Die Lüge Deutschland sei nun auf Atomstromimporte angewiesen

Nach Angaben des Umweltbundesamtes sowie auch des Öko-Instituts sind nach Abzug der acht stillgelegten AKW noch mindestens 85 Gigawatt an installierter und gesicherter Leistung in größeren Kraftwerken verfügbar. Der Strombedarf hat in Deutschland dagegen in den vergangenen Wochen nur rund 52 GW an Leistung betragen. Hinzu kommen noch ungenutzte Kraftwerksreserven von 13,2 GW (eingemottete alte Gas- und Kohlekraftwerke). Die sieben ältesten AKW plus das Pannen-AKW Krümmel haben eine Maximalleistung von 8,4 GW. Insgesamt war Deutschland bislang aufgrund des zügigen Ausbaus der Erneuerbaren Energien mit jährlich bis zu 22 Milliarden Kilowattstunden exportierten Stroms einer der größten Stromexporteure Europas. Die fehlerhaften Aussagen bezüglich Atomstromimporten im Zuge des Laufzeitmoratoriums verschweigt, dass dies ein normaler Vorgang ist. Deutschland ist einerseits Stromtransitland von Frankreich und Dänemark in die Schweiz, nach Polen, Österreich oder in die Niederlande. Andererseits sucht sich der Strom rein physikalisch betrachtet dabei in dem Netz den kürzesten Weg, so dass selbstverständlich in Grenzregionen Strom aus dem Ausland verbraucht wird, was sich auch gemäß den Naturgesetzen kaum verhindern lässt. Wichtig ist nur, dass wir mehr Ausführen als Einführen. Ulrich Kelber, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion: „Meldungen über höheren Import von Atomstrom bei abgeschalteten Atomkraftwerken sollen die Menschen nur verunsichern. Es gibt aktuell keinen Engpass bei der Erzeugung. Hier zeigt sich nur, dass die Atomwirtschaft mit allen Mitteln gegen ihre eigene Abschaltung kämpft. Für derlei Angstmacherei gibt es keinerlei Anlass“ Deutschland produziert somit bereits seit Jahren einen Stromüberschuss, der exportiert wird. Und bis auf die Lobbyisten von den großen vier Atomstromproduzenten (Eon, RWE, EnBW und Vattenfall) stimmen fast alle Experten darüber ein, dass die Abschaltung der alten AKWs in Deutschland damit ohne Probleme kompensiert werden kann. Die aktuellen Stromimport- und Export Daten lassen sich beim European Network of Transmission System Operators for Electricity (ENTSO-E) einsehen, siehe www.entsoe.net. Hier eine Beispielstunde vom 04.04.2011 (11-12 Uhr Mittags):
Importe:
Aus Frankreich: 1.309 MW
Aus Dänemark: 45 MW
Aus Tschechien: 937 MW
Importe Gesamt: 2.291 MW
Exporte:
In die Schweiz: 2.536 MW
Nach Polen: 619 MW
Nach Schweden: 436 MW
Nach Dänemark: 101 MW
Nach Österreich: 291 MW
In die Niederlande: 1.405 MW
Exporte gesamt: 5.388 MW
Bilanz: Der Export übersteigt den Import zu diesem Zeitpunkt um 3.097 MW.

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