Weingut Boos, Bahlingen / Baden
Cabernet Carol: 2011er Ebringer, Cabernet Carol Qualitätswein trocken, Staatsweingut Freiburg, Freiburg / Baden
Cabernet Carbon: 2009er Heitersheimer, Cabernet Carbon Qualitätswein trocken, Weingut Feuerstein, Heitersheim / Baden
Rotwein – Cuvée: 2009er Karlsbader, Option Z, Rotwein – Cuvée, Öko-Weingut Kuckuckshof, Karlsbad / Baden
Edelsüße Weine: 2011er Ettenheimer Kaiserberg, Muscaris Spätlese, Winzergenossenschaft Ettenheim, Ettenheim / Baden
Quelle: Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg