Im Rahmen der „Personality-Interviews“ kommen eine Vielzahl interessanter, außergewöhnlicher und herausragender Experten – von Speakern, Coaches und Trainern über Gutachter, Sachverständigen und Beratern bis hin zu Wissenschaftlern – zu Wort.
Das 69. Interview wurde mit Daniel Schmidlin geführt, Executive Director beim SGMI Management Institut St. Gallen.
Guten Tag Herr Schmidlin, bitte stellen Sie sich kurz vor.
Ich leite als Executive Director den Bereich Firmenspezifische Programme beim SGMI Management Institut St. Gallen. SGMI ist eine international führende Business School mit Sitz in St. Gallen und bietet Management-Weiterbildung auf höchstem Niveau. Unsere Kunden sind sowohl globale Weltkonzerne, wie auch (oft vom Inhaber geführte) Mittelstandunternehmen sämtlicher Branchen. Neben dieser Führungsfunktion bin ich selber Referent/Experte zum Thema Leadership. Wie die meisten meiner Kollegen habe ich an der Universität St. Gallen HSG Betriebswirtschaft studiert und verfüge über langjährige internationale Berufserfahrung.
Was ist das Hauptthema in Ihrer Tätigkeit?
Meine Tätigkeit ist sehr vielschichtig und weist daher verschiedene Hauptthemen auf. Erstens ist da meine Führungsfunktion, also die Leitung des Bereiches Firmenspezifische Programme. Ich spreche mit Unternehmen der unterschiedlichsten Branchen über ihre Entwicklungsziele und dem sich daraus ergebenden Bedarf an Management-Weiterbildung. Diesen Bedarf bilden wir mit einem Entwicklungskonzept ab, auf dem dann die konkreten Programme beruhen, welche wir mit grossem Erfolg durchführen. Teilweise bin ich selber auch Projektleiter, stelle also sicher, dass unsere Projekte den maximalen Nutzen für unsere Kunden liefern. In meiner Funktion als Referent übernehme ich einzelne Programmteile selbst und habe dabei die Gelegenheit, mit unseren Teilnehmern „live“ zusammen zu arbeiten. In meinen Seminaren spreche ich über „Return on Leadership“, also über gezielte Veränderungen des eigenen Führungsverhaltens, um eine nahhaltige Ergebnis-Steigerung zu erreichen.
Was zeichnet Sie besonders aus und was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal?
Ich bin wohl einer der wenigen Referenten und Experten zum Thema Leadership, die selber eine Führungsfunktion ausüben und nicht nur über Führung sprechen. Dieser Hintergrund sorgt dafür, dass meine Arbeit als Referent für die Teilnehmer einen maximalen praktischen Nutzen entfaltet und sie das Seminar mit erprobten, sofort in den Alltag umsetzbaren Dankanstössen verlassen. Dazu kommt meine internationale Erfahrung aus Projekten in Asien, Europa und den USA. Diese Erfahrung garantiert, dass ich für unsere Kunden auch die komplexesten globalen Projekte leiten kann.
Worin liegt Ihrer Meinung nach – aus der Perspektive Ihrer Tätigkeit heraus – in der Regel der größte Handlungsbedarf bei Ihren Kunden?
Das hängt sehr von der konkreten Situation des Kunden ab. Viele unserer mittelständischen Kunden haben ein ganz besonderes Problem, nämlich Wachstum. Sie sind über die Jahre aufgrund ihrer hervorragenden Arbeit am Markt stark gewachsen, haben dieses Wachstum aber nie strategisch gesteuert, sondern eher einfach die gebotenen Chancen genutzt – was unternehmerisch natürlich absolut richtig war und ist. In der Wachstumsphase eines Unternehmens kommt aber einmal unweigerlich der Moment, wo dieses Wachstum strategisch gesteuert werden muss, da ansonsten das Unternehmen ein (zu) hohes Risiko eingeht. Um professionelle Strategien zu erarbeiten und dann auch umzusetzen – dazu gehören auch Strukturen und Prozesse zu definieren, Marketingmaßnahmen abzuleiten, die Finanzierung langfristig zu planen und Führungssysteme und -methoden zu entwickeln -, fehlt aber oft das erforderliche Wissen. Statt einfach bei einem Berater fertige Lösungen zuzukaufen, entscheiden sich unsere Kunden oft dafür, internes Wissen aufzubauen, um dann selber Lösungen intern erarbeiten zu können. Wir können das dazu erforderliche Management-Wissen vermitteln.
Woran denken Sie bei den Worten „kurzfristiger Erfolg“ versus „Nachhaltigkeit“?
In Krisenzeiten steht verständlicherweise das kurzfristige Überleben im Vordergrund. Wie bei einem sportlichen Wettkampf werden dabei klassischerweise Ressourcen überstrapaziert und die langfristige Gesundheit vernachlässigt. Eine solche Strapaze darf deshalb nicht zu lange dauern, weil sonst irreparable langfristige Schäden entstehen. Gerade nach einer überwundenen Krise ist es deshalb besonders wichtig, wieder zu einer nachhaltigen, langfristig ausgerichteten Ressourcennutzung zurückzukehren.
Das St. Galler Management Modell bietet den wissenschaftlichen und theoretischen Rahmen für eine langfristig erfolgreiche, nachhaltige Unternehmensführung.
Haben Sie ein Lebensmotto? Wenn ja, welches?
“Failure Is Not an Option”. Diese Worte aus dem Film „Apollo 13“ wurden wohl in Wirklichkeit nicht so geäussert, stehen aber für eine sehr wichtige mentale Grundüberzeugung.
Wie sehen Ihre persönlichen Ziele für die nächsten 3 Jahr aus?
Mein Ziel ist, weiterhin nachhaltigen Erfolg in allen Lebensbereichen zu genießen, weil das letztlich Freude und Lebensgenus pur bedeutet.
Herr Schmidlin, vielen Dank für das interessante Gespräch und die Einblicke in Ihre Tätigkeit.
Das Interview führte Oliver Foitzik (Herausgeber AGITANO / Geschäftsführer FOMACO GmbH).