Burnout – Der neue „Arbeitsunfall“ auf dem Vormarsch

Schon seit mehreren Jahren gerät Burnout weiter und weiter in das Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Zu Recht, denn Burnout, das regelrechte „ausbrennen“ eines Arbeitnehmers, passiert in unserer Wirtschaft immer häufiger und droht quasi zur Volkskrankheit zu werden. Burnout ist der Zustand der totalen körperlichen und geistigen Erschöpfung im Zuge von enormer Langzeit Belastung im Berufsleben. Eine Studie des Instituts für Angewandte Innovationsforschung (IAI) beschreibt Burnout näher als „Innovationsstress“, der durch permanenten Veränderungsdruck der Unternehmen verursacht wird. Die gegenwärtige Marktsituation zwingt vor allem die Innovatoren der Unternehmen, ihre Entwicklungsprozesse zu beschleunigen und komplexer zu gestalten. Dieser Druck von oben nährt Tendenzen, seine Arbeit vor Erholung zu stellen und sich quasi selbst auszubeuten, um einen wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen, der oft nicht einmal garantiert ist.

Die Umfrage der IAI ergab, dass fast jede vierte Führungskraft gefährdet ist, totaler Erschöpfung zum Opfer zu fallen. 24% der 229 befragten Führungskräfte leiden an starker vitaler Erschöpfung, ausgewiesen als verstärkte Müdigkeit, Energiemangel und Entmutigung. Des Weiteren besitzt diese Gruppe ein deutlich erhöhtes Herzinfarktrisiko. Bei 48% der Befragten war eine „mittlere Erschöpfung“ erkennbar und gerade mal 28% waren Körperlich fit. Um die Zukunft der Unternehmen zu sichern, müsse nach der IAI, die Prävention mit der Innovation besser verflochten werden. Beschleunigte und umfangreiche Innovationen haben zwar große Chancen, beinhalten aber auch eine extreme Belastung für den „Produktionsfaktor Mensch“.

Dabei zeigt das Arbeitssicherheitsbarometers 2011 der DEKRA, dass die körperliche, geistige aber auch die psychologische Erschöpfung schon jetzt zum „Arbeitsunfall“ Nr. 1 avanciert ist. Nicht der klassische Unfall mit Gerät oder Maschinen sondern der langfristige Arbeitsstress steht immer mehr für Ausfallzeiten in der deutschen Wirtschaft. Der Produktionsfaktor Mensch ist in der komplexer werdenden Arbeitswelt auf der Strecke geblieben. Burnout und innere Kündigung – der Verlust der Arbeitsmotivation – sind nur zwei der Krankheiten, die sich zukünftig noch mehr in den Unternehmen verbreiten, wenn keine geeigneten Maßnahmen zu deren Bekämpfung gefunden werden. „In Zukunft werden nachhaltig angelegte, ganzheitliche Konzepte zum Arbeits- und Gesundheitsschutz benötigt, die die Bedeutung des Produktionsfaktors Mensch angemessener berücksichtigen,“ so Lothar Kreutz, Geschäftsführer DEKRA Industrial GmbH.

 

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