Expertenportraits zum 5. MINT-Tag 2012 in München

An dieser Stelle möchten wir Ihnen die Expertinnen und Experten vorstellen, die beim MINT-Tag 2012 am 18. April in München in den Diskussionsrunden dabei sein werden.

 

Joachim Friedmann

Als Sohn eines Deutschlektors an der Universität Sapporo wuchs Joachim Friedmann bis 1971 auf Hokkaido und anschließend in Marburg auf. Mit dem Zeichner Henk Wyniger veröffentlichte Friedmann als Comicautor ab 1990 eine eigene Comic-Reihe um die Helden Lais und Ben beim Carlsen Verlag. Darauf folgte in Zusammenarbeit mit Oliver Hirschbiegel die Comic-Adaptation des Zwei-Kanal-Krimis Mörderische Entscheidung. 1997 wurde er ins Autorenteam der Lindenstraße aufgenommen. Joachim Friedmann schrieb bis 2002 52 Episoden für die Kultserie. Seitdem arbeitete er als Drehbuchautor für die Serien Für alle Fälle Stefanie, Die Camper, Klinik am Alex und Hinter Gittern. 2010/2011 schrieb er Drehbücher für die Serien In aller Freundschaft, Der letzte Bulle und Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Weiterhin konzeptioniert er Educational Games für Kinder, unter anderem die Schlaumäuse im Auftrag von Microsoft Deutschland. Neben seiner Arbeit als Autor unterrichtet Joachim Friedmann Dramaturgie und kreatives Schreiben, u.a. an der Universität Hildesheim und der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam.

 

Patrick Klein

Herr Klein ist seit dem 01.03.12 bei der Firma ELHA MASCHINENBAU Liemke KG als Projektmanager tätig. Die Firma ELHA stellt seit den 30er Jahren hochqualitative Werkzeugmaschinen für den Sondermaschinenbau als auch für die Automobileindustrie her. Herr Klein verantwortet den gesamten Ablauf der Ihm übertragenden Projekte hinsichtlich der Einhaltung des Termin- und Budgetplans sowie der erforderlichen Qualität einer jeden Werkzeugmaschine.

Herr Klein hat nach Abschluss seiner Fachoberschulreife im Jahr 2001 eine dreijährige Ausbildung zum Industriemechaniker Fachrichtung Betriebstechnik bei der Firma REME Möbelbeschläge GmbH in Hövelhof absolviert. „Nach der Ausbildung wusste ich, dass ich mich im Metallbereich weiterentwickeln wollte. Ich habe mir vorgenommen Umstände, Vorgänge die mich als Industriemechaniker stören, zu verbessern. Diese Einstellung zur Weiterbildung möchte ich weitergeben“ so Herr Klein. Nach seinem Abitur absolvierte er von 2007 bis 2010 ein Maschinenbaustudium an der FH SWF Soest. Parallel zum Studium durchlief Herr Klein die REFA-Ingenieurausbildung an der FH SWF Soest, die er mit Abgabe der REFA Ing.-Arbeit noch in diesem Jahr beenden wird. Nach Erhalt des akademischen Grades Bachelor of Engineering (B.Eng.) sammelte Herr Klein seine erste Berufserfahrung bei der Firma BPW Fahrzeugtechnik in Paderborn in der Fertigungssteuerung.

 

Sabine Klein

Sabine Knor studierte in Kiel, Hamburg und Rom. Von 1999 bis 2004 betreute die Politikwissenschaftlerin und Fernseh-Redakteurin verschiedene Talk-Formate im NDR und in der ARD.

Seit 2004 ist die Gender Expertin in der Intendanz des Senders für die Gleichstellungspolitik und Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie zuständig. Sie vertritt die Initiative „Frauen in die Technik“ im NDR und in der ARD für mehr Frauen in der Produktion und den technischen Bereichen der Sender. Der NDR setzt auf Vielfalt im Unternehmen und möchte Jugendliche für die technischen Berufe des Senders begeistern. Er beteiligt sich seit Jahren am Girls‘ Day und Boys‘ Day. Sabine Knor wurde 2008 in den Kongressbeirat „WoMenPower“ und in den Sichtungsausschuss „Förderpreis Frauen und Medientechnologie“ von ARD und ZDF berufen und koordiniert die Aktivitäten der ARD im nationalen MINT Pakt. „Jugendliche suchen Vorbilder, sie möchten aus erster Hand wissen, was hinter einem MINT-Berufsbild steckt. In der ARD gibt es zum Beispiel beim Girls‘ Day und in Praxissemestern Technik zum Anfassen und Ausprobieren. Nachwuchsförderung bedeutet vor allem, Möglichkeiten für Austausch und persönlichen Kontakt zu geben."
, so Knor. Die Mutter von zwei Töchtern lebt mit ihrer Familie in Hamburg.

 

Dariga Kordic

Frau Kordic studiert momentan im 4. Semester Elektronik und Informationstechnik an der Hochschule Heilbronn. Nach der erfolgreichen Ausbildung zur Kraftfahrzeugelektrikerin im Jahr 2001 arbeitete sie bei der AUDI AG als Entwicklungsfachkraft.

