Ferrari drängt auf der Schiene in den Hochgeschwindigkeitsmarkt in Deutschland

Luca di Montezemolo, Chef des italienischen Luxus-Sportwagenherstellers Ferrari, will in das private Bahngeschäft zwischen Italien und Deutschland einsteigen. „Wir wollen die Liberalisierung der Hochgeschwindigkeitsnetze nutzen und haben das teuerste und ambitionierteste Privatprojekt in Italien der vergangenen zehn Jahre angestoßen. Von Mailand und Venedig nach München oder nach Wien – das wäre fantastisch. Wir haben das beste italienische Essen an Bord, ein tolles Kino, einen Waggon fürs Relaxen. Solche Züge haben Sie noch nicht gesehen“, so Montezemolo gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Zunächst ist jedoch der Start auf drei Strecken innerhalb Italiens geplant. Die Hochgeschwindigkeitszüge von Neapel nach Mailand und Venedig sowie von Turin nach Mailand sollen bereits nach Ostern dieses Jahres auf die Schienen gebracht werden. Anschließend werde dann der grenzüberschreitende Schienenverkehr in Angriff genommen.

Monopol der DB auf Fernstrecken bröckelt

Erst Anfang März hat sich der erste Konkurrent der Deutschen Bahn auf Fernstrecken angekündigt. Der Kölner Zugreiseveranstalter MSM will ab dem Frühherbst 2012 zunächst die Strecke Köln-Hannover-Berlin sowie Köln-Hamburg mit aus dem Ausland gemieteten Zügen zu deutlich billigeren Konditionen bedienen. Vorerst sollen 30 Wagen und vier Loks gemietet werden. Dafür soll es ein variables Preissystem geben, ähnlich wie bei Billigfliegern. So soll der Einstiegspreis für eine einfache Fahrt im Fernverkehr schon bei 19,90 Euro liegen, gegenüber 29,90 Euro bei der Deutschen Bahn. Erst Anfang 2011 wurden die strengen Richtlinien für Fernbuslinien innerhalb Deutschlands gelockert, um den Wettbewerb für billigere Tickets anzukurbeln. Die entsprechenden Richtlinien zum Schutz der Eisenbahn stammten noch von 1934. Der Umsatz der Deutschen Bahn 2010 betrug 34,4 Milliarden Euro, (+17,3%), der Nettogewinn steigerte sich um 27,5% auf 1,1 Milliarden Euro. Für 2011 wurde eine weitere Gewinnsteigerung auf 2,3 bis 2,4 Milliarden Euro (Ebit) erwartet.
(mb)

 

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