… aus der zweiwöchentlichen Kolumne „Anders denken“ von Nicola Fritze.
Was meinen Sie: Scheitern wir am häufigsten an den Herausforderungen des Alltags – oder an uns selbst? Die Antwort lautet natürlich: an uns selbst. Weshalb? Weil wir uns gedanklich häufig schon den Wind aus den Segeln nehmen, bevor wir so richtig an Fahrt aufgenommen haben. Wir bremsen uns durch unsere Gedanken selbst, anstatt sie als Antriebs- und Lösungskraft zu nutzen. So gehen wir Herausforderungen gar nicht erst an, anstatt es wenigstens zu probieren.
Häufig bauen wir gedankliche Hürden auf, ohne dass uns das so richtig bewusst wäre. Das geschieht in der Regel gerade dann, wenn wir darüber sprechen oder nachdenken, „wie wir so sind“. Spuken Ihnen nicht manchmal auch Sätze und Gedanken im Kopf herum wie: „Ich habe für so etwas sowieso nicht genügend Disziplin.“ Oder: „Für so etwas bin ich zu faul.“ Oder „Diese Ausdauer bringe ich sowieso nicht auf.“
Solche Feststellungen hindern uns ernsthaft daran, Dinge einfach anzugehen. Denn wenn wir etwas „sowieso nicht können“ oder „keine Disziplin haben“, wieso sollten wir es dann probieren?
Solche potentialzerstörenden Gedanken kommen uns leider meist dann in den Sinn, wenn wir über neue Herausforderungen nachdenken. Sei es, dass wir ein Buch schreiben, ein wohltätiges Projekt aufbauen oder im Job einfach mal so richtig aufs Gas drücken wollen. Sobald solche ambitionierten Pläne im Kopf herumwandern, sind wir schnell mit bremsenden Gedanken zur Stelle.
Das Schlimme daran ist: wir brauchen doch eigentlich alle unsere positiven, kreativen Gedanken, um Lösungen für die neuen Herausforderungen zu finden! Denn wenn Sie ein Buch schreiben wollen, müssen Sie dafür tagtäglich Zeit freischaufeln. Wenn Sie im Job so richtig loslegen möchten, brauchen Sie mehr Konzentration und Alltagsenergie. Und wer ein wohltätiges Projekt aufbauen möchte, hat zahlreiche Hürden und muss vor allem Andere begeistern!
Wer sich solchen Herausforderungen gegenüber sieht, hat keinen Platz für negative Gedanken. Denn die lassen einen sofort darüber nachdenken, warum etwas nicht geht. Dabei interessiert das nun wirklich keinen. Denn wer nur darüber nachdenkt, wieso etwas nicht funktionieren kann, kann gleich einpacken und seine Zeit besser nutzen.
Deshalb ist es wichtig, dass Sie genau darauf achten, wir Sie über sich selbst denken. Wer sich denkt “Ich habe einfach keine Disziplin“, setzt sich letztlich nur einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung aus. Je öfter Sie solche Gedanken wiederholen, desto mehr glauben Sie daran. So wird aus einer angeblichen Eigenschaft schnell Realität.
Dabei gibt es doch gar keinen Grund, solche Dinge über sich zu sagen! Es mag ja sein, dass sie FRÜHER nie so richtig diszipliniert waren. Oder Projekte manchmal schwer durchgehalten haben. Aber wer sagt denn, dass es dieses Mal auch so ist??
Sie haben immer die Chance, sich zu verändern. Ihr Verhalten, Ihre Gewohnheiten sind nicht in Stein gemeißelt. Sie haben jeden Tag die Möglichkeit, all Ihre bisherigen Gedanken über sich selbst über Bord zu werfen. Sie können sich jeden Tag dazu entscheiden, sich anders zu verhalten und positiver zu denken. Das macht auch und gerade dann Sinn, wenn Sie ein neues Projekt angehen, das Sie herausfordern wird – aber auf das Sie auch so richtig Lust haben.
Also: Denken Sie nicht darüber nach, „wie“ Sie angeblich „sind“. Denken Sie lieber darüber nach, wie Sie SEIN WOLLEN. So legen Sie sich nicht andauernd selbst Hürden in den Weg. Und bewältigen vielleicht Herausforderungen, die Sie sonst niemals ausprobiert hätten!
Ihre Nicola Fritze
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Zur Autorin:
Nicola Fritze ist Deutschlands Motivationsfrau. Mit ihrem Motto „Anders denken – anders handeln“ begeistert die Trainerin und Rednerin jährlich tausende von Menschen.
Ihre zwei Podcasts „Das Abenteuer Motivation“ und „Der Fritze-Blitz“ zählen zu den erfolgreichsten Podcasts zum Thema Motivation und Persönlichkeitsbildung. Ihre Hörsendungen erreichen mehr als 30000 Hörerinnen und Hörer.
Anfang 2011 erschien ihr neues Buch „Raus aus der Grübelfalle Wie Sie Ihre Denkgewohnheiten ändern und Ihre Persönlichkeit gezielt weiter entwickeln“. Hierin zeigt Nicola Fritze augenzwinkernd auf, wie wir mit Hilfe des Konzepts der inneren Stimmen handeln, statt immer nur zu grübeln.
Mehr über die Motivationsfrau erfahren Sie unter www.nicolafritze.de.