Die SOS-Kinderdörfer in Gambia – Teil 1

AGITANO stellt ab sofort regelmäßig Aktivitäten der SOS-Kinderdörfer vor. Heute starten wir mit Gambia.

 

Mein Name ist Omar*, ich bin elf Jahre alt und wohne mit meiner Mama und meinen Geschwistern im SOS-Kinderdorf Bakoteh, einem der zwei gambischen SOS-Kinderdörfer. Unser Dorf liegt direkt am Meer. Meine Freunde und ich lieben es am Strand zu spielen, ganz besonders wenn es im Sommer sehr heiß ist. In meinem Land essen wir sehr viel Reis, meist mit Fisch oder Fleisch in köstlichen Saucen. Traditionell kochen wir gern mit Erdnüssen, Limonen, scharfem Pfeffer und Okraschoten. Vieles bauen wir bei uns im Dorf selber an. Am liebsten esse ich unser Nationalgericht „Benachin“, es ist ein Eintopfgericht. Meine Mama kocht es mit den Früchten, die bei uns wachsen, und daher schmeckt Benachin zu jeder Jahreszeit anders.

Wenn Ihr mich mal besuchen wollt, zeige ich Euch als erstes unsere schöne Hauptstadt Banjul. Dort gibt es das spannende Nationalmuseum, wo man sehen kann wie unsere Vorfahren lebten, ihre Werkzeuge für Landwirtschaft und Jagd. Ich würde Euch auch gerne zu einem Ausflug in die Naturreservate mitnehmen und die vielen wilden Tiere zeigen. Ich bin sehr stolz auf mein Land und lebe gerne hier, besonders seit ich in Bakoteh bin. Hier ist es sehr friedlich.

(*Name von der Redaktion geändert)

Der westafrikanische Staat Gambia liegt an der Mündung des gleichnamigen Flusses und wird vollständig vom Staat Senegal umschlossen. Etwa 75% der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft. Die Lebensbedingungen der Bauern hängen stark von den klimatischen Bedingungen und den Weltmarktpreisen ihrer Produkte ab. Beide Faktoren haben sich im Laufe der Zeit sehr ungünstig für die Gambier entwickelt. Die Regenfälle sind in den vergangenen 30 Jahren um etwa 30% zurückgegangen.

Weitere Zahlen zu Gambia:

• Geschätzte 69% der 1,6 Millionen Einwohner Gambias leben unterhalb der Armutsgrenze.

• Kinderarbeit: Jedes 4. gambische Kind wird als Arbeitskraft ausgebeutet.

• Rund 60% der Bevölkerung können weder lesen noch schreiben.

• Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt derzeit bei 55 Jahren.

Durch die Verarmung vieler Familien und das Zerbrechen traditioneller Großfamilienstrukturen in Gambia müssen sich immer mehr Kinder auf der Straße selbst versorgen. Diese Situation veranlasste SOS schon 1980 tätig zu werden. Die Rechte der Frau werden nur unzureichend geschützt. Genitalverstümmelung bei Mädchen steht zwar unter Strafe, wird aber trotzdem praktiziert.

 

Weitere Informationen finden Sie unter SOS-Kinderdörfer weltweit.

 

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