Der Small-Talk – Teil 1

„Mit Stil im Business überzeugen – Es zählen keineswegs nur die Fakten“ – die Kolumne von Elisabeth Motsch.

Small-Talk ist ein Marketinginstrument und notwendig für einen freundlichen Gesprächseinstieg. Oberste Devise laut Oscar Wilde ist „vieles zu berühren und nichts zu vertiefen“. Wer Small-Talk beherrscht, wirkt souverän in sozialen Beziehungen und im Geschäftsleben.

Stellen Sie sich vor, Sie kommen zu einer großen Veranstaltung oder einem Symposium und kennen niemanden. Um Sie herum tummeln sich lauter Fremde, die angeregt miteinander plaudern, lachen, Anekdoten erzählen und ihre Visitenkarten tauschen. Nur Sie stehen verlegen bei einem Infostand und hoffen innig, dass endlich jemand Bekannter zu Ihnen kommt und mit Ihnen zu reden beginnt. Vor allem Frauen fühlen sich etwas mehr gehemmt, auf eigene Initiative ein Gespräch zu beginnen. Vor allem mit wem und worüber?

Die Sympathie gewinnen

Beim Small-Talk geht es darum, Themen und Gemeinsamkeiten zu finden, über die Sie nett plaudern können und die Sie interessant machen. Geübte Small-Talker schaffen es bereits im Vorfeld einer Konferenz, einer Veranstaltung, einer Besprechung, bei einer Messe, im Flugzeug oder im Aufzug, ihr Gegenüber für sich einzunehmen. Das große Schlagwort dazu heißt „Clienting“. Charismatiker sind laut Untersuchung von Verhaltensforschern Menschen, die den Small-Talk perfekt beherrschen. Sie gewinnen Zeit und spielen ihrem Gesprächspartner Bälle zu, damit ihr Kennenlernen in Gang kommt.

So gelingt der Kaltstart

„Der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln“ (Zitat von Henry Sokal). Der beste Gesprächseinstieg ist tatsächlich ein Lächeln. Ein Lob all jenen, die ihre Fröhlichkeit offen zur Schau tragen. Ein authentisches Lächeln, zu unterscheiden von einer aufgesetzten Maske, macht uns sehr sympathisch.

Damit Sie schnell ins Gespräch kommen, wählen Sie Themen mit Breitenwirkung, die viele interessant finden, etwa Sport, Reisen, Kultur oder einen aktuellen Anlass. Geben Sie kleine Anekdoten zum Besten oder machen Sie ehrliche Komplimente. Damit wirken sie offen und interessiert und Sie haben vor allem den Anfang gesetzt. Wichtig ist es nun, die Gesprächsbälle einander zuzuwerfen, beziehungsweise in der Gruppe kreisen zu lassen.

Regeln:
• Fallen Sie anderen nicht ins Wort.
• Nörgeln Sie nicht.
• Vermitteln Sie den Eindruck, dass Sie die Antwort wirklich hören wollen.
• Wenden Sie sich Ihrem Gesprächspartner so zu, dass jederzeit eine weitere Person an Ihrem Gespräch teilnehmen kann.
• Halten Sie sich kurz, vermeiden Sie aber Gesprächspausen.

Die Kunst sich zurück zu nehmen

Der Einstieg ist gelungen, Sie führen ein sympathisches Gespräch und freuen sich über das Interesse, das Ihr Gesprächspartner zeigt. Achten Sie darauf, wiederkehrende „Ich-Botschaften“ zu vermeiden. Wer möchte schon ständig zu hören bekommen, dass das Gegenüber alles kann, alles weiß, schon die ganze Welt gesehen hat, nur exklusiv und teuer einkauft und ohnehin nur in den höchsten Kreisen verkehrt. Ich, ich, ich – so macht man sich unbeliebt und erstickt jedes Gespräch bereits im Keim. Sich im Gespräch zurücknehmen bedeutet Interesse an dem Gesprächspartner zu zeigen und zu fragen.

