Es muss nicht immer kostenlos sein

Eine Studie deckt Zahlungsbereitschaften für Nachrichten-Apps auf: Zwei bis drei Euro pro App halten die Nutzer für akzeptabel.

 

Ein Großteil der Nutzer würde für Nachrichten-Apps Geld ausgeben. Laut einer Studie der globalen Strategieberatung Simon-Kucher & Partners unter 200 Smartphone-Nutzern sind 40 Prozent der Befragten grundsätzlich bereit, für Nachrichten-Apps ihrer bevorzugten Tages- oder Wochenzeitung zu bezahlen. „Angesichts der sehr niedrigen Bereitschaft der Nutzer, im ‚stationären’ Internet etwas für redaktionelle Inhalte zu bezahlen, ist das ein ermutigend hoher Wert“, erklärt Studienleiterin Annette Ehrhardt, Director bei Simon-Kucher. Bei Nachrichten-Apps gibt es bereits eine ganze Reihe von kostenpflichtigen Angeboten, die teils von 0,79 Euro bis 4,99 Euro reichen. Die Studie zeigt tendenziell, wie viel die Nutzer genau für Nachrichten-Apps ausgeben würden und wo die Preisschwellen liegen.

 

Online-Leser sind zahlungsbereiter

Fast 70 Prozent der Befragten gab an, nur die Online-Version ihrer Zeitung zu nutzen, ein Fünftel konsumiert gleichzeitig Online- und Print-Ausgabe. Nur zwölf Prozent lesen hauptsächlich die gedruckte Ausgabe. Bei Print-Lesern ist die Zahlungsbereitschaft für Nachrichten-Apps deutlich weniger verbreitet (25 Prozent), als bei denjenigen, die ihre Informationen überwiegend aus dem Internet gewinnen (44 Prozent). Dass Online-Zeitungsleser prinzipiell nichts für Online-Content bezahlen würden, lässt sich also nicht bestätigen. „Vielmehr haben wohl Print-Leser ihr Budget schon ausgeschöpft oder gehören einfach nicht zur Online-Generation und sehen wenig Nutzen in einer Nachrichten-App“, so Ehrhardt.

 

Der ideale Preis liegt zwischen zwei und drei Euro

Drei Viertel der ‚Verweigerer’ kostenpflichtiger Nachrichten-Apps begründen ihre Ablehnung damit, dass sie die gleiche Information an anderer Stelle im Internet finden können. Zehn Prozent sind Verfechter der Kostenlos-Kultur und würden generell nichts für Apps ausgeben, egal um was für eine App es sich handelt. „So lange das Free-Content-Angebot im Internet so umfangreich bleibt, sind die Chancen gering, bisherige ‚Verweigerer’ zum Kauf zu bewegen“, sagt Medienexpertin Ehrhardt. Im noch jungen Markt der Apps hätten die Verlage aber noch mehr Gestaltungsspielraum, den sie auch nutzen sollten.

 

Wie viel würden die Nutzer aber konkret investieren? Laut Studie liegt eine wichtige Schwelle bei zwei Euro. Knapp unter diesem Preis schätzen noch 68 Prozent der Befragten eine Nachrichten-App als günstig ein, bei einem höheren Preis sind es nur noch 40 Prozent. Der Drei-Euro-Preispunkt ist eine Schmerzgrenze: bei diesem Betrag halten nur noch 20 Prozent eine Nachrichten-App für günstig. Bei Preisen über vier Euro werden Nachrichten-Apps dann von der Mehrheit als teuer eingestuft, und Preise über sechs Euro sind nach Einschätzung der Befragten zu teuer.

 

Der optimale Preis einer spezifischen Nachrichten-App kann natürlich nicht pauschal bestimmt werden, doch wenn er sich zwischen zwei und drei Euro einpendelt, empfindet die Mehrheit der Kunden den Preis noch nicht als teuer. Zu günstig können Nachrichten-Apps im Übrigen auch sein: Wenn eine App weniger
als 30 Cent pro Monat kostet, hält die Mehrheit der zahlungswilligen Befragten sie für zu günstig, so dass an der Qualität gezweifelt wird. „Es muss also nicht immer kostenlos sein“, resümiert Ehrhardt.

 

Annette Ehrhardt ist Medienexpertin und Director bei Simon-Kucher im Zürcher Büro.

 

 

 

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Simon-Kucher & Partners, Strategy & Marketing Consultants:

Die Beratungsarbeit von Simon-Kucher & Partners ist ganz auf „Smart Profit Growth“ ausgerichtet. Das manager magazin stuft Simon-Kucher einer Umfrage unter deutschen Top-Managern zufolge als besten Marketing- und Vertriebsberater (08/2007) ein. Die Unternehmensberatung ist mit rund 450 Mitarbeitern in 20 Büros weltweit vertreten.

 

 

 

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Kontaktdaten:

Anita Müller (Public Relations Manager)

Tel: +49 228 9843 352

Fax: +49 228 9843 380

E-Mail: Anita.Mueller@simon-kucher.com

 

 

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