Das kassenmäßige Finanzierungsdefizit der Kern- und Extrahaushalte des öffentlichen Gesamthaushalts – in Abgrenzung der Finanzstatistik – lag im ersten Quartal 2012 bei 33,0 Milliarden Euro. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf der Basis vorläufiger Ergebnisse der vierteljährlichen Kassenstatistik weiter mitteilt, war damit das Finanzierungsdefizit des öffentlichen Gesamthaushalts 1,7 Milliarden Euro niedriger als im ersten Quartal 2011. Die öffentlichen Einnahmen stiegen gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres um 4,1 % auf 275,6 Milliarden Euro – darunter die Einnahmen aus Steuern und steuerähnlichen Abgaben um 4,7 % auf 236,7 Milliarden Euro. Die öffentlichen Ausgaben erreichten mit einem Plus von 3,0 % den Betrag von 308,6 Milliarden Euro.
Das kassenmäßige Finanzierungsdefizit des Bundes belief sich im ersten Quartal 2012 auf 24,6 Milliarden Euro und war damit 0,4 Milliarden Euro geringer als im ersten Quartal des Vorjahres. Das Finanzierungsdefizit der Länder blieb konstant bei 4,3 Milliarden Euro. Die Gemeinden und Gemeindeverbände wiesen ein Finanzierungsdefizit von 4,9 Milliarden Euro auf, das waren 0,7 Milliarden Euro weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Sozialversicherung wies im ersten Quartal 2012 einen Überschuss von 0,8 Milliarden Euro aus, das waren 0,7 Milliarden Euro mehr als im ersten Quartal des Vorjahres.
Schuldenstand und Entwicklung
Zum Ende des ersten Quartals 2012 war der öffentliche Gesamthaushalt in Deutschland insgesamt mit 2.042,0 Milliarden Euro verschuldet. Dies entspricht einem Anstieg um 42,3 Milliarden Euro beziehungsweise + 2,1 % gegenüber dem Ende des ersten Quartals 2011.
Die Schulden des Bundes und seiner Extrahaushalte erhöhten sich zum 31. März 2012 gegenüber dem Vorjahr um 1,0 % (+ 12,5 Milliarden Euro) auf rund 1 286,2 Milliarden Euro. Die Länder einschließlich ihrer Extrahaushalte waren am 31. März 2012 mit 622,7 Milliarden Euro verschuldet, dies entsprach einem Zuwachs von 4,0 % (+ 23,8 Milliarden Euro) gegenüber dem 31. März 2011.
Die Verschuldung der Gemeinden/Gemeindeverbände einschließlich ihrer Extrahaushalte stieg zum 31. März 2012 um 4,7 % (+ 6,0 Milliarden Euro) auf 133,1 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr. Dabei hat sich der Anteil an Kassenkrediten, die ursprünglich zur kurzfristigen Überbrückung von Liquiditätsengpässen verwendet werden sollten, weiter auf nunmehr 35,9 % erhöht.
(Quelle: Statistisches Bundesamt 2012)