Chinas Handelsbilanz hat sich ins Negative gedreht – Saldo von 31,5 Mrd. Dollar

Chinas Handelsbilanz hat sich im Februar zum ersten Mal seit einem Jahr ins Negative gedreht. Nach einem Überschuss von 27,28 Milliarden Dollar im Januar hat das Wachstum der Importe (+39,6% auf 145,96 Mrd. Dollar) die Erlöse aus den Ausfuhren (+18,4% auf 114,47 Mrd. Dollar) im Februar deutlich überholt. Das negative Saldo erreichte 31,48 Milliarden Dollar, das größte Handelsbilanzdefizit Chinas seit einem Jahrzehnt.

Roland Berger sieht eine Ende der chinesischen Niedriglohnproduktion
Der relative Nachfragerückgang nach chinesischen Waren und die Abkühlung der chinesischen Konjunktur setzt sich damit bereits das fünfte Quartal in Folge fort und zudem auch stärker, als von Analysten im Vorfeld erwartet. Das Beratungsunternehmen Roland Berger hatte bereits zum Jahreswechsel eine Studie herausgegeben, laut der China vor umwälzenden Veränderungen stehe und ein „Ende des chinesischen Niedriglohn-Fertigungszyklus“ absehbar sei. Dies sei mehreren Faktoren geschuldet: Aufgrund der demographischen Probleme durch die Ein-Kind-Politik des Landes werde die Erwerbsbevölkerung bis 2030 um 10%, rund 100 Millionen Menschen, zurückgehen. Der steigende Arbeitskräftemangel würde dann höhere Löhne zur Folge haben. Seit 1999 sind die Gehälter in China bereits um 258% gestiegen. Hinzu kämen die Inflations- und Wechselkursrisiken, sowie die steigenden Transport- und Exportkosten aufgrund des sukzessiv steigenden Erdölpreises. Dies hätte zusammengenommen zur Folge, dass die Produktionskosten in China allein in dem Zeitraum 2010 bis 2015 insgesamt um rund 75% steigen würden. Viele Unternehmen würden daher bereits jetzt schon in noch billigere Nachbarländer wie Vietnam ausweichen.

Die Studie „The End of the China Cycle“ von Roland Berger ist kostenlos im Netz erhältlich.
(mb)

 

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