BGM Best Practice (Teil 2): Diakonie Baden-Württemberg – Interview mit Kornelius Knapp

Waren die gewählten Maßnahmen auf Anhieb erfolgreich? Musste Ihr Unternehmen noch etwas an seinem Vorgehen anpassen?

Die Entwicklung des Konzepts erstreckte sich auf einen längeren Zeitraum, der ohne Projektmittel von Seiten des Bundesministerium für Arbeit und Soziales und des Europäischen Sozialfonds nicht möglich gewesen wäre. Durch den längeren Vorlauf entstand das Konzept, das in unterschiedlichen Kontexten Wirkung entfaltet. Verschiedene Tools und Hilfsmittel (MA-Befragung, Workshopspiel, Publikationen, Beraterpool, Fortbildungen), die nun in der Breite genutzt werden, unterstützen nun die leicht handhabbare Umsetzung.

Wie steht es heute um die Unternehmensgesundheit und wie wollen Sie langfristig vorgehen?

Die Stärkung der Gesundheit der Mitarbeitenden ist ein dauerhaftes Thema, das nur gut bearbeitet wird, wenn die Bemühungen kontinuierlich anhalten. Deshalb wird das Konzept „BELEV – Gesundes Arbeiten gestalten“ auch durch Lernprozesse auf individueller und betrieblicher Ebene unterstützt. Je mehr Mitarbeitende und Führungskräfte die Gesundheit differenziert bedenken können und je stabiler ein betrieblicher Verbesserungsprozess implementiert ist, desto eher wird es Wirkung entfalten. Dann wird das Konzept eine wichtige Antwort auf die Auswirkungen des demografischen Wandels sein, das neben anderen hilft, langfristig die Qualität und Zuverlässigkeit der sozialen Arbeit in diakonischen Einrichtungen und Diensten zu sichern.

Haben Sie abschließend einige Tipps für Unternehmen und Organisationen, die darüber nachdenken, ebenfalls die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu fördern?

Entscheidend für die Förderung der Gesundheit sind aus meiner Sicht eine langfristige Perspektive und der kluge Blick auf die verschiedenen Wirkfaktoren. Sicherlich können punktuelle Gesundheitstage, einzelne Rückenschulen oder gymnastische Übungen ein erster Impuls für die Gesundheitsförderung sein. Ob sie aber die erforderlichen Entlastungen bedeuten, kommt auf die konkrete Arbeitssituation an. Nur in Relation zu dieser lassen sich die passenden und wirksamen Maßnahmen entwickeln.

Herr Knapp, vielen Dank für das interessante Gespräch.

Das Interview führe Anja Gebhardt (Redaktion HCC-Magazin und AGITANO – Wirtschaftsforum Mittelstand)

Lesen Sie am Freitag, den 20. September 2013 Teil 3 mit Christian Feist, Leiter der Betriebsgastronomie bei der Versicherungskammer Bayern.

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