Deutsche Bahn bindet Vergütung des Vorstands an Kundenzufriedenheit

Die Deutsche Bahn hat ein neues Vergütungssystem für ihren Vorstand festgelegt: Künftig bestimmen die Fahrgäste und die Beschäftigten der Bahn mit, wie viel die Vorstände des Konzerns verdienen. Dafür werden regelmäßig Erhebungen bei den Bahnfahrenden (Telefon, Internet) und bei der Belegschaft durchgeführt. Vorstandschef Rüdiger Grube: „Wir haben zum ersten Mal die Zufriedenheit der Kunden und der Mitarbeiter in den Vergütungssystemen unseres Unternehmens verankert.“ Damit richtet sich der Verdienst der Manager erstmals nicht allein nach den kurzfristigen Quartalszahlen, sondern auch nach der messbaren Qualität der Unternehmensführung für die 300.000 Mitarbeiter sowie den Kunden des Konzerns. Dieses Prinzip hat auch bereits bei den Dax-Konzernen Lufthansa und SAP Einzug gehalten.

Für die DB-Manager bedeutet dies: Lediglich ein Drittel der Vergütung der Vorstände besteht aus einem Fixgehalt. Für ein weiteres Drittel wird das Votum der Kunden und Mitarbeiter herangezogen. Das letzte Drittel hängt nach wie vor von der Erreichung bestimmter Finanzziele (Gewinn, Umsatz, Rendite) ab, beziehungsweise von individuell festgelegten persönlichen Zielen in den jeweiligen Geschäftsfeldern. Das Fixgehalt ist zwar beispielsweise bei Daimler (17%) und BMW (19%) niedriger, aber die DB räumt der Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit den höchsten Stellenwert ein. Die Bewertungskriterien müssen allerdings erst noch von dem Aufsichtsrat festgelegt werden.

Konzernchef Grube hat zudem angekündigt, die Investitionssumme bis 2016 um 3,5 Milliarden Euro zu erhöhen. Damit sollen innerhalb der nächsten fünf Jahre insgesamt 49,5 Milliarden Euro investiert werden, zwei Drittel davon in die Infrastruktur und ein Drittel in Fahrzeuge und Qualitätsverbesserungen. Für 2012 ist ein Rekordgewinn von 2,75 Milliarden Euro angepeilt.
(mb)

 

Kennen Sie schon die Leinwände von Inspiring Art?