Erfolgreich kommunizieren – über die Psychologie der Kommunikation

… aus der wöchentlichen Kolumne „Ganzheitliches Coaching auf Ihrem Weg zu sich selbst – Wie kann ich Blockaden lösen, um meine Lebensqualität zu verbessern und meine Leistungsfähigkeit zu steigern?“ von Dr. Helga Rolletschek.

Gute Kommunikation hängt mit einem guten Kontakt zum Gegenüber ab. Doch wie lässt sich ein guter Draht aufbauen? Nehmen Sie in Gedanken einmal die Beobachterposition in einem Cafe ein und schauen sich eine im lebhaften Gespräch befindliche Damenrunde an. Sie haben keine Ahnung, von was gesprochen wird, Sie können aber sicherlich erkennen, ob sich die Menschen gut verstehen oder nicht. An was? An den nonverbalen Zeichen der Körpersprache. Menschen neigen dazu, bei einem guten Kontakt ähnliche Bewegungen zu machen. Man sagt ja beispielsweise auch, man „steckt die Köpfe zusammen“, oder man nickt , teilt Gefühlswahrnehmungen, lacht, runzelt die Stirn…

Sie können das Herstellen von guten Bezügen auch sehr gut beobachten, wenn Erwachsene sich über einen Kinderwagen beugen und sofort ihre Stimmlage ändern, oder im Gespräch mit Kindern in die Knie gehen, um auf Augenhöhe mit dem Kind zu sein. Man baut also einen Bezug zur Körpergröße des Kindes auf.

Das Herstellen einer guten Verbindung – einer guten „Wellenlänge“ – ist wichtig, damit die gesendete Botschaft auch so aufgenommen wird, wie sie gemeint war. Diese Wellenlänge kann man als Kommunikationspartner über die Körperhaltung (Nähe/Distanz), die Lautstärke und das Sprechtempo aufbauen.

Ein guter Draht kann somit auch ganz gezielt aufgebaut werden. Je nachdem, welcher Menschentyp vor mir ist, kann ich aktiv daran arbeiten, mich etwas anzupassen:

Schnellsprecher: Man kann versuchen, ebenfalls beim Sprechen Tempo zuzulegen. Das ist für den Gegenüber dann ein angenehmes Hörerlebnis. Danach wird man wieder etwas langsamer und der Gegenüber folgt mir jetzt. Auf keinen Fall den Schnellsprecher durch betontes Langsamreden „beruhigen“, das regt ihn nur auf!

Langsamsprecher: Versuchen Sie, Pausen zwischen den Worten zu machen und bedächtig zu sprechen. Damit schafft man beim Gegenüber ein vertrautes Gefühl. Wenn man nach kurzer Zeit etwas schneller spricht, wird der Gesprächspartner in der Regel auch sein Sprechtempo etwas beschleunigen.

Vermeiden Sie, den Langsamprediger durch gesteigertes Tempo „aufzuwecken“. Sie werden höchstens als anstrengend empfunden – und im schlimmsten Fall verweigert er/sie die Kommunikation.

Der wilde Gestikulierer: Versuchen Sie, ebenfalls die eine oder andere Gestik einzusetzen. Berühren Sie Ihren Gesprächspartner am Arm, beugen Sie sich vor. Lehnen Sie sich dann nach einer Minute zurück, folgt Ihnen Ihr Gegenüber in der Regel und lehnt sich ebenfalls zurück.

Vermeiden Sie es, zurückzuweichen oder steif (aus Angst) dazustehen. Damit „laden“ Sie den Gestikulierer nur ein, Ihnen noch mehr auf „die Pelle“ zu rücken. Der Nähemensch fühlt sich dadurch auch unbewusst abgelehnt und der Versuch der Kommunikation kann damit als gescheitert gelten.

Der distanzierte Typ: Versuchen Sie sich auch etwas zurückzuhalten. Ein ernstes Gesicht sollte nicht unbedingt durch ein übertriebenes Lachen aufgeheitert werden. Aufmunterung ist für viele eine Überforderung oder aufdringlich und erweckt Misstrauen. Schauen Sie auch etwas ernster, damit der Gegenüber Vertrauen aufbauen kann. Nach einiger Zeit kann man dann etwas mehr Lebendigkeit riskieren.

Diese Anpassung an sein Gegenüber nennt man in der Psychologie auch „Angleichen“. Versuchen Sie neben dem Angleichen der Köperhaltung, Kopfbewegung, Gestik, Atemfrequenz vor allem auch das Sprachniveau anzugleichen. Menschen lieben das Gleichgesinnte, die Ähnlichkeit. Das schafft Vertrauen und ein Nähegefühl. Versuchen Sie es – es lohnt sich!

Ihre Helga Rolletschek

Zur Autorin:

Als Seminarrektorin ist sie zuständig für die Ausbildung von Referendaren. Als promovierte Biologin, Emotionscoach und Ernährungsberaterin gibt sie ihr Wissen seit vielen Jahren in einem bundesweit in hoher Auflage erscheinenden Elternratgeber über aktuelle Themen aus Gesundheit und Ernährung, Pädagogik und Psychologie weiter, hat über Verhaltensauffälligkeiten und Lernen publiziert und behandelt Klienten mit diversen Emotionsblockaden, wie u.a. Prüfungs-, und Auftrittsängsten, Zahnarztphobien, Flugängsten …

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