Exportorientierte Unternehmen wachsen schneller und haben eine höhere Rentabilität – Analyse von Creditreform

Wachsen Exportunternehmen schneller als solche Unternehmen, die nicht im Export tätig sind? Sind Exportunternehmen rentabler und stellen darüber hinaus mehr Mitarbeiter ein?

In der aktuellen Ausgabe von "Creditreform – Beiträge zur Wirtschaftsforschung" wird untersucht, durch welche strukturellen Merkmale die exportorientierten Unternehmen in Deutschland gekennzeichnet sind. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Frage, inwieweit sich im Export tätige Unternehmen von nicht exportierenden Firmen unterscheiden. Dabei wurden vier Aspekte hervorgehoben: Die Personalsituation, die Entwicklung der Rentabilität, die Gewinnentwicklung und die Umsatzentwicklung.

Höhere Rentabilität der exportierenden Unternehmen

Die Exportunternehmen konnten ihre Ertragskraft im Bilanzjahr 2010 gegenüber dem Vorjahr spürbar stärker steigern als die Unternehmen, die sich nicht im Außenhandel betätigten. Dabei wurde als Kennzahl für die Ertragskraft die durchschnittliche Eigenkapitalrentabilität (Median) gewählt, welche die Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals darstellt. Anders ausgedrückt zeigt diese Kennzahl an, wie hoch sich das vom Kapitalgeber investierte Kapital innerhalb des Bilanzjahres verzinst hat. Im Fall der Exportunternehmen erhöhte sich die Eigenkapitalrentabilität um 5,2 Prozent – von 16,9 auf 22,1 Prozent. Bei den nicht im Export tätigen Betrieben stieg das Verhältnis zwischen Jahresüberschuss und durchschnittlich eingesetztem Eigenkapital lediglich von14,9 Prozent im Jahr 2009 auf 17,8 Prozent in 2010. Betrachtet man die Entwicklung der Rentabilität in den sechs Wirtschaftszweigen, aus denen zusammengenommen fast 80 Prozent der exportorientierten Unternehmen stammen, so ist festzustellen, dass die Eigenkapitalrendite im Vergleich der Jahre 2009 zu 2010 vor allem in der Metallindustrie sowie in der Elektroindustrie immens gestiegen ist. Während die Metallindustrie ihre Eigenkapitalrendite von11,9 auf 20,2 Prozent erhöhen konnte, ist die durchschnittliche Eigenkapitalrendite in der Elektroindustrie sogar um 9,1 Prozentpunkte gestiegen – von 15,6 auf 24,7 Prozent. Dabei dürften diese Rentabilitätszuwächse in erster Linie auf die enormen Zuwachsraten beim EBIT zurückzuführen sein. So ist das Jahresergebnis vor Zinsen und Steuern bei den Betrieben der Metallindustrie um durchschnittlich 112,3 Prozent gestiegen – bei den Elektrounternehmen sogar um 120,1 Prozent.

Das höchste Umsatzwachstum hat die chemische Industrie realisiert: 2010 konnten die Chemieunternehmen, die im Export tätig sind, um 25,2 Prozent wachsen. Ein ähnlich starkes Wachstum konnten die unternehmensnahen Dienstleister hinlegen,die ein Umsatzwachstum von 17,6 Prozent erreichen konnten. Die bei weitem schwächsten Wachstumszahlen verzeichnet im Vergleich unter den Branchen mit der größten Exportneigung die Maschinenbauindustrie. Hier konnten die exportorientierten Unternehmen ihr Ergebnis um lediglich 2,4 Prozent steigern.

Die vollständige aktuelle Ausgabe von "Creditreform – Beiträge zur Wirtschaftsforschung" Juni 2012 wird in kürze kostenfrei auf der Website von Creditreform unter der Rubrik Analysen eingestellt.

 

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