Eine neue Krise? Widerstehen Sie dem Kopfkino!

… aus der zweiwöchentlichen Kolumne „Anders denken“ von und mit Nicola Fritze.

Laut dem Münchener Ifo-Institut ist der Geschäftsklimaindex ein weiteres Mal gefallen. Für 2012 rechnet die Bundesregierung mit einem Wirtschaftswachstum von unter zwei Prozent. Zu unsicher scheint die Lage anhand der europäischen Schuldenkrise. Niemand weiß, wie sehr die Krise des Finanzsystems auf die Realwirtschaft durchschlagen wird.

Da kann einem ja Angst und Bange werden! Und genau so geht es vielen momentan auch. Obwohl es in der Gesamtsicht für Unternehmen und Arbeitnehmer gut läuft momentan, begeben sich viele schon jetzt in eine präventive Angststarre. Das endet dann in solchen Szenarien: „Jetzt bloß nicht den Job wechseln! Wer weiß, ob ich in einem Abschwung jemals wieder etwas finde.“ Oder: „Ich stelle lieber niemanden ein, obwohl wir dringend Leute bräuchten. Wer weiß, was die Auftragslage macht.“

Es gibt natürlich gute Gründe, auch taktisch zu denken und die Gesamtlage nicht aus dem Auge zu verlieren. Dennoch ist es nicht ratsam, sich vom allgemeinen Krisengerede allzu sehr beeindrucken zu lassen. Denn sollte der Abschwung kommen, muss er noch längst nicht Sie persönlich treffen. Denken Sie dran: während der Krise 2008 hat es einen heftigen Abschwung gegeben. Und dennoch haben einige in diesem Jahr so gut verdient wie nie. Das Krisenjahr war für manche also alles andere als schlecht.

Ich rufe hier nicht dazu auf, blind gegenüber der ökonomischen Entwicklung zu sein. Aber es ist doch wichtig, dem Kopfkino nicht allzu freien Lauf zu lassen in der aktuellen Lage. Das schadet im Zweifel mehr, als es Ihnen nützt. Noch weiß keiner, was kommt. Deshalb ist es jetzt an der Zeit, sich zu überlegen, wie man einen eventuellen Abschwung kreativ für sich nutzen kann – anstatt in Angststarre über die kommenden Krisenmonate herumzugrübeln. Und, ganz wichtig: Ihre Gedanken sollten sich primär im Hier und Jetzt bewegen, anstatt sich in Eventualitäten zu erschöpfen. Das kostet Kraft, die Ihnen bei der erfolgreichen Gestaltung Ihres Alltags fehlt.

Und wenn die Krisenszenarien doch mal überhand nehmen, fragen Sie sich doch folgendes: kann ich mir absolut sicher sein, dass wahr ist, was ich mir denke? Hinterfragen Sie nicht nur Ihre Gedanken, sondern achten Sie auf Ihre Reaktion darauf. Wenn Sie sich in Negativszenarien ergehen, ist ziemlich wahrscheinlich, dass Sie betrübt und antriebslos sind. Denn wo alles mies aussieht am Horizont, ist es ziemlich schwierig, positive Veränderungsenergie aufzubringen. Anstatt sich beispielsweise zu sagen: „Wir stehen kurz vor einer Rezession. Folglich ist für mich ein Jobwechsel unmöglich“, sollten Sie denken: „Sollte die Rezession kommen, schaue ich erst mal, wie ich die dann entstandene Veränderungsbereitschaft in den Unternehmen zu meinem Vorteil nutzen kann.“ Sprich: Ihre individuelle Motivation, Ihre Persönlichkeit, Ihre Ausbildung und Qualifikation sind mindestens ebenso wichtig wie die passenden externen Faktoren. Sie sind nicht der passive Spielball, sondern aktiver Spieler. Wenn Sie das im Kopf behalten, können Sie allzu pessimistisches Krisengerede auf gesunde Distanz halten.

Ihre Nicola Fritze

 

Zur Autorin:

Nicola Fritze ist Deutschlands Motivationsfrau. Mit ihrem Motto „Anders denken – anders handeln“ begeistert die Trainerin und Rednerin jährlich tausende von Menschen.

Ihre zwei Podcasts „Das Abenteuer Motivation“ und „Der Fritze-Blitz“ zählen zu den erfolgreichsten Podcasts zum Thema Motivation und Persönlichkeitsbildung. Ihre Hörsendungen erreichen mehr als 30000 Hörerinnen und Hörer.

Anfang 2011 erschien ihr neues Buch „Raus aus der Grübelfalle Wie Sie Ihre Denkgewohnheiten ändern und Ihre Persönlichkeit gezielt weiter entwickeln“. Hierin zeigt Nicola Fritze augenzwinkernd auf, wie wir mit Hilfe des Konzepts der inneren Stimmen handeln, statt immer nur zu grübeln.

Mehr über die Motivationsfrau erfahren Sie unter www.nicolafritze.de.

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