Die kostenlose Alternative – Open Source statt teuer: Ubuntu statt Windows

Kennen Sie das noch von früher, diese wahnsinnig lustigen Fehlermeldungen, die Windows produzieren konnte? Sachen wie „Windows hat ein neues Gerät erkannt. Das angeschlossene Gerät konnte jedoch nicht erkannt werden.“ oder „Hilfe und Support kann nicht geöffnet werden, da ein Systemdienst nicht ausgeführt wird. Starten Sie ‚Hilfe und Support‘ um dieses Problem zu beheben.“ Klar, diese Meldungen waren immer lustig. Solange sie jemanden anderen widerfahren sind. Auf dem eigenen Monitor mochte man dies Auswüchse des IT-Dschungels nicht sehen. Darüber hinaus darf man natürlich nicht vergessen: das Betriebssystem aus dem Hause Microsoft ist mit der Geschichte des Computers so eng verbunden, wie Helmut Kohl und Eisbein. Und viele Nutzer können sich auch noch 17 Jahre nach Windows ’95 nicht vorstellen, dass es da draußen Alternativen zum Branchenkrösus Windows gibt.

Die wohl bekannteste und auch populärste Ausweichmöglichkeit bietet das Linux-Derivat Ubuntu. War es früher so, dass Linux ähnlich bedienerfreundlich war, wie eine japanische Anleitung für die Installation einer Gas-Wasser-Therme, hat sich dies mittlerweile zum Glück geändert. Wo vor zehn Jahren noch Nerds und IT-Spezialisten über die Kommandozeile navigierten, steht heute ein schickes und unkompliziertes Desktop-System vor dem durchschnittlichen Nutzer. Natürlich darf man nicht vergessen, dass man es hier nicht mit einer kostenlosen Windows-Kopie zu tun hat, sondern mit einem eigenen Betriebssystem, dass eigene Ansprüche stellt. Dennoch lohnt sich ein Blick auf das kostenlose Ubuntu allemal.

Natürlich steht zu Beginn eines kurzen Vergleichs die Frage des Geldes. Während Ubuntu hier mit dem Open Source typischen Null-Euro Preis punktet, kommt die billigste Windows 7 Version momentan auf einen Preis von ca.65 Euro. Pro PC versteht sich. Die verschiedenen Editionsausgaben des microsoftschen Systems erstrecken sich dann bis auf stolze 300 Euro. Rechnet man das auf ein Büro mit 15 Computerplätzen hoch, kommt man schon auf eine ordentliche Summe.

Ein weiterer Bereich in dem Ubuntu dem Branchenführer übertrumpft, ist die Sicherheit. Muss man sich unter Windows mit Firewall und Virenscanner quasi schottendicht abschirmen, ist dies unter den Linux-Systemen nicht nötig. Warum? Das ist recht simpel. Da Windows das mit Abstand populärste Betriebssystem ist, basieren 99,9% (hier handelt es sich um einen geschätzten Wert des Autors) aller Viren und Schadprogramme auf dem Windowskern. Nicht umsonst läuft mehr als die Hälfte aller Server, sowie Netzknoten des Internets und anderer Netze und derzeit (Mitte 2010) 491 der 500 schnellsten Superrechner und viele andere Geräte mit Linux. Und wie bei den meisten Sicherheitsproblemen kann man getrost einen Satz heranziehen: Die größte Gefahr für den eigenen PC sitzt meist vor dem Monitor.

Ein weiteres Plus von Ubuntu ist die Installation. Kann die komplette Einrichtung eines Windows-Rechners mal gut und gerne einen halben Tag einnehmen, ist die Komplettinstallation des Linux-Derivats in maximal zwei Stunden abgeschlossen. Zudem sind die Ubuntu-Versionen bereits serienmäßig mit allerlei brauchbaren Zusatzsoftware, natürlich auch Open Source, ausgestattet. Das erspart stundenlanges Suchen.

Auch beim Booten kann Ubuntu durchaus überzeugen. Je nach Alter des Rechners, Systemstartprogrammen und Dienstanwendungen kann ein Windows-Start auch mal drei oder vier Minuten dauern.Ubuntu ist in der Regel nach einer Minute einsatzbereit.

Ein Problem hat Ubuntu jedoch. Und zwar Treiber. Gibt es mittlerweile für alle gängigen Anwendungen und Hardwareerweiterungen Treiber für Linux-Derivate, kann es im Nischenbereich durchaus zu Engpässen kommen. Da ist Windows als Hauptabnehmer natürlich im Vorteil.

Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass mit Ubuntu ein adäquater Ersatz für Windows bereitsteht und den Primus in einigen Aspekten auch klar übervorteilen kann. Aber das ist im Endeffekt sowieso subjektiv. Man sollte sich selbst ein Bild machen und herausfinden, ob das kostenlose Betriebssystem den eigenen Alltag nicht bereichern kann.

Ubuntu ist hier zum freien Download für 32-bit und 64-bit-Systeme erhältlich.

(sm)
 

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