Wie fragen sie am Besten?

Stellen Sie taktvolle Fragen zu Beginn über Herkunft, Anreise oder ob die Person aus der Gegend stammt. Das Wetter ist zwar ein guter Einstieg, sollte aber so kurz wie möglich gehalten werden. Anschließend bietet es sich an, über den Bezug des Gesprächspartners zum Anlass oder Gastgeber zu fragen.

Tipp:

• „Wie war Ihre Anreise?“, „Haben Sie gut hergefunden?, „Sind sie auch mit dem Zug gekommen?“
• Bei einer Vernissage: „Kennen Sie die Künstlerin persönlich?“
• Bei einem Symposium: „Sind Sie auch schon auf die kommenden Referate gespannt?“
• Stichwort Wetter:„Ist Ihnen auch so kalt gewesen?“
• Beim Buffet: „Haben Sie diese Spezialität schon probiert?“
• Woher kennen Sie die Gastgeberin?
• Sind Sie das erste Mal hier? etc.

Tabuthemen

Ein paar Einschränkungen gibt es allerdings, und die sollten Sie sich zu Herzen nehmen. Bedenken Sie auch, wenn sich Ihr Gesprächspartner als Experte Ihres oder seines Faches herausstellt, dass Veranstaltungen keine kostenlosen Sprechstunden sind. Sie können zwar ein diesbezügliches Thema anschneiden, sollten aber sofort darauf hinweisen, dass Sie ohnehin einen Gesprächstermin dazu vereinbaren möchten. Tabuthemen sind ganz sicher Politik, Geld, Kritik am Essen der Gastgeber oder den Gästen, Krankheiten, prekäre familiäre Situationen, Religion und religiöse Überzeugung. Natürlich sollten Sie es strikt unterlassen, über andere Leute, ob anwesend oder nicht, zu lästern.

Tipp:

Sollten Sie doch in der Hitze des Gefechtes in ein Fettnäpfchen rutschen, und sie ahnen bereits die herannahende Peinlichkeit, so sprechen Sie Ihren Satz gar nicht fertig. Unterbrechen Sie sich selbst, indem Sie beispielsweise nach einem Taschentuch fragen, oder Sie sich kurz entschuldigen. Das ist immer noch besser, als sich den Unmut des Gesprächspartners zuzuziehen. Entschuldigen Sie sich auf jeden Fall dafür.

In der folgenden Kolumne zu „Der Small – Talk – Teil II“ sehen wir uns an, wie Sie ein begonnenes Gespräch gut in Fluss halten und wie erfolgreicher Small-Talk bei Geschäftsessen ablaufen kann.

Über die Autorin:

Elisabeth Motsch, Image-Coach, Trainerin und Speaker, ist die Spezialistin für den Erfolgsfaktor Kleidung und Umgangsformen und ist mit Ihrem stilsicheren, selbstbewussten und kompetenten Auftritt zur Marke geworden. In ihrer Tätigkeit als Referentin und Trainerin verbindet sie sprühende Leidenschaft für Menschen, Mode und Stil mit fachlicher Kompetenz. Mit klar verständlichen Tools und ihrem österreichischen Charme und ihrer motivierenden Art, begeistert sie ihre Teilnehmer in Seminaren und Vorträgen. Sie hilft ihren Kunden ihr Image-Konzept zu entwickeln, um als Person auch optisch zu überzeugen.

Sie ist Impulsgeberin und motiviert in den verschiedensten Branchen Mitarbeiter und Führungspersönlichkeiten sich authentisch und kompetent zu kleiden und aufzutreten. Ihre vielen Kunden in Österreich, Deutschland, Schweiz und Südtirol bestätigen ihre hohe fachliche Kompetenz und ihre Fähigkeit Menschen mit diesen sensiblen Themen zu begeistern.

Weitere Informationen finden Sie unter www.motsch.at.

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