Eduard Oswald, MdB, im Gespräch mit AGITANO

1. Sie sind Politiker, Minister des Bundestags, Bundesminister a.D. und Vorsitzender des Finanzausschusses . Für welche Partei sind Sie aktiv und in welcher Rolle und Funktion?

Ich bin seit 1966 Mitglied der CSU. Seit 1987 als Bundestagsabgeordneter im Deutschen Bundestag. Gegenwärtig Vorsitzender des Finanzausschusses im Deutschen Parlament.

2. Warum sind Sie Politiker geworden?

Für mich ist Politik Dienst am Menschen. Für mich bedeutet politisches Handeln, stellvertretend für Bürgerinnen und Bürger an der Gestaltung der Heimat und unseres Landes mitzuwirken.

3. Wie gestaltet sich Ihr Tagesablauf als Politiker?

Die politische Arbeit eines Bundestagsabgeordneten spielt sich im Deutschen Bundestag in Berlin, im Wahlkreis, zu dem die Landkreise Augsburg und Aichach-Friedberg gehören, und auf Terminen im ganzen Bundesgebiet ab. Ein 16-Stunden-Tag ist der Regelfall. In Berlin ist die Arbeit durch klare politische Tagesabläufe vorgegeben. Als Vorsitzender des Finanzausschusses bin ich gegenwärtig in besonderer Weise durch die aktuelle weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise gefordert.

4. Wie sieht Ihre eigene politische Vision aus?

Im Mittelpunkt meines politischen Handelns steht der Mensch. Meine Vision ist, dass die Menschen in unserem Lande auch zukünftig in Frieden und Freiheit, in Sicherheit und in einer intakten Natur und Umwelt leben können. Freiheit ist nicht umsonst zu haben. Für Menschenrechte, Demokratie und Rechtstaat sowie für das friedliche Zusammenleben der Menschen untereinander muss immer wieder politisch geworben werden.

5. Was möchten Sie als Politiker in den nächsten 5 Jahren inhaltlich erreichen und verändern?

Ich will mithelfen, Deutschlands Zukunft fest zu machen. Dazu müssen wir eine Bildungsrepublik werden. Daneben müssen wir Zukunftsprojekte angehen: Umwelttechnologien fördern, neue Werkstoffe für morgen, Gesundheitsforschung. Nur um diese Beispiele zu nennen. Daneben müssen wir das Zusammenleben in einer älter werdenden Gesellschaft und damit das Zusammensein der Generationen fördern. Eine Gesellschaft ist nur so gut, wie die Menschen auch bereit sind, mitzumachen. Deshalb müssen wir das Ehrenamt stärken.

6. Wie sieht Ihr ideales Deutschland aus und was muss heute für eine bessere Zukunft verändert werden?

Wir müssen das bewahren, was sich bewährt hat und dort verändern, wo es notwendig ist. Die soziale Marktwirtschaft hat unserem Land Glück gebracht, weil sie auf Verantwortungsbewusstsein beruht. Ich will die Leistungsträger der Gesellschaft weiter unterstützen, denn nur sie stellen sicher, dass unser Sozialstaat auch zukünftig finanzierbar ist. Sozial ist, was Arbeit schafft. Sozial ist der, der dafür sorgt, dass es auch etwas zu verteilen gibt.

7. Woran denken Sie bei den Worten „kurzfristiger Erfolg“ versus „Nachhaltigkeit“?

Wenn nicht allzu viele am kurzfristigen Erfolg interessiert gewesen wären, wären wir heute nicht in der Finanz- und Wirtschaftskrise. Das Thema Nachhaltigkeit muss im Mittelpunkt allen Handelns in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft stehen.

8. Wie integrieren Sie die Menschen in Ihre Politik?

Durch Begegnungen und einen intensiven Meinungsaustausch. Daneben gilt für mich der Grundsatz: Wer selbst viel spricht, erfährt nichts!

9. Was sind Ihre eigenen Werte und wie setzen Sie diese im Alltag um?

Ich bin Christ und versuche, auch danach zu leben. Christliche Werte sind für mich Richtschnur und Orientierung.

10. Welche Person ist Ihr Vorbild und warum?

Meine Eltern, weil sie mir den Weg und die Richtung für mein Leben aufgezeigt haben.

11. Mit welcher Person würden Sie gerne für einen Tag tauschen und warum?

Auch wenn ich eine andere Rolle übernehmen würde, bin ich mir nicht ganz sicher, ob sich ein anderer findet, der einen Tag mit mir tauschen würde.

12. Wie lautet Ihr Lebensmotto?

„Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.“ (Johann Wolfgang v. Goethe)

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Kurzprofil

Eduard Oswald (61), seit 1972 verheiratet, 2 erwachsene Kinder, Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann, Studium der Betriebswirtschaft Dipl.-Betriebswirt (FH), Studium für das Lehramt an der Universität Augsburg. 1978 bis 1986 Mitglied des Bayerischen Landtages. Seit 1987 Mitglied des Deutschen Bundestages. Letzter Bundesbauminister im Kabinett Helmut Kohl. Zurzeit Vorsitzender des Finanzausschusses im Deutschen Bundestag. Im Bundestag vertritt er den Wahlkreis Augsburg-Land, zu dem die Landkreise Augsburg und Aichach-Friedberg gehören.

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