Erneuerbare liefern 20,1% des Strombedarfs und sparen Milliarden ein

Der Bundesverband Erneuerbare Energien hat die Jahreszahlen für 2011 vorgelegt. Demnach haben die Erneuerbaren Energien 2011 ihren Anteil an der Stromerzeugung auf 20,1% ausgebaut (+4%). An dem Primärenergieverbrauch inklusive Wärme liegt der Anteil bei 11,9%. Dadurch seien 127 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart worden und Brennstoffimporte in der Höhe von 11 Milliarden Euro entfallen. Zugleich wurden versteckte Kosten in der Höhe von 9 Milliarden Euro vermieden. BEE-Präsident Dietmar Schütz: „Diese beeindruckenden Zahlen belegen einmal mehr die Bedeutung Erneuerbarer Energien für den Klimaschutz und die zunehmende Unabhängigkeit von Energieimporten.“

Gewichtet nach dem Anteil an der Stromerzeugung lag erneut die Windenergie (48,1 Terawattstunden) vor der Wasserkraft (19,0 TWh), dem Solarstrom (18,5 TWh) und der Stromerzeugung aus Biogasanlagen (17,5 TWh). Aus fester Biomasse wurden 11,3 TWh Strom gewonnen.

Handlungsbedarf sieht der Branchenverband bei der Nutzung regenerativen Energien für die Wärmeerzeugung und im Kraftstoffsektor. Rund 30% der Primärenergie wird für Raumwärme genutzt, das Einsparpotential ist dementsprechend groß. Der Anteil Erneuerbarer Energien an der Wärmeerzeugung ging 2011 allerdings um 0,2% auf 9,4% zurück. Ursache seien im Wesentlichen die milden Witterungsbedingungen im letzten Jahr. Der BEE fordert daher von der Bundesregierung dringend „ein verlässliches und haushaltsunabhängiges Förderinstrument für den Ausbau regenerativer Energien im Wärmesektor“, speziell für Wärmepumpen, Pelletheizungen und Solarthermieanlagen.

Auch der Anteil Erneuerbarer Energien am Kraftstoffverbrauch ging von 5,8% auf 5,5% zurück. Ursache sei hier der erneute Absatzeinbruch bei reinem Biodiesel und reinen Pflanzenölen. Die EU- hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil Erneuerbarer Energien im Verkehrssektor bis 2020 auf 10% zu steigern. Große Hoffnungen liegen hier in dem Biosprit der zweiten Generation, der aus Pflanzenresten erzeugt wird und damit nicht mehr in Flächenkonkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion steht, was bislang ein ethisch-moralisches Dilemma zur Folge hat. Entsprechende Pilotprojekte sind derzeit in der Realisierung.

Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) hat in einer Studie kürzlich die Ersparnis durch den Solarstrom berechnet. Demnach trug der Solarstrom bereits 2011 zu Kostensenkungen an der Strombörse EPEX von rund 840 Millionen Euro bei, das entspricht einer Ersparnis von rund 10%. Bei den Verbrauchsspitzen am Mittag, wo auch die Sonne am kräftigsten scheint, betrug die Ersparnis sogar bis zu 40%. Prof. Dr. Volker Quaschning von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin hatte auf dem „2nd Inverter and PV System Technology Forum 2012“ ausgeführt, dass aufgrund des bereits stattfindenden starken Preisverfalls für Solarmodule die Einspeisevergütung für Solarstrom nur noch in den nächsten drei bis vier Jahren benötigt werden würde. Die Kosten für Solarstrom würden dann bereits unter denen für konventionellen Strom liegen.
(mb)

 

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