Gasexportierende Länder wollen Gaspreis durch Ölpreisbindung hoch halten

Auf dem 1. Forum der Gas exportierenden Länder (GECF) in Doha hat der Emir von Katar, Scheich Hamad bin Khalifa Al Thanieinem, dafür geworben, die Preisbindung des Erdgases an den Erdölpreis weiter aufrecht zu erhalten. Wörtlich: „Die Gas-Exporteure sollten nicht auf ihre gerechten Forderungen verzichten“, sondern die Gaspreise weiterhin an die Ölpreise binden. Da Gas ein umweltfreundlicher Energieträger sei, sei es absolut unlogisch, dass der Preis für Rohöl schneller wachse als für Erdgas.

Seit der Gründung der GECF vor drei Jahren wird befürchtet, dass es auf dem Gasmarkt nun ebenfalls zu Preisabsprachen und zur Festlegung von Fördermengen kommen könnte, ähnlich wie es die OPEC seit den 1970er Jahren beim Erdöl vormacht. Rohstoff-Expertin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW): „Der Ölpreis unterliegt ganz anderen Marktgesetzen und anderen Knappheitsgesetzen und ist demnach sehr viel höher als der Gaspreis.“ Mittlerweile hat sich ein Gasüberangebot mit entsprechendem Druck auf die Preise herausgebildet, das sich in den kommenden Jahren noch verstärken wird. So haben sich inzwischen die Preise, die sich an den Spotmärkten bilden, von den Preisen aus den langfristigen Lieferverträgen abgekoppelt und Preisniveaus erreicht, die um die Hälfte niedriger sind als die an den Ölpreis gekoppelten Importverträge.

Gegen die Ölpreisbindung versuchen derzeit die EU und auch große Abnehmer wie Eon vorzugehen. Auch der BGH hat diese Praxis bereits 2010 verurteilt – bislang erfolglos. Die meisten großen Lieferer bestehen auf die Preisbindung in ihren langfristigen Verträgen. So streubt sich auch der größte Gaskonzern der Welt, der russische Gasmonopolist Gazprom, gegen freie Gaspreise: "Wir sind bereit zum Wettbewerb, wir lieben den Wettbewerb. Heute muss aber eine Entscheidung getroffen werden, damit die Schafe heil und die Wölfe satt bleiben.“

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