Der Dingsda … oder wie man sich Namen besser behalten kann

… aus der wöchentlichen Kolumne „Ganzheitliches Coaching auf Ihrem Weg zu sich selbst – Wie kann ich Blockaden lösen, um meine Lebensqualität zu verbessern und meine Leistungsfähigkeit zu steigern?“ von Dr. Helga Rolletschek.

„Ich habe so ein schlechtes Namensgedächtnis. Gesichter kann ich mir viel besser merken.“ Diese Entschuldigung hört man sehr oft, wenn einem ein Name nicht einfällt. Interessanter Weise können sich die gleichen Menschen alle Automarken merken. Wie kann es sein, dass ein und derselbe Mensch Autonamen behält und Menschennamen vergisst? Eine Erklärung wäre natürlich, dass man sich in diesem Fall für Autos mehr interessiert als für Menschen. Doch damit tut man solchen Menschen meist Unrecht. Es gibt noch eine andere Erklärung. Falls Sie sich ebenfalls gut Automarken merken können, denken Sie jetzt ganz intensiv an irgendein Automodell – vielleicht den Nissan GTR-R oder den Ferrari Enzo?

Dabei werden Ihre Augen nach oben wandern. Das macht jeder Mensch, der in seinem Bildgedächtnis nach Erinnerungen sucht. Gerade die Autos sind über Bilder eingeprägt worden, sei es die beliebten Autoquartette oder die schönen Abbildungen in den Automagazinen. Bei Namen ist es dagegen oft so, dass Personen eher im Hörgedächtnis oder im Gefühlsgedächtnis Erinnerungen abrufen. Eigentlich logisch: Beim Vorstellen nehmen Sie den Namen über das Ohr und nicht über das Auge auf. Wenn Sie sich nun an den Namen erinnern wollen, suchen Sie passend zum Gesicht, das Sie sehen, im Hörgedächtnis. Bei den Autos hingegen benutzt man den visuellen Erinnerungsspeicher und ruft das Wort als bildliche Vorstellung ab. Auch wenn man im Leben über eine neue Automarke durch Erzählung erfährt oder bei Namen auch den Namen auf einer Visitenkarte sieht, die grundsätzliche Strategie ist entwickelt und wird beibehalten. Man spricht von Lernprägung.

Doch wie kann mir das im Alltag helfen, sich an Namen besser zu erinnern? Versuchen Sie sich an das Gesicht und die Figur einer Person zu erinnern. Blenden Sie nun, wie bei einer Fernsehsendung, zusätzlich den gedruckten Schriftzug seines Namens mit ein. Wählen Sie am besten einen auffälligen, bunten Schriftzug. Nun hat man den Namen sowohl im Hör- als auch im Bildspeicher des Gedächtnisses. Sieht man nun eine Person wieder, wird ja das Sehzentrum angesprochen und da taucht nun auch der farbige Schriftzug des Namens auf. Zusätzlich kann man auch die Eselsbrückentechnik trainieren. Dabei werden zusätzliche Bildassoziationen eingespeichert. Soll man sich beispielweise an den Herrn „Petermann“ erinnern, könnte einem das Kindermärchen „Peterchens Mondfahrt“ einfallen. Nun müsste man sich vorstellen, was der Herr Petermann mit diesem Märchen gemeinsam hat. Vielleicht erinnert er mit seiner Brille etwas an den Maikäfer mit seinen Fühlern, der in dem Märchen vorkommt. Stellt man sich nun diesen Petermann als Maikäfer vor und muss zum Lachen anfangen – umso besser. Denn Humor ist zwingend mit einem psychischen Wohlgefühl verknüpft und in einem solchen angenehmen Zustand arbeiten Gehirn und Gedächtnis besonders gut.

Übrigens helfen diese Assoziationsbilder auch sehr gut beim Vokabellernen.

Viel Spaß beim Üben von Situationen, die Ihnen eigentlich nicht so wichtig sind, wie die Lieblingsbands Ihrer Kinder, die Protagonisten von „Gute Zeiten Schlechte Zeiten“, die Namen der europäischen Außenminister usw.

Ihre Helga Rolletschek

Zur Autorin:

Als Seminarrektorin ist sie zuständig für die Ausbildung von Referendaren. Als promovierte Biologin, Emotionscoach und Ernährungsberaterin gibt sie ihr Wissen seit vielen Jahren in einem bundesweit in hoher Auflage erscheinenden Elternratgeber über aktuelle Themen aus Gesundheit und Ernährung, Pädagogik und Psychologie weiter, hat über Verhaltensauffälligkeiten und Lernen publiziert und behandelt Klienten mit diversen Emotionsblockaden, wie u.a. Prüfungs-, und Auftrittsängsten, Zahnarztphobien, Flugängsten …

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