Energiewende: Deutscher Energieverbrauch 2011 auf niedrigstem Stand seit 40 Jahren – Erneuerbare liefern 20,1% der Stromerzeugung

Laut der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) in Köln ist der Primärenergieverbrauch in Deutschland 2011 um rund 5% gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Damit wurden 456 Millionen Tonnen Steinkohleäquivalente weniger verbraucht, was unter anderem auch der vergleichsweise milden Witterung geschuldet sei (Rückgang bei der Heizenergie). Damit wurde auch der krisenbedingt niedrige Verbrauch in 2009 leicht unterschritten und insgesamt der niedrigste Verbrauch seit Anfang der 1970er Jahre verzeichnet.

Erneuerbare Energien auf 20,1% zugelegt:
Laut dem Bundesumweltministerium deckten dabei die Erneuerbaren Energien 2011 rund 20,1% der Stromerzeugung (+17,5%), beziehungsweise 121,9 Milliarden Kilowattstunden. 2010 hatten sie noch 17,1% zur Stromproduktion beigetragen. Ein Großteil des Anstiegs entfällt dabei auf die Wind- und die Solarenergie. Gemessen am gesamten Endenergieverbrauch (inklusive Strom-, Wärme- und Kraftstoffverbrauch) deckten die regenerativen Energien 12,2% des Verbrauchs, ein Anstieg von 8,0% gegenüber 2010 (11,3%). Damit wurde auch der Anteil der Kernenergie deutlich übertroffen, deren Anteil von rund 11% auf 8,8% zurückging.

Energiepolitik bis 2020:
Laut den aktuellen Plänen der Bundesregierung soll der Energieverbrauch bis 2020 um 20% gegenüber dem Referenzjahr 2008 reduziert werden, der Stromverbrauch soll zugleich um 10% zurückgehen und die Effizienz in der Energieproduktivität deutlich erhöht werden. (Siehe hierzu u.a. die aktuelle BMU / BMWI Broschüre „Energiewende auf gutem Weg – Zwischenbilanz und Ausblick“.)

Strompreise haben sich in Deutschland um 6,1% verringert:
Die Energiewende schlägt sich – allen Dementis der Erneuerbaren-Gegner zum Trotz – auch positiv auf den Strompreis nieder. Ein Jahr nach der Atomkatastrophe von Fukushima und dem deutschen Wiedereinstieg in den Atomausstieg verzeichnet die deutsche Strombörse niedrigere Handelspreise als in den ersten beiden Monaten 2011, als noch alle 17 deutschen AKW am Netz waren. Laut dem Internationalen Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) lag der Preis für deutschen Grundlaststrom an der Strombörse in den ersten beiden Monaten 2012 bei im Schnitt bei 4,74 Cent pro Kilowattstunde, 6,1% weniger als die 5,05 Cent pro KW/h in den ersten beiden Monaten 2011. Grund hierfür sei auch die witterungsbedingte hohe Windstromproduktion im Januar 2012. Der Spotmarktpreis fiel damit auf rund 3,99 Cent pro KW/h. Zum Vergleich: Im Atomstromland Frankreich stieg der Preis am Spotmarkt im gleichen Zeitraum von 5,7 Cent auf 6,2 Cent pro KW/h. In der Schweiz stieg der Preis sogar von 5,98 Cent auf 6,8 Cent pro KW/h. Allerdings kommen die gesunkenen Börsen-Strompreise laut dem IWR-Direktor Norbert Allnoch bislang noch nicht beim Verbraucher an.
(mb)

 

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