Donauraumstrategie schafft viele Chancen und Mitwirkungsmöglichkeiten

„Die Vier Motoren konnten bereits seit mehr als 25 Jahren gemeinsam Modelle der Zusammenarbeit zwischen starken Regionen in Europa entwickeln. Dieses Erfahrungswissen wollten wir Regionen im Donauraum wie der Autonomen Provinz Vojvodina sowie deren Nachbarregionen in Ungarn, Rumänien und Kroatien zugänglich machen. Ihre europäischen Perspektiven entwickeln sich gerade“, sagte Minister Peter Friedrich in Novi Sad im Rahmen der von den Vier Motoren geführten Mission.

Donauraumstrategie schafft viele Chancen und Mitwirkungsmöglichkeiten
v.l.n.r.: Minister Peter Friedrich, Bojan Pajtic (Vojvodina), Mario Malazzini (Lombardei), Gérard Perrissin-Fabert (Rhône-Alpes) und Mar Ortgega (Katalonien)
Bild: Staatsministerium Baden-Württemberg

Nach dem gemeinsamen Eintreffen in Belgrad und einem ersten Gedankenaustausch sind die Delegationen aus den Vier Motoren-Regionen (Baden-Württemberg, Katalonien, Lombardei, Rhône-Alpes) nach Novi Sad in die Autonome Provinz Vojvodina (Republik Serbien) gereist. Hier wurde intensiv über die Frage diskutiert, welche Möglichkeiten der Kooperation der Regionen im Rahmen der Donauraumstrategie bestehen. Neben den politischen Repräsentanten der Vier Motoren war auch die gastgebende Region, die Autonome Provinz Vojvodina, durch ihren Premierminister Bojan Patjic und den Parlamentspräsidenten István Pásztor hochrangig politisch vertreten. Auch aus den umliegenden kroatischen Gespanschaften, ungarischen Komitaten und rumänischen Kreisen beteiligten sich politische Vertreter am Gespräch.

„Das große Engagement und die Aufbruchsstimmung unserer Gastgeber, die wir vor Ort – gerade am Tag des Beitritts Kroatiens zur EU am 1. Juli 2013 – erleben durften, zeigt das starke Interesse der gesamten Region an einer vertieften europäischen Perspektive“, so Minister Friedrich weiter. „Mit den Vier Motoren für Europa und der Donauraumstrategie verfügen wir über geeignete Partner und einen strategischen Gesamtansatz, um die Zusammenarbeit zwischen den Regionen aus dem alten und dem neuen Europa zu vertiefen.“

Neben dem Programm der politischen Delegation finden am Dienstag (2. Juli) Veranstaltungen für weitere Teilnehmende aus Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft statt, etwa eine Innovationskonferenz zum Thema regionale Innovationsstrategien („Smart Specialisation“) und Biomasse, eine Firmenkontaktbörse in den Sektoren Agribusiness/Lebensmittelverarbeitung, erneuerbare Energie/Biomasse und ICT sowie ein Workshop „Kultur, Zivilgesellschaft und grenzüberschreitende Zusammenarbeit“. „Vieles, was für uns in der praktischen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit etwa in der Bodensee- und der Oberrheinregion selbstverständlich geworden ist, entsteht in den Ländern des Donauraums gerade erst“, sagte Minister Friedrich.

Die „Vier Motoren für Europa“

Seit 1988 verbindet Baden-Württemberg eine gewachsene Partnerschaft mit Katalonien, der Lombardei und Rhône-Alpes im Netzwerk „Vier Motoren für Europa“. Hinzu kommen Flandern und Wales als assoziierte Mitglieder sowie eine Partnerschaft mit den nach dem Vorbild der „Vier Motoren“ gegründeten „Vier Motoren für den Mercosur“ (Paraná/Brasilien, Córdoba/Argentinien, Rivera/Uruguay, Alto Paraná/Paraguay), die in den kommenden Jahren vertieft werden soll.

Neben der Zusammenarbeit in verschiedenen Feldern konzentriert sich das Netzwerk darauf, dem Gedanken eines „Europas der Regionen“ in Brüssel und im globalen Wettbewerb stärkeres Gehör zu verschaffen. Die Präsidentschaft bei den „Vier Motoren für Europa“ wechselt in der Regel jährlich von Region zu Region. Im Rahmen der Präsidentschaft übernimmt die verantwortliche Region die Koordination der zu erfüllenden Aufgaben, setzt Ziele und gibt neue Impulse. Baden-Württemberg hat im Juli 2012 die Präsidentschaft von Rhône-Alpes übernommen. Sie endet im Oktober 2013 mit der Übergabe an die Lombardei.

Die Donauraumstrategie

Am 24. Juni 2011 wurde die EU-Donauraumstrategie offiziell durch den Europäischen Rat verabschiedet. Diese makroregionale Strategie verfolgt das Ziel, die Zusammenarbeit der Donauländer zu stärken. Schwerpunkte sind die Bereiche Infrastruktur, Umweltschutz, die Schaffung von Wohlstand sowie gute Regierungsführung. Die Donauraumstrategie umfasst acht EU-Mitgliedstaaten: Bulgarien, Deutschland, Österreich, die Tschechische Republik, Ungarn, Rumänien, die Slowakische Republik und Slowenien. Außerhalb der EU bezieht sie Kroatien, Serbien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, die Republik Moldau und die Ukraine ein.

(Staatsministerium Baden-Württemberg)

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