Bieterschlacht um Yahoo zwischen Chinesen, Microsoft und Google

Der einstige US-Internet-Pionier Yahoo steht kurz vor der Übernahme – um den Zuschlag feilschen mehrere Interessenten: Im Vordergrund stehen dabei die Angebote von Microsoft, dem Konkurrenten Google und ein Konsortium um den chinesischen E-Commerce-Riesen „Alibaba“.

Das Geschäft von Yahoo schwächelt merklich: Der Umsatz ging auch im dritten Quartal 2011 im Jahresvergleich deutlich um 24% auf 1,22 Milliarden Dollar zurück, der Gewinn reduzierte sich um 26% auf 293,3 Millionen Dollar. Yahoo hat das Problem, seine hohen Nutzerzahlen von bis zu 700 Millionen Usern nicht entsprechend monetarisieren zu können.

Microsoft wollte Yahoo bereits 2008 kaufen und bot dafür 47 Milliarden Dollar. Für das Ablehnen des Angebots (als zu niedrig) wurde der Yahoo-Mitgründer Jerry Yang daraufhin von wütenden Aktionären von seinem Posten gejagt. Das erneute Angebot von Microsoft bewegt sich nun laut dem Wall Street Journal um 20 Milliarden Dollar, etwas mehr als der derzeitige Börsenwert des Unternehmens von rund 17 Milliarden Dollar.

Google will vor allem Microsofts Pläne durchkreuzen und den IT-Riesen aus seinem unmittelbaren Geschäftsfeld heraushalten. Dafür, so wird spekuliert, könnte Google einem Bieterkonsortium aus zwei Private-Equity-Unternehmen Geld zur Verfügung stellen, um nicht unmittelbar direkt in Erscheinung zu treten, was unweigerlich die Wettbewerbshüter auf den Plan rufen würde.

Der dritte große Bieter ist Jack Ma und dessen chinesischer E-Commerce-Riese „Alibaba“. Die Chinesen würden damit den Spieß umdrehen und einen guten Deal machen: Yahoo hält Alibaba-Anteile im Wert von 13 Milliarden Dollar (40%) – das sind rund zwei Drittel des Yahoo-Wertes. Alibaba könnte also gleichzeitig seine eigenen Anteile mit zurückkaufen, die die Größenordnung einer Sperrminorität haben. Dementsprechend hat Alibaba nun nachgelegt und seine Offerte auf 25 Milliarden Dollar erhöht – die allerdings Häppchenweise fließen sollen.

Die Yahoo-Aktie legte nach Bekannt werden des neuen Angebots um mehr als 6% zu. Seit den Übernahmespekulationen im Sommer hat der Yahoo-Kurs bereits von zwölf Dollar auf nun 16,72 Dollar zugelegt.

 

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