Freche Frauen führen besser – Lügen erkennen

4 – Desinformation – oder was Männer unter Wahrheit verstehen können

 

Männer informieren anders als Frauen. Nämlich so, dass es sie persönlich und beruflich weiterbringt. Dazu zählt auch die Desinformation. Man könnte es auf gut Deutsch auch Lüge nennen. Frauen unterstellen oft, dass ein Mann die Wahrheit sagt, während er lediglich etwas sagt, was ihm nützt. Oder etwas konstruktiver ausgedrückt: Männer sagen durchaus oft auch die Wahrheit. Aber sie sagen immer, was ihnen nützt. Und das kann Frauen in Schwierigkeiten bringen. Denn: die Businesslüge ist für die meisten Männer keine Lüge. Sie glauben tatsächlich: „Im Krieg, in der Liebe und im Geschäft ist alles erlaubt.“

 

Warum fallen wir immer wieder darauf herein?

 

Männer sind Meister im Delegieren von Aufgaben an ihre Kolleginnen, wenn diese es zulassen. „Du, ich muss dringend weg zum Kunden, bitte kümmere Dich doch um diesen Bericht, das dauert nur 10 Minuten.“ 10 Minuten sind es natürlich nie und Frau sitzt Stunden über den unübersichtlichen Notizen ihres Kollegen. Ein anderer Klassiker beim Verhandeln zwischen Frauen und Männern: Der Kunde sagt „wir sprechen doch von einer langfristigen Zusammenarbeit, da sind 5 % Preisnachlass schon noch drin“, streicht die 5 % für den aktuellen Auftrag ein und wird nicht mehr gesehen. Die Problematik hier, die Frauen aus ihren Köpfen bekommen müssen: In vielen Frauenköpfen ist der Autopilot der Unschuldsvermutung aktiviert.“ Diesmal meint er‘s ernst“. Nein, tut er nicht …

 

Warum lügen Männer?

 

Warum lügen Männer bei Versprechungen häufiger und heftiger als Frauen? Weil sie in der Regel weniger beziehungsorientiert sind. Männer lügen, weil ihnen die Folge einer Lüge für die Beziehung nicht so gravierend erscheinen. Weinen Frauen dann oder werden wütend, stehen sie fassungslos da und können die Aufregung nicht verstehen … Für Frauen ist es vor allem wichtig, zu verstehen, warum Männer lügen. Ganz einfach: Männer lügen, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen. Wenn Sie als Frau diese Wirkung erahnen, können Sie sich gut vor den Folgen einer Männerlüge schützen. Klären Sie bei jeder Aussage die dahinterstehende Absicht, wenn ein Mann mit Ihnen redet und fragen Sie sich immer „Was will er damit erreichen, was will er von mir?“. So stoppen Sie Manipulation.

 

Erkennen Sie die Karrierelüge

 

Besonders beim Vorwärtskommen lassen sich Frauen oft und leicht belügen. Ein typischer Dialog: „Chef, bekomme ich nun das eigene Projekt?“. „Aber ja, hatten wir doch vereinbart.“ Die meisten Frauen sind nun zufrieden, verlassen das Büro des Chefs und warten auf das Projekt. Ein Mann würde dem Chef antworten „Gut, aber wann? Und welches? Geht das nicht schneller, kann ich nicht auch ein größeres Projekt bekommen?“. Das bringt den Chef in Zugzwang und er sieht, dieser Mann will vorwärtskommen.

 

Müssen wir lügen können, um voranzukommen?

 

Männer haben eine explizite Lügen-Ethik. Die Problematik: Wenn Männer lügen und Frauen nicht, dann haben Männer einen klaren Vorteil. Denn die Lügen funktionieren ja. Wir erinnern uns an das Beispiel mit den 5 % Rabatt für Folgeaufträge, die es nie gab. Viele Frauen stellen sich also die Frage: Muss ich lügen können, um voranzukommen? Nicht unbedingt. Probieren Sie es einfach mit dem Gegenteil: Ehrlichkeit. Eine Einkäuferin kann z. B. so vorgehen: „Ich könnte Ihnen jetzt was von einer langfristigen Beziehung erzählen, wenn Sie mir preislich entgegenkommen. Ich kenne auch Kollegen, die dies tun, aber ich halte nichts davon. Ich sage Ihnen also ganz direkt, zu diesem Preis kommen wir nicht ins Geschäft, obwohl ich Ihr Angebot qualitativ hervorragend finde. Aber wenn Sie mir nicht XY Prozent nachlassen, muss ich ablehnen“. Das wird manchmal funktionieren, manchmal nicht. Auf jeden Fall fährt diese Einkäuferin langfristig besser als ihre lügenden Kollegen, es spricht sich in der Branche schnell herum, wer trickst. Man wird ihr vermutlich  immer gleich zu Beginn das günstigere Angebot machen. Wer keine Spiele spielt, mit dem versuchen andere auch nicht mehr, welche zu spielen.

 

Zu vermeiden: Die weinerliche Ehrlichkeit

 

Wenn ich Frauen in meinen Coachings oder Seminaren den Tipp gebe, es doch mit Ehrlichkeit zu versuchen, kriegen die meisten das sehr gut hin. Einige haben jedoch Probleme, denn sie verwechseln Ehrlichkeit mit Jammern. Wenn die oben erwähnte Einkäuferin nun nicht direkt sagt „ohne Preisnachlass kommen wir nicht zusammen“, sondern lamentiert „ich würde ja gerne, aber es geht nicht, mir sind die Hände gebunden, was wird mein Chef dazu sagen“ wird sie kein Mitglied von ihrem Verhandlungspartner ernten. Auch hier machen Frauen den Fehler, an die Gefühle Ihres männlichen Gegenübers zu denken und die harte Wahrheit etwas weicher zu gestalten. Das bringt beiden Seiten nichts und die Verhandlungen stagnieren .. Meine Damen, jammern Sie nicht, sagen Sie direkt und klar was Sache ist und der langfristige Erfolg ist Ihrer!

 

Das nächste Mal geht es um das Nutzen weiblicher Informationsstärken …

 

 

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Das Buch zum Thema:

 

Das Führungsbuch für freche Frauen

Autoren: Cornelia Topf | Rolf Gawrich

Umfang: 296 Seiten

Austattung: Broschur

Format: 16,8 x 22 cm

ISBN: 978-3-636-01466-5

 

 

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Über Cornelia Topf:

 

Seit über zwanzig Jahren unterstützt Cornelia Topf als internationale Managementtrainerin und zertifizierter Businesscoach namhafte Unternehmen aller Größen und Branchen. Zu ihren Schwerpunkten gehören zielführende Kommunikation und erfolgsorientierte Körpersprache.  Insbesondere die Förderung von Frauen liegt der promovierten Wirtschaftswissenschaftlerin am Herzen. Die Geschäftsführerin von „metatalk Kommunikation & Training“ in Augsburg ist Autorin vieler Fachbücher und Ratgeber, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden. Sie ist zudem eine gefragte Expertin in den Medien. www.metatalk-training.de

 

 

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