Ihre Aufgabe bestand darin, neue Software und Funktionen an Vorserienfahrzeugen zu überprüfen und die Fahrzeuge von der Entwicklungsphase bis hin zur Produktion zu betreuen. Von 2006 bis 2009 hat sie neben der beruflichen Tätigkeit ein Abendgymnasium besucht und dort die Fachhochschulreife erworben. Schliesslich hat sie im Jahr 2010 mit dem jetzigen Studium begonnen. Die Naturwissenschaften, wie Mathematik und Physik begeistern sie seit der Schulzeit und die technischen Erfindungen der Menschheit in der Weltgeschichte ist für sie die größte Faszination. Nicht nur wegen des Wissensdrangs, sondern auch wegen der besseren Karrierechancen und der größeren Freiheit in der Jobauswahl entschied sie sich für das Studium.

MINTt kennt sie von ihrer Hochschule. Regelmäßig gibt es Veranstaltungen, die die Studierenden während des Studiums und in den Berufseinstieg unterstützen. Vor allem die Frauen in technischen Studiengängen werden hier besonders gefördert, was sie persönlich sehr gut findet. Der Erfahrungsaustausch ist sehr wichtig, da die Unsicherheit und Angst, das Studium nicht zu schaffen, stets vorhanden sind. Durch die Erfahrungen der Kommilitoninnen macht man sich allerdings bewusst, dass man damit nicht alleine ist und trotz Unsicherheiten erfolgreich sein kann. Ihr persönliches Motto lautet: „Nichts auf dieser Welt, was sich zu haben lohnt, fällt einem in den Schoß“.

 

Sabine Kuttelwascher

Seit sechs Jahren steht die Ingenieurin Frau Kuttelwascher dem gemeinnützigen Verein KuWiKo-Die Berufswerkstatt e. V. vor. Hier stellt sie jede Woche einen Nachmittag in den Dienst von Jugendlichen, die ihr Potenzial noch nicht entdeckt haben oder nicht wissen wo sie es beruflich am besten einsetzen können.

Mit Potenzialanalysen und Coachinggesprächen hilft Frau Kuttelwascher den Jugendlichen ihren Wunschberuf zu finden. Neugierig ausprobiert wurde der Kompetenzkurs "Technik für Mädchen", den der Verein für Hauptschülerinnen konzipierte. Als aktive MINT-Mentorin begleitet Frau Kuttelwascher drei Studentinnen (Informatik, Mathematik, Energietechnik) und hilft mit Praktika Motivationsanschreiben und wertvollen Kontakten, ihre Erfahrung bei Siemens als Systementwicklerin und dann als Trainingsreferentin sowie ihre aktuelle Arbeit als Systemischer Coach bringt sie in diese Beratungsarbeit ein.

Fazit von Frau Kuttelwascher: Junge Frauen haben Potenzial und Interesse sowohl für einen technischen Ausbildungsberuf als auch für ein technisches Studium- vorausgesetzt die Rahmenbedingungen stimmen!

 

Marlies Mirrek

Frau Mirrek ist seit Mitte 2005 Leiterin des Ausbildungszentrums der Deutschen Telekom in Berlin. Zusammen mit 19 AusbilderInnen verantwortet Sie die erfolgreiche Ausbildung für 8 verschiedene Berufe, die auch technische Inhalte haben.

Ihr besonderes Interesse an MINT resultiert insbesondere aus der eigenen Erfahrung, dass gerade die technischen Anforderungen der Zukunft auch interessante Karrierechancen für Frauen bieten.

Sie selber hat eine technische Ausbildung genossen, zu Zeiten als der Zugang zu diesen Berufen für Frauen noch nicht so rückläufig war wie heute. "Das liegt sicher auch daran, dass die Mädchen heute weniger über spannende Berufsmöglichkeiten in den mathematisch, technischen Bereichen informiert sind. Es ist an den großen Ausbildungsunternehmen, hier die Vorreiterrolle im Interesse wecken zu übernehmen, dazu bieten die Selbsterlebnismöglichkeiten bei Tagen der Offenen Tür gutes Potenzial," berichtet Frau Mirrek aus ihren Werbeaktionen.

 

Prof. Dr. Axel Plünnecke

Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre an der Uni Göttingen promovierte Herr Plünnecke an der TU Braunschweig zur Bedeutung der Qualifikationen einer Volkswirtschaft für deren Wachstumsdynamik. Seit 2003 untersucht Herr Plünnecke am Institut der deutschen Wirtschaft Köln den Arbeitsmarkt für MINT-Akademiker und deren Bedeutung für Innovationen und Wachstum in Deutschland.

„MINT-Qualifikationen sind die Erfolgsbasis der innovations- und exportstarken Branchen in Deutschland. MINT-Akademiker arbeiten als Forscher, Konstrukteuer, aber auch als Geschäftsführer, Controller, Hochschullehrer, Prüfer und in vielen anderen Berufen. Die MINT-Beschäftigung wächst in der gesamten Wirtschaft, der Bedarf steigt und kann gegenwärtig nicht gedeckt werden, obwohl die Absolventenzahlen ansteigen. MINT-Abschlüsse bieten eine hohe Sicherheit am Arbeitsmarkt, Führungsperspektiven und sehr gute Einkommensperspektiven. Interessanterweise bieten gerade MINT-Fächer beste Chancen für einen gesellschaftlichen Aufstieg.“

 

Angelika Puhlmann

Frau Puhlmann ist seit 1988 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bundesinstitut für Berufsbildung. Von 1990 bis 2000 war sie stellvertretende Frauenbeauftragte. Forschungsarbeiten, fachliche Beratungen und Expertisen für Sachverständigenkommissionen und in nationalen und internationalen Programmen und Projekten gehören zu ihren Tätigkeiten.

Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Chancengleichheit, Frauen und Gender in der Berufsbildung. Ihr aktuelles Forschungsprojekt: „Berufsorientierung junger Frauen im Wandel." Ein Folgeprojekt wird sich mit der Frage beschäftigen, woran es liegt, wenn Unternehmen keinen weiblichen Fachkräftenachwuchs finden. Sie sagt: „Wir müssen die diskriminierenden Labels von ‚Frauenberufen‘ und ‚Männerberufen‘ abschaffen, denn sie markieren Territorien und stehen für Grenzziehungen, die auch Berufsorientierungen lenken und nicht zuletzt Löhne und Gehälter mit beeinflussen. Stattdessen müssen Schnittstellen zwischen ‚rein technischen‘ = männlichen‘ Berufsbereichen und ‚rein personenbezogenen Dienstleistungen = weiblich‘ stärker entwickelt und heraus gestellt werden. Auch junge Männer wollen ja heute nicht auf „Technik“ beschränkt werden, sondern genauso Kontakt mit anderen Menschen und ihnen auch helfen.“

Thomas Rapp

Herr Rapp ist seit 1989 im Bayerkonzern in verschiedenen Funktionen der Bereiche Personal und Bildung tätig. Zur Zeit verantwortet er bei der Currenta GmbH & Co. OHG im Geschäftsfeld Bildung den Bereich Businessmanagement/Bildungspolitik.

Die CURRENTA – ein Joint Venture der Bayer AG und der LANXESS AG – ist der Infrastrukturdienstleister in der chemischen und chemienahen Industrie des CHEMPARK mit den drei deutschen Standorten Dormagen, Leverkusen und Krefeld-Uerdingen sowie für den Bayer Pharma-Standort Wuppertal-Elberfeld. Sie ist u.a. für die Organisation und inhaltliche Ausgestaltung nicht nur der eigenen Ausbildung, sondern auch der der Unternehmen BAYER und LANXESS in knapp 30 kaufmännischen, naturwissenschaftlichen und technischen Berufen und kombinierten Ausbildungs- und Studiengängen zuständig.

Herr Rapp sieht in der MINT-Initiative die besondere Chance, engagierte Fachkräfte für den durch Wachstum und Innovation getriebenen Arbeitsmarkt der Zukunft zu gewinnen und zu fördern. „MINT-Kompetenzen erkennen und ausbauen beginnt bereits in der frühkindlichen Bildung und setzt sich auch an den Übergängen während der Schulzeit und dann zum Ausbildungs- und Arbeitsmarkt fort. Arbeitsplätze in der pharmazeutisch-chemischen Industrie sind vorwiegend naturwissenschaftlich-technisch geprägt. Daher finden junge Menschen bei uns in den Bereichen Naturwissenschaft & Technik ein breites Ausbildungs- und Einsatzfeld, sehr gute Berufsperspektiven und – nicht zuletzt – einen spannenden Arbeitsalltag.“

Dr. Ulrike Struwe

Dr. Ulrike Struwe ist seit 2001 als Diplom-Soziologin im Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V., Bielefeld, tätig. Sie verantwortete mehrere quantitativ wie qualitativ angelegte Studien zum Berufsfindungsprozess sowie zum beruflichen Übergang von technisch interessierten Jugendlichen.

Seit 2011 leitet sie die Geschäftsstelle des vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung geförderten Nationalen Paktes für Frauen in MINT-Berufen – Komm, mach MINT. Ihr Interesse an MINT und der MINT-Bildung in Deutschland ist vor allem der Gewinnung von jungen Frauen für die spannenden und vielseitigen MINT-Studiengänge und -Berufe gewidmet.

„Deutschland ist ein Hochtechnologieland. Die wesentlichen Fragen der Zukunft, ob im Bereich der Energiesicherung und Ressourcenoptimierung, die Gestaltung gesellschaftlicher Wandlungsprozesse auf Grund demografischer Entwicklungen, der medizinische Fortschritt, Katastrophenschutz, Klimawandel oder die Weiterentwicklung der Gesellschaft hin zu einer Informationsgesellschaft haben sämtlich einen Bezug zu MINT, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik“ so Ulrike Struwe. Sie ist davon überzeugt, „wer sich für einen MINT-Beruf entscheidet, kann dazu beitragen, drängende Probleme unserer Zeit zu lösen“.